Das smart #1 BRABUS Modell – zieht im Alltag flott (was) weg

Die neue Fahrzeuggeneration ist durchaus etwas Besonderes und schon einige Monate als smart #1 Modell beim Händler. Neben anderen Außenmaßen bietet man nun auch eine Motorisierung mit stolzen 428 PS an, die für mehr taugt, als innerhalb von nur 3,9 Sekunden auf die 100 km/h Marke zu sprinten. Ob das Fahrzeug im Alltag inkl. seiner Anhängekupplung punkten kann ?

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Die Diskussion über die Größe der neuen smart Modelle mag nicht abklingen, wobei die Fahrzeuge gegenüber dem bisherigen fortwo und forfour Modell mehr als zugelegt haben. Ein direkter Vergleich ist jedoch nicht nur müßig, sondern einfach falsch. So legt man mit der neuen Generation aus der Kooperation zwischen Mercedes-Benz und Geely das Konzept neu auf und baut zuerst auf SUV-ähnliche Varianten, während man später die smart #2 Variante nachliefern wird. In Summe will man jedoch eine breite Variantenvielfalt bieten und sich nicht nur auf ein reines Stadtmobil konzentrieren.

Topvariante mit 428 PS

Das smart #1 Modell ist – wie auch die Coupé-Variante des smart #3 – in verschiedenen Motorisierungen erhältlich. Neben zwei Batteriegrößen der rein elektrischen Flotte bietet man unterschiedliche Ausstattungslines sowie grundsätzlich zwei Leistungsstufen an: einen reinen Heckantrieb mit 272 PS, sowie die BRABUS und Pulse-Variante mit Allradantrieb sowie 428 PS. Statt 6,9 Sekunden in der Serienvariante geht es im Pulse innerhalb von 4,5 Sekunden – im Topmodell vom #1 BRABUS in nur 3,9 Sekunden – auf die 100 km/h Marke. Lediglich die Begrenzung auf 180 km/h trübt hier ein wenig den Fahrspaß.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Im Alltag sorgen aber alle verfügbaren Motorisierungen für einen hohen Alltagsnutzen. Neben vier vollwertigen Sitzen, ausreichend Fußraum im Fond ist auch mehr als genügend Kofferraum vorhanden. Das Interieur des 4,27 Meter langen und 1,82 Meter breiten Fahrzeugs bietet guten Platz – auch für größere Passagiere. Die Rücksitzbank ist variabel zwischen Fußraum und Laderaum verschiebbar und zusätzlich im Verhältnis 40:60 teilbar. Eine Neigefunktion über mehrere Stufen sorgt ebenso für weitere Flexibilität. Selbst eine Durchlademöglichkeit, wie z.B. für Ski, ist Teil der Serienausstattung.

Beim Laderaum verfügt das fünfsitzige Serienmodell des smart #1 über 323 Liter – durch die Ausstattung mit Soundsystem reduziert sich dies sowohl beim Premium, wie auch beim BRABUS-Modell auf noch 313 Liter. Mit umgelegter Rücksitzbank vergrößert sich das Volumen auf 986 bzw. 976 Liter.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Ein eigener Frunk unter der Frontklappe bietet 15 Liter Volumen. Bei den Ablageflächen bietet das neue smart Modell – neben den üblichen Ablagen in den Türen – zusätzliche Flächen unterhalb des Mitteltunnels (mit ausreichend Platz für mehr als ein iPad…), sowie über Fächer oberhalb des Tunnels. Dort befindet sich auch eine Ablage für einige Getränkeflaschen mit Klimatisierung. Das Handschuhfach ist hingegen normaler Durchschnitt. Wo wir schon mal bei den Sitzen sind: der Fahrersitz sowie der Beifahrersitz verfügten in Serie -abgesehen von den neuen Pure bzw. Pure+ Lines – über eine elektrische, fünfstufige Verstellmöglichkeit und eine zweistufige Sitzheizung.  Die Lehnenneigung, wie auch die Längsverstellung sowie die Höhe der Sitze ist elektrisch verstellbar.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Beim Raumangebot übertrifft das smart #1 Modell gegenüber den Plattformbruder des Volvo EX30 durch sieben Zentimeter mehr Länge und fast neun Zentimeter mehr Höhe.  Im Segment punktet das Modell grundsätzlich mit mehr Kopffreiheit, als üblich. Das Kofferraumvolumen ist hingegen bei der Konkurrenz größer. Die Materialauswahl und Anmutung im Interieur sind hingegen in Summe ungewöhnlich hoch.

Von den Platzverhältnissen ist es im smart großzügig und das Modell bietet bequemen Platz – im Fond ist man aber im #1 lieber mit zwei Personen unterwegs. Der vordere Platz  ist durch die etwas dominante Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz leicht eingeschränkt, stört aber im Alltag wenig.

smart #1 Vorrüstung ab Werk vorhanden

Das smart #1 Modell kann optional mit einer Anhängekupplung ausgerüstet werden, die nach Lieferung beim Händler montiert wird. Jedes Modell verfügt dafür bereits ab Werk über eine  entsprechende Vorrüstung mit Elektrosatz. Für die Installation der abnehmbaren Kupplung verlangt smart aktuell den Aufpreis von 1.485 Euro inkl. MwSt. – dafür verliert man für das notwendige Steuergerät auch minimal Stauraum im Kofferraumboden. Neben dem #1 BRABUS Modell ist die Anhängekupplung ebenso für das Allradmodell smart #1 Pulse sowie für die Heckantriebsvarianten des smart #1 Pro+ sowie Premium verfügbar. Die zur Verfügung stehende Anhängelast liegt dabei bei 750 kg – ungebremst – sowie 1.600 kg gebremst, die Stützlast wird mit 75 kg angegeben. Die Zuladung liegt bei 425 kg.

Für die spontane Montage der (abschließbaren) Kupplung sollte man sich bei der Erstmontage erstmal ausreichend Zeit nehmen, da die Befestigung durchaus ein wenig Übung bedarf. Dies gilt dann auch für die Demontage. Ein Blick in das Bordhandbuch von smart hilft jedoch. Hier findet man auch die notwendigen Schritte, damit die Blinker-Funktion auch wieder gewohnt reagiert. Warum man den Kofferraum dazu zweimal öffnen und schließen muss, fanden wir aber ein wenig verwunderlich.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg - Test Fahrtest

Bei montierter Anhängerkupplung deaktiviert sich nicht nur der BRABUS Fahrmodus, sondern ebenso der smart Pilot und Tempomat und lässt sich nicht mehr aktivieren. Die Beschleunigung mit „Haken am Heck“ ist hingegen ebenso leicht reduziert, zumindest im Sport-Modus. In Summe zerrt die BRABUS-Variante aber auch mit Anhänger noch gut nach vorne. Sehr gut gelöst ist dafür eine eigene Prüffunktion für die Anhängerbeleuchtung, die im Kombi-Display bequem aktiviert werden kann. So spart man sich eine zweite Person, wodurch die Beleuchtung am Heck der Fahrer selbst bequem kontrollieren kann.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Verbrauchswerte

Die Auswahl, welchen Anhänger man mit dem smart Modell ziehen möchte, sollte hingegen gut überlegt werden. Während die üblichen Fahrrad-, oder Gartenanhänger kein Problem darstellen, sieht es bei einen typischen 2-Pferde-Anhänger schon ein wenig anders aus. Hier ist wohl auf der einen Seite die Anhängelast, jedoch auch die Höhe der Kupplung selbst der entscheidende begrenzende Punkt. Bei dem von uns mitgeführten Pferdehänger zog das smart #1 BRABUS Modell zwar sehr vehement nach vorne, die Kupplung selbst lag hingegen ziemlich niedrig. – ausreichend für den Straßenverkehr, für eine Fahrt durch eine Wiese aber ein wenig knapp. Das wir überhaupt einen Anhänger mit dabei hatten, ging bei der vorhandenen flotten Beschleunigung jedoch leicht in Vergessenheit. Real betrachtet ist das smart #1 Modell aber keinesfalls ein Zugfahrzeug für zwei Großpferde, da es hier hier die Anhängelast nicht ausreicht – für ein Reitpferd reicht es jedoch allemal.

Während wir im normalen Alltag einen Durchschnittsverbrauch von nur 16,1 kWh auf 100 km  (zzgl. Ladeverluste)  hatten– und damit den WLTP-Verbrauch unterboten, erhöhte sich der Strombedarf bei Anhängerbetrieb entsprechend. Was jedoch nicht großartig verwunderlich ist, wenn ein großformatiger Pferdehänger mitgezogen werden muss. Der Verbrauch hielt sich jedoch trotzdem in Grenzen, was der Bordcomputer mit knappen 29 kwh pro 100 km quittierte – dann natürlich nicht im reinen Stadtbetrieb, sondern in „Landstraßen-geschwindigkeit“. Bei kleineren Anhängern mit weniger Windangriffsfläche sinkt der Verbrauch entsprechend.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Ladesäulenbetreiber für Anhänger wenig vorbereitet

Im Test zeigte sich das Fahrverhalten des smart #1 BRABUS in Summe durchaus komfortabel abgestimmt. Beim durchaus großformatigen Pferdehänger war jedoch ein minimales Wippen des Fahrzeuges nach hinten spürbar. Beim Nachladen muss zudem meist der Anhänger abgekuppelt werden, da die Ladesäulenbetreiber für Fahrzeug mit Anhänger meist nicht vorbereitet sind. Im Ladevorgang selbst gibt es hingegen weiterhin nichts auszusetzen: ist die Batterie erst auf der richtigen Temperatur, lädt man mittels DC Schnelllader mit bis zu 150 kW. Im Gegensatz zu bisherigen Tests des Modells hat smart deutlich beim  Multimediasystem nachgesteuert, wobei zahlreiche Softwareupdates das System stabiler gemacht haben. Eine Routenführung mit dynamischer Ladeplanung ist jedoch weiterhin noch Zukunftsmusik. Ein Update dafür soll noch spätestens im zweiten Halbjahr 2024 via Over-the-Air Update für Bestandsfahrzeuge angeboten werden. An der Hardware muss man jedoch nichts mehr verändern.

Das smart #1 BRABUS Modell - zieht im Alltag flott (was) weg

Fazit: Auch mit Allrad flott unterwegs

Im Fazit hat das smart #1 BRABUS Modell genau das abgeliefert, wie wir es vorab auch erwartet hatten. Auch Anhänger kann das neue Modell, nur limitiert bei seiner Anhängelast. Doch damit ist das Modell gut ausgerüstet für guten Alltagsnutzen. So geht es problemlos, mit den Radanhänger in den Urlaub zu fahren, oder Gartenabfälle im Anhänger zu transportieren. – und genau das sind wohl auch die Mehrzahl der Nutzungsszenarien. Und das kann der #1 problemlos.

Bilder: MBpassion.de