Gottlieb Daimler verstarb vor 125 Jahren – am 06. März 1900

Gottlieb Daimler, der Pionier der modernen Mobilität, verstarb vor 125 Jahren am 6. März 1900 im Alter von nur 65 Jahren in Cannstatt. Daimler revolutionierte die Welt mit seiner Erfindung des kompakten Verbrennungsmotors, der die Grundlage für die Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft schuf. Seine visionären Ideen haben nicht nur die Automobilindustrie maßgeblich beeinflusst, sondern auch das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht verändert. Die Mercedes-Benz Group ehrt seine herausragenden Leistungen als Ingenieur und Unternehmensgründer und würdigt sein Erbe als bedeutenden Teil der Unternehmensgeschichte.

Ein visionärer Ingenieur

Gottlieb Daimler wurde am 17. März 1834 in Schorndorf als Sohn einer Bäckerfamilie geboren. Ursprünglich absolvierte er eine Ausbildung als Büchsenmacher, doch sein technisches Talent und seine Ambitionen führten ihn weiter. Dank der Unterstützung von Ferdinand Steinbeis, einem wichtigen Förderer der Industrialisierung in Württemberg, konnte Daimler Ingenieur werden und seine Fähigkeiten weiterentwickeln. Nach verschiedenen Führungspositionen in der Maschinenbauindustrie ließ sich Daimler 1882 in Cannstatt nieder, wo er mit seinem langjährigen Weggefährten Wilhelm Maybach zusammenarbeitete, um den schnelllaufenden Viertaktmotor zu entwickeln – eine bahnbrechende Technologie für die Mobilität.

Die Erfindung des Motors

Daimlers Vision war es, einen universellen Antrieb zu schaffen, der in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden konnte. Der von ihm entwickelte Viertaktmotor war klein, leistungsstark und vielseitig einsetzbar. Er ersetzte die traditionellen Antriebsarten und ermöglichte völlig neue Formen der Fortbewegung. Daimler und Maybach bauten eine Werkstatt in Daimlers Villa in Cannstatt, die die Keimzelle für ihr Start-up-Unternehmen wurde. Hier entwickelten sie den schnelllaufenden Motor, der in Fahrzeugen, Booten und sogar Luftschiffen verwendet werden konnte.

Der „Reitwagen“ – Das erste Motorrad der Geschichte

Ein Meilenstein in der Geschichte der Mobilität war der „Reitwagen“ von 1885, das erste Motorrad der Welt. Daimler und Maybach testeten hier erstmals den Viertaktmotor in einem zweirädrigen Fahrzeug und meldeten das Patent für diese Erfindung an. Der „Reitwagen“ gilt nicht nur als das erste Motorrad, sondern auch als das erste Fahrzeug der Welt, das mit einem Verbrennungsmotor betrieben wurde. Dieser Erfolg ebnete den Weg für viele weitere Entwicklungen im Bereich der Mobilität.

Zum 140-jährigen Jubiläum des „Reitwagens“ wird Mercedes-Benz Classic 2025 einen authentischen Nachbau dieses historischen Motorrads mit Holzrahmen und Daimler-Motor präsentieren, und zwar beim markenoffenen Klassikertreffen „Classics & Coffee“ im Mercedes-Benz Museum.

Nach dem „Reitwagen“ folgte eine Reihe weiterer bahnbrechender Entwicklungen. Im Jahr 1886 stellte Daimler das erste vierrädrige Automobil der Geschichte vor, die „Motorkutsche“. Dieser Schritt war entscheidend für die Entstehung des modernen Autos. Kurz zuvor patentierte Carl Benz seinen dreirädrigen „Motorwagen“, sodass Daimler und Benz unabhängig voneinander die ersten Automobile entwickelten, ohne sich jemals persönlich getroffen zu haben. Ebenfalls 1886 präsentierte Daimler sein Motorboot, und 1888 wurde der erste Motorflug mit einem Luftschiff durchgeführt, das mit einem Daimler-Motor ausgestattet war. Damit hatte Daimler seine Vision der Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft erfolgreich umgesetzt.

Gründung der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG)

1890 gründete Daimler die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG), die zu einem der Vorläuferunternehmen der heutigen Mercedes-Benz Group wurde. Daimler zeigte auch auf der Weltausstellung in Chicago 1893 eine modifizierte Version seines „Stahlradwagens“, das erste öffentlich präsentierte und betriebsfähige Automobil in Nordamerika. In den folgenden Jahren förderte er die Verbreitung seiner Erfindungen und setzte sich dafür ein, dass seine Motoren auch in anderen Ländern, wie Frankreich und England, zur Nutzung kamen. In Deutschland hatte er mit Skepsis gegenüber dem Automobil zu kämpfen und musste sich immer wieder mit Widerständen auseinandersetzen, auch innerhalb seiner eigenen Gesellschaft.

Der Einfluss von Daimler und sein frühes Ende

Trotz der vielen Herausforderungen und gesundheitlicher Probleme, unter denen Daimler seit den 1880er Jahren litt, setzte er seine Arbeit fort. Seine Vision, das Leben der Menschen durch technische Innovationen zu verbessern, setzte sich durch. Doch der Stress und die gesundheitlichen Belastungen, die mit seinem innovativen Arbeitsumfeld einhergingen, führten dazu, dass Daimler relativ jung starb.

Gedenkstätten und Erinnerung

Gottlieb Daimlers Erbe wird an verschiedenen historischen Orten geehrt. Dazu gehören sein Geburtshaus in Schorndorf und das Daimler-Gartenhaus in Stuttgart-Bad Cannstatt. Diese und andere historische Stätten erinnern an das Leben und Wirken des Erfinders, der mit seinen Innovationen die Welt der Mobilität revolutionierte und den Weg für die moderne Automobilindustrie ebnete. Die Mercedes-Benz Group und die Mercedes-Benz Heritage GmbH sind stolz auf Daimlers Erbe und bemühen sich, seine Vision von der Mobilität von morgen weiterhin zu leben und weiterzuentwickeln.

Bilder: Mercedes-Benz AG

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
6 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Baron
11 Stunden zuvor

RIP

Baron
4 Stunden zuvor

Nikola Tesla war zu diesem Zeitpunkt 68 Jahre alt.

Pano
Reply to  Baron
2 Stunden zuvor

Ach, hat der auch Autos gebaut?
Grüße
Pano

PeterBenz
Reply to  Pano
31 Sekunden zuvor

Nein, er war wie Daimler auch ein Visionär. Daimler hat auch keine Autos gebaut. 

Ich auch
2 Stunden zuvor

Zum Glück musste er das bei Mercedes nicht mehr miterleben, Renault/China Motor in seinem Auto.

martin
Reply to  Ich auch
1 Stunde zuvor

Zum Glück war Gottieb Daimler (und auch Carl Benz) weitsichtige Unternehmer denen es wichtig gewesen wäre gute Umsätze zu machen und ihr Unternehmen vorran zu bringen.
Dem wäre es egal gewesen wer die Teile für seine Autos gefertigt hätte so lange diese gut funktionieren.
Und das tun die zusammen mit Renault entwickleten Motoren (mehr ist es nämlich nicht) im Gegensatz zu den eigenen Entwicklungen nun mal tadellos.
Merke: man orientiere sich an den Leuten die es am besten können.Standesdünkel und Nase oben haben ist der beste Weg zum Niedergang, wie die Geschichte oft genug zeigte.