Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Wer die Produktionshallen des Mercedes-Benz Werks in Düsseldorf betritt, spürt sofort, dass hier Präzision und Taktgefühl den Alltag bestimmen. Auf über 325.000 Quadratmetern entstehen hier die geschlossenen Baumuster des Sprinters – vom klassischen Kastenwagen bis zum eSprinter.

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Produktion in drei Schritten

Die Fertigung des Sprinters beginnt im Rohbau. Mit Hilfe von etwa 700 Robotern werden die Karosserien zusammengeschweißt und in Form gebracht. Im Anschluss durchläuft die Rohkarosse die Lackiererei, wo aus über 400 möglichen Lackvarianten ausgewählt werden kann – von schlichtem Weiß bis zu Sonderfarben und Metallic-Lacken. Den Abschluss bildet die Endmontage, in der Motor, Innenausstattung und sämtliche Details zusammengeführt werden. Parallel dazu laufen Querschnittsfunktionen wie die Logistik oder die Anlieferung von Komponenten über den angrenzenden Supplier Park.

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Digitalisierung in der Fertigung

Ein Rundgang durch die Hallen zeigt, wie stark digitale Methoden den Arbeitsalltag prägen. Fahrerlose Transportsysteme bewegen Bauteile von Station zu Station, Drohnen übernehmen Kontrollflüge und ein vierbeiniger Robo-Dog unterstützt die vorbeugende Instandhaltung. Auch die Umstellung auf eine papierlose Fertigung ist bereits umgesetzt: Fahrzeugdaten erscheinen direkt auf Bildschirmen an den Linien – rund 24 Tonnen Papier lassen sich dadurch jedes Jahr einsparen.

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Nachhaltigkeit als Produktionsprinzip

Das Werk produziert seit 2022 bilanziell CO₂-neutral. Möglich ist das durch den Bezug von 100 Prozent zertifiziertem Grünstrom. Darüber hinaus setzt das Werk auf LED-Technik, Elektromobilität im Fuhrpark und Maßnahmen zum schonenden Umgang mit Wasser. Auffällig ist auch das Engagement in Sachen Biodiversität: Bereits 2010 wurde ein Projekt zur Wiederansiedlung von Wanderfalken gestartet. Inzwischen tragen Insektenwiesen mit spezieller Bepflanzung dazu bei, Bienen und andere Arten auf dem Gelände anzusiedeln.

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Blick nach vorn

Während aktuell der Sprinter und eSprinter das Bild prägen, laufen aber auch bereits die Vorbereitungen für die nächste Generation von Transportern bereits auf Hochtouren. Künftig wird Düsseldorf dazu Fahrzeuge auf Basis der neuen Van Electric Architecture (VAN.EA) sowie der Van Combustion Architecture (VAN.CA – offene Varianten) fertigen. Damit soll der Standort auch langfristig eine tragende Rolle im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Vans spielen.

Ein Werk als Teil der Stadt

Neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung versteht sich das Werk jedoch auch als Teil des städtischen Lebens. Ob als Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb oder Nachbar – die Verbindung zur Region ist eng, nicht nur weil das Werk im Laufe von mehr als 60 Jahren Produktionsgeschichte mit der Stadt verwachsen ist.

Exklusiver Einblick in die Sprinter-Produktion am Standort Düsseldorf

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

14 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Hightechsilber
1 Monat zuvor

Über 400 Lackfarben und das ganz ohne designo Programm? 😉

Ralf
Reply to  Hightechsilber
1 Monat zuvor

„Manufaktur“! 😉

Rainer
Reply to  Hightechsilber
1 Monat zuvor

Ja, da frage ich mich schon, wie sich das rechnen kann? Wahrscheinlich halt irgendwelche Sonderfarben von Grosskunden.

Eigentlich würden weiss, schwarz und silber reichen – den Rest kann man folieren wenn man unbedingt will.

Ausländer
1 Monat zuvor

Sollte nicht Van Produktion Stück für Stück nach Polen (Jawor) umziehen?

B B
1 Monat zuvor

Bin ich eigentlich der einzige Dinosaurier, der die analogen Rundinstrumente im Kombiinstrument, siehe Foto oben, hübsch findet? Klassisch? 😀

stephan
1 Monat zuvor

Toll für Düsseldorf !
Dafür ist das Produktionsende in Ludwigsfelde für Ende 2029 vorgesehen !
So das der Produktionsstart in Polen beginnen kann.
Mal sehen wie lange sich Düsseldorf gegen das Werk in Polen durchsetzen kann.
Viel Erfolg !

Schalter Weel
Reply to  stephan
1 Monat zuvor

Die Deindustrialisierung ist im vollen Gange, da folgt noch viel mehr (Bosch Professional geht z. B. nach Ungarn usw.).

Klare Worte
Reply to  Schalter Weel
1 Monat zuvor

Ja auch dort ist der Tapetenwechsel kurz vor dem Durchbruch

Roland Beus
Reply to  stephan
1 Monat zuvor

Polen? Bis dahin ist dort was anderes 😀

Die Legende
1 Monat zuvor

Mercedes hat auch Risiko, aus dem DAX raus zu fliegen, wie Porsche jetzt.

Pano
Reply to  Die Legende
1 Monat zuvor

Ach, Jenni, wieder mal irgendwas aufgeschnappt? Wenn du so Börsenaffin bist kannst du uns ja erklären warum Porsche ab 22. September im MDax notiert ist und warum das angeblich auch MB droht.
Bin gespannt
Pano

Roland Beus
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

weil alle am Ende sind. Aber klar, alles super, Qualität gut, die Aussichten brilliant, die Führungsmannschaft sowieso, die kommenden Produkte sind exzellent noch mehr am Kunden vorbei wie bisher und auch sonst ist die Stimmung brilliant.

Man kann nicht meckern und MB war wie Porsche nie besser wie heute.

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Roland Beus
Arno
Reply to  Roland Beus
1 Monat zuvor

Bei der Porsche AG, mit einem Freefloat von nur ca 12%, ist der berücksichtigte Börsenwert eben extrem gering. Also ist Panos Einwand doch korrekt.

Und beim Rest kann ich dir auch größtenteils nur widersprechen, würdest du aber ohnehin nicht annehmen.

Pano
Reply to  Roland Beus
1 Monat zuvor

Du bist ja ein echter Sonnenschein. Kumpel von Rölli, gell?!
Grüße
Pano