Im Jahr 2006 wurde der Mercedes-Benz SLR McLaren Edition 722 vorgestellt. Der zum normalen SLR in mehr als 300 Teilen veränderte Supersportwagen wartete mit höherer Leistung, dynamischerer Fahrwerksabstimmung, verbesserter Aerodynamik und betont sportlicher Innenausstattung auf.
Sein Name SLR 722 Edition erinnerte an den unvergessenen Sieg bei dem italienischen Langstreckenklassiker Mille Miglia, den 1955 die britische Rennfahrer-Legende Stirling Moss und sein Beifahrer Denis Jenkinson auf dem Mercedes-Benz 300 SLR mit der Startnummer 722 (für die Startzeit um 7.22 Uhr) errangen. Der Supersportwagen SLR McLaren 722 Edition übertraf mit seinem 478 kW (650 PS) starken 5,5-Liter-V 8-Kompressormotor nicht nur den historischen Urvater, sondern auch die bereits herausragenden Spitzen-Fahrleistungen des normalen SLR. Die auf 150 Exemplare streng limitierte Kleinserie wurde bei McLaren in Woking weitgehend in Handarbeit hergestellt.
Unter anderem wurde das Zusammenspiel des Motors mit der Schaltung verändert, womit man nochmals verbesserte Fahrleistungen erreichte: Den Spurt von 0 auf 100 km/h absolvierte der SLR 722 Edition in 3,6 Sekunden (SLR: 3,8 Sekunden) und Tempo 300 km/h wurde in nur 28,0 Sekunden (SLR: 28,8 Sekunden) erreicht. Auch die Höchstgeschwindigkeit lag mit 337 km/h über dem bisherigen SLR (334 km/h).
Überdies sorgten straffer abgestimmte Federraten und Stoßdämpferkennungen des Fahrwerks für eine erhöhte Fahrstabilität des SLR 722 Edition und verbesserten zusammen mit den 19-Zoll-Rädern (sie erlaubten auch den Einbau größerer Bremsscheiben) in Aluminium-Schmiede-Ausführung die Fahrdynamik noch einmal spürbar. Aerodynamische Verbesserungen wie eine Spoilerkante am Bug oder Radspoiler glätteten den Luftstrom und trugen zu besserem Fahrbahnkontakt bei, gleichzeitig wurde der Stellwinkel der Airbrake verändert. Das Sondermodell war außerdem um 44 Kilogramm leichter als der serienmäßige SLR. Dezente Akzente, wie der freie Blick auf die rot lackierten Bremssättel samt Bremsscheiben oder die 722-Prägung auf den Kopfstützen hoben das Sondermodell optisch unaufdringlich vom SLR ab.
Mercedes-Benz bot den Supersportwagen SLR McLaren ab September 2007 auch als Roadster an. Speziell dafür wurde die aufwendige Carbontechnik des Monocoque-Chassis weiterentwickelt. Das Ergebnis waren ein geringes Gewicht, vorbildliche Energieabsorption und damit sehr hohe Insassensicherheit sowie eine bislang bei offenen Fahrzeugen nicht erreichte Torsionssteifigkeit. Das voll versenkbare Stoffverdeck war hochgeschwindigkeitstauglich und in drei verschiedenen Farben erhältlich. Es öffnete und schloss in weniger als 10 Sekunden halbautomatisch und vereinte damit Komfortwünsche mit dem puristischen Charakter des Roadsters. Zum Öffnen musste es lediglich im Frontscheibenrahmen entriegelt und kurz angehoben werden, danach faltete es sich elektrisch. Da im vorderen Teil des Dachs eine Aluminiumkappe integriert war, schloss es das abgelegte Verdeck elegant nach oben ab. Für hohe Sicherheit sorgten einzigartige Carbon-Crashstrukturen, mit Stahl verstärkte A‑Säulen sowie zwei feststehende Überrollbügel. Unterhaltungen waren dank günstiger Aeroakustik bei offenem Fahren auch noch bei weit mehr als 200 km/h möglich. Die Fahrleistungen lagen auf dem Niveau des Coupés.
Von September 2008 an war dann auch das Sondermodell SLR McLaren 722 Edition ebenfalls in der Roadster-Version erhältlich. Mit seiner Leistung von 478 kW (650 PS), einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden und 335 km/h Höchstgeschwindigkeit übertraf der offene Zweisitzer – ebenfalls limitiert auf 150 Exemplare – den SLR McLaren Roadster. Das Sondermodell hatte – ebenso wie das Coupé SLR 722 Edition eine noch dynamischere Fahrwerksabstimmung und eine weiter verbesserte Aerodynamik.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG