Mit der Weltpremiere des Mercedes Concept A-Class Showfahrzeuges zeigte Mercedes-Benz auf der Auto Shanghai im Jahre 2011 regelrecht ein Auto von einem anderen Stern. Das Concept zeigte den ersten Pulsschlag der neuen Generation, deren expressives Design für konzentrierte Dynamik steht. Angetrieben wurde das Konzeptfahrzeug mit einen Vierzylinder Turbobenziner mit 155 kW / 210 PS und Doppelkupplungsgetriebe.
Lange Haube, flache Silhouette
Lange Haube, flache Silhouette und schlanke Scheibengrafik: Die Proportionen des Concept A-Class zeigte im Jahr 2011 ein ungewohntes sportliches Erscheinungsbild, welches durch das Linien- und Flächenspiel eine besondere Tiefe erhielt. Doch nicht nur optisch, auch technologisch läutete das Concept A-Class ein neues Kompaktklasse-Zeitalter bei Mercedes-Benz ein. Angetrieben wird der kompakte Fronttriebler von einem Vierzylinder-Ottomotor der (damals neuen) Baureihe M270. Sie wurde für den Quereinbau konzipiert und bietet dank Direkteinspritzung und Turboaufladung ein hohes Leistungspotenzial bei minimalen Emissionen und Verbrauch. Einspritzdrücke bis zu 200 bar und schnell schaltende Piezo-Injektoren waren weitere Highlights des Voll-Aluminium-Triebwerks.
Auffälliges Exterieur
Auffällig waren vor allen auch die Form der Außenspiegel mit dessen tragflächenartigen Form, der geöffnete Seitenschweller sowie große Räder im Turbinenschaufel-Look. Das Markenlogo im Grill wurde damals erstmalig von „einem Sternenhimmel“ umgeben. Dort, wo sonst Löcher oder Lamellen zu finden waren, bestand der Grill hierbei erstmals aus zahlreichen silbermetallischen „dots“ auf schwarzen Säulen. Das heutzutage Gewohnheit ist, war im Jahr 2011 ein einzigartiges und neues Designelement.
Das Heck war sehr breitenbetont, die Rückleuchten setzen die seitlichen, muskulösen Schultern zum Heck hin fort und betonen parallel durch ihre Horizontal-Orientierung die Breite. Eine aerodynamische Abrisskante in den Leuchten dient der Effizient. Ein Diffusor soll zusätzlichen Abtrieb erzeugen.
Neues Lichtkonzept
Neu war auch das Lichtkonzept des Modells, was erstmals LED Scheinwerfer zeigte. Das Tagfahrlicht wurde mittels 90 Glasfaserelementen mit Aluhülsen versehen und flügelförmig im Scheinwerfer angeordnet. Ungewöhnlich waren auch die LED-Blinker, die scheinbar schwerelos im Scheinwerfer zu schweben. Das LED Modul war damals nicht mehr rund, sondern flacher ausgeführt. Bei den Heckleuchten kamen ebenso Glasfaserelemente mit Aluhülsen zum Einsatz, wobei 120 faseroptische Spitzen das c-förmige Rücklicht bildeten und für eine Bremsfunktion entsprechend aufgehellt wurden. Zusätzlich leuchtete beim Bremsvorgang das durchgezogene Lichtband zwischen den Rückleuchten. Die Blinker sitzen dazu als eingeschlossene Elemente mitten im Rücklicht.
Innenraum des Concept A-Class
Wie von einem anderen Stern wirkte auch der Innenraum des Concept A-Class, der dank des großen Panoramadachs von Licht durchflutet wird. Viele ungewöhnliche Details waren dazu vom Flugzeugbau inspiriert. Verschiedene Bauteile wurden aufgelöst: So bestehen die Instrumententafel und die Mittelkonsole beim Konzept nur noch aus einer komplexen Struktur aus gebürstetem Aluminium. Ergebnis war eine transparente, leichte, bionische Formgebung.
Absoluter Blickfang beim Concept A-Class war vor allen die Instrumententafel, die die Form einer Flugzeugtragfläche besitzt und mit einer transluzenten, dehnbaren Textilie bespannt ist. Durch diesen aufwendig mit Chrompartikeln bedampften Stoff blieb die bionische Zellstruktur des Bauteils sichtbar – eine Konstruktion, die an mit Segeltuch bespannte Flugzeugflügel erinnerte, bei der sich die Spanten optisch abzeichnen. Dramatisch hinterleuchtet, wirkt der Instrumententräger dadurch besonders futuristisch. Durch die transluzente Hightech-Bespannung und den Verzicht auf einen konventionellen Unterbau scheint die Instrumententafel optisch zu schweben. Wie Kondensstreifen an den Winglets eines Jets setzt sich ihre Linie in den Türverkleidungen fort. Das Serienmodell der Baureihe 176 übernahm am Ende nicht alle Elemente des Showcars.
Die Form der Luftdüsen in der Instrumententafel erinnert an die Triebwerke eines Jets. Je nachdem, welche Temperatur die Insassen des Concept A-Class bei der Innenraumklimatisierung wählen, ändern die transluzent ausgeführten und hinterleuchteten Düsen – wie man es heute von aktuellen Modellen auch kennt – ihre Farbe: Wird kalte Frischluft in den Innenraum gelassen, sind sie blau, bei warmer Luft hingegen erstrahlen sie rot. Rot gehalten sind ebenso die markanten Anzeigen im Kombi-Instrument. Das formale Vorbild der Düsen war der Nachbrenner eines Jet-Triebwerks. Die zentrale Bedieneinheit ist als modernes Flightpanel mit einem Schalthebel in Form eines „Schubhebels“ gestaltet. Die Sitze erinnern mit ihren umgeschlagenen Kopfstützen und der extremen Seitenführung an Pilotensitze in Jagdflug-zeugen.
Neu integriert wurde das Multimedia-System COMAND Online, was die Funktionen des Smartphones einschließlich Internet-Radio und sozialen Netzwerken als Applikationen erstmals mit integrierte und über den Drehdrücksteller bedienbar war. Die Bildschirminhalte wurden mit einem neuen Grafikdesign dargestellt – durch dynamisch wachsende Glaselemente und dreidimensional angeordnete Navigationsebenen.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG