Mercedes-Benz zeigt auf der IAA 2013 in Frankfurt erstmals das „Concept S-Class Coupé“, welches das grobe Design des Serienmodells des S-Klasse Coupés (C217) aufzeigt. Die Serienvariante zeigt der Hersteller wohl auf der NAIAS 2014 in Detroit.
Einen konkreten Blick auf die nächste Modellgeneration zeigt das Concept S-Class Coupé, welches die Stuttgart auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA 2013 in Frankfurt erstmals der Weltöffentlichkeit vorstellt. Angetrieben wird das Concept von einem V8-Biturbo-Aggregat. Aus 4663 cm3 Hubraum schöpft dieser Motor 335 kW (455 PS). Das maximale Drehmoment beträgt bei 700 Nm.
Das Concept S-Class Coupé verkörpert durch seine fließende Silhouette in moderner Weise sinnliche Klarheit. Es zeichnet sich durch typische Heckantriebsproportionen aus, die durch die Mercedes-typische Signatur, die Dropping-Line, betont werden. Die lange Motorhaube mit prägnanten Linien und Powerdomes, das geduckte Greenhouse mit hoher Bordkante, die betonten Radhäuser sowie die 21 Zoll großen Räder (Reifen vorn 265/35 R 21, hinten 295/35 R 21) und das optisch breit wirkende Heck untermauern den Anspruch des Concept S-Class Coupés als Meisterstück automobiler Fahrkultur. Bei einem Radstand von 2945 mm ist das Coupé 5050 mm lang, 1958 mm breit und 1409 mm hoch.
Einen sinnlichen Charakter erhält das Concept S-Class Coupé durch positiv überspannte Flächen. Die skulpturhafte Erscheinung verleiht ihm eine klassische Eleganz, die mit der modern-progressiven Formensprache eine perfekte Symbiose bildet. Dem emotionalen Charakter des Fahrzeuges entsprechend, wird die Seitenansicht von der Dropping-Line geprägt. Sie unterstreicht wie eine Signatur die markentypischen Proportionen. Die Linien sind bewusst auf das Wesentliche reduziert. So entsteht eine zeitlose Klarheit.
Dreidimensionaler Diamant-Kühlergrill als Mittelpunkt der Front
Das gestalterische Zusammenspiel verschiedener Design-Elemente verleiht dem Concept S-Class Coupé sein souveränes und selbstbewusstes Gesicht: Im Mittelpunkt der Fahrzeugfront steht der dreidimensional gestaltete, weiterentwickelte Diamant-Kühlergrill, dessen Struktur hier durch rechteckige, dunkel verchromte Elemente bestimmt wird. Er trägt den zentralen Mercedes Stern und eine Lamelle. Die Voll-LED-Scheinwerfer mit der ikonenhaften Augenbraue als Tagfahrlicht verleihen einen extrem selbstbewussten, charakteristischen Blick. Beim Concept S-Class Coupé wird die Augenbraue durch einen halbkreisförmigen Gegenschwung weiterentwickelt. Diamant-Optik in den Scheinwerfern und Heckleuchten unterstreichen die luxuriöse Ausstattung des Showcars.
S-Klasse Coupé – ohne B-Säule in der typischen Coupé-Optik von Mercedes
Die seitliche Silhouette wird von der kuppelförmig gespannten Dachlinie und den rahmenlosen Türen definiert. Ein eleganter, dreidimensionaler Chromrahmen fasst die Glasflächen ein, die von keiner B-Säule unterbrochen werden. Das unterstreicht die Mercedes-typische Coupé-Optik. Bei der Gestaltung der geständerten Außenspiegel nutzen die Designer die Freiheiten eines Concept Cars und formten diese besonders schlank und lang, wodurch sie elegant erscheinen. Ein aus der Seitenwand heraus modellierter Muskel über der Hinterachse schafft Leichtigkeit und Dynamik bereits im Stand. Die positiv überspannten Flächen und Linien der Seitenwand fließen mit spannungsvollem Einzug in das Heck.
Verlegung des Kennzeichens in den unteren Stoßfänger-Bereich
Der Heckbereich mit seinen Grundflächen, breiten Schultern und markanten Charakterlinien komplettiert die emotionale Gesamterscheinung. Die Verlegung des Kennzeichens in den unteren Stoßfänger-Bereich ermöglicht eine prominente Positionierung des Sterns auf dem glattflächigen Heckdeckel. Hinzu kommt ein mit Liebe zum Detail modellierter Chromzierstab. Er verläuft waagerecht über den Heckdeckel, wird bis über die Heckleuchten fortgeführt und schafft optische Breite. Die Anordnung der LED in zwei waagerechten Linien innerhalb der zweigeteilten Heckleuchte repräsentiert feinste Technik und schafft gleichzeitig Reminiszenzen an die reliefartige Gestaltung bei früheren Modellen.
Das Interieur: Fließende Linien, klare Gliederung
Skulpturale Eleganz und Schlichtheit zeichnet ebenso das Interieur aus. Sinnliche Klarheit verströmt die weiße Instrumententafel, die in ihrer geschwungenen Form an die Fluke eines Wales kurz vor dem Wiedereintauchen in das Wasser erinnert. Wie beim gesamten Interieur dominieren hier fließende Linien: Obere und untere Welle ergeben eine klare Gliederung.
Die Architektur der Instrumententafel ist spektakulär: Dank eines neuen Airbag-Packagings konnte das untere Volumen der Instrumententafel extrem skulptural gestaltet werden. Der obere Teil der Instrumententafel scheint als so genannter Top-Layer sinnlich vor der Instrumententafel zu schweben. Im Wrap-Around-Design geht die Instrumententafel nahezu nahtlos in die Türen über. Die Wellenbewegung setzt sich in den Türbelägen fort.
Die Lüftungsdüsen, die unter anderem als 4er-Cluster in der Mitte des Instrumententrägers sitzen, sind futuristisch und sehr fein detailliert ausgeführt: Luftleitende Finnen umgeben ein Langloch. Die Lüftungsdüsen setzen beim Materialmix aus Keramikweiß, gebürstetem und poliertem Aluminium auf Kontraste.
Die funktional und clean gestalteten Bedienelemente aus Aluminium stehen in einem spannenden Wechselspiel mit den sie umschließenden, organisch avantgardistischen Formen.
Bildschirme im Format 8:3 mit Diagonale von 30.7 cm
Oben auf der Freiformfläche sitzen unter einer reduzierten Hutze die aus der S Klasse bekannten Bildschirme im Format 8:3 und mit einer Diagonale von 30,7 cm (12,3 Zoll). Beim Concept S-Class Coupé konnten die komplett verglasten Farbdisplays noch flacher gehalten werden und scheinen noch stärker frei zu schweben. Als High-Tech-Elemente stehen sie in spannendem Wechselspiel mit der sinnlichen Landschaft des Instrumententrägers. Die Farbstimmung auf den Displays ist bläulich und damit sportlich-modern gehalten.
In der Mittelkonsole befindet sich ein Touchdisplay, auf dem vier Weltzeituhren angezeigt werden. Welche Uhren abgebildet werden, entscheidet der Fahrer: Dazu kann er zunächst im Display auf einem Globus scrollen und eine Zeitzone auswählen, dann erhält er in einem Pulldown-Menü die dazu passende Städteauswahl. Entworfen und umgesetzt wurde das Weltzeituhrkonzept von Designern und Ingenieuren im Mercedes-Benz Advanced Design Center in Palo Alto, Kalifornien/USA.
Wie ein funkelndes Juwel wirkt die Central Command Unit in der Mittelkonsole. Ihre extrem hochwertige „Black Diamond“-Oberfläche sorgt für räumliche Tiefe. Beim „Black Diamond“-Verfahren wird ein Edelmetall bei Temperaturen von 1000°C mittels des chemischen Gasphasenprozesses CVD (Chemical Vapour Deposition) auf eine Hochglanzchromoberfläche aufgedampft und reagiert mit der Werkzeugoberfläche zu einer Schicht, die eine sehr hohe Haft- und Kratzfestigkeit erhält.
Die Türtafeln des Concept S-Class Coupés sind in Aluminium ausgeführt. Mit Hilfe von Computeralgorithmen wurden feine topographische Linien in das Metall gefräst und nehmen die Konturen der Tür-Bedienelemente auf. Dadurch entsteht ein interessantes Lichtspiel mit kleinen funkelnden Highlights. Als Inspiration dienten den Designern hier Gesteinsformationen in Utah/USA. Auch die progressiven Lautsprecher-Perforationen wurden algorithmisch generiert und zeigen eine intelligente Ästhetik der Mathematik.
Wie das gesamte Interieur besitzen die Sitze einen äußerst dynamischen und natürlichen „Fluss der Linien“ und führen die skulpturale Ausprägung der Formen fort. Die vorderen Sitze wecken Assoziationen an die Schneiderkunst der Haute Couture, denn ihre skulpturale Form verkörpert sinnliche Linien,
die an Figurinen im Modedesign erinnern. Im oberen Bereich des Sitzes umschließen die Seitenwangen den Passagier wie ein Kragen. Ihre senkrechten Linien erhalten die Sitze durch eine Vielzahl feiner Pfeifen. Eine Paspel auf den Seitenwangen sorgt für Kontrast und trägt wie die Perforation der Sitzflächen zum sportlich eleganten Eindruck bei.
Die Wahl der Farben und Materialien spielt mit den extrovertierten Kontrasten von Anthrazit und Weiß sowie Aluminium und unterstützt sowohl die zeitlose Modernität und Avantgarde des Designs als auch den Anspruch des Concept S Class Coupés an ultimative Exklusivität, Hochwertigkeit und Perfektion. So bestehen Instrumententafel und Sitze aus edlem Kalbsleder. Der Fahrzeug-himmel besteht aus von Hand gewobener Seide und unterstreicht so die Exklusivität des Interieurs.
Intelligente Assistenten und Magic-Body-Control Fahrwerk
Das Concept S-Class Coupé verfügt über die „Intelligent Drive“ Technologie von Mercedes-Benz. Dank zweier „Kameraaugen“ kann die Stereokamera im Bereich bis ca. 50 Meter vor dem Fahrzeug dreidimensional sehen und als „6DVision“ Objekte in ihrer räumlichen Lage und Bewegung wahrnehmen. Insgesamt hat sie bis zu einer Entfernung von 500 Metern das Umfeld vor dem Fahrzeug im Blick. Diese Daten werden mit denen von Radar- und Ultraschallsensoren verknüpft. Eine Vielzahl von Assistenzsystemen beobachtet das Verkehrsumfeld für den Fahrer. So wird er entlastet und auch andere Verkehrsteilnehmer werden geschützt.
Navigation – basierend auf Garmin NaviCore
Auch das Fahrwerk nutzt die neue Stereokamera: Wie die neue S-Klasse kann das Concept S-Class Coupé Bodenwellen im Voraus erkennen. Erkennt das ROAD SURFACE SCAN derartige Unebenheiten mit Hilfe der Stereokamera, stellt MAGIC BODY CONTROL das Fahrwerk schon im Vorfeld auf die Situation ein. Aus den Bildern der Kamera und aus den Informationen über den Fahrzustand errechnet das Steuergerät fortwährend die beste Regelstrategie zur Überwindung von Unebenheiten wie langen Bodenwellen.
Höchste Ansprüche erfüllt ebenso das Infotainment: Musik nach Lust und Laune ermöglicht die Software MoodGrid des Musikerkennungsdienstes Gracenote. Auf der Suche nach passenden Songs müssen Fahrer und Mitfahrer im Concept S-Class Coupé nicht mehr umständlich ihre digitalen Musiksammlungen durchsuchen. Auf Basis einer ausgewählten Stimmung stellt MoodGrid eine Vorauswahl zusammen. Diese umfasst nicht nur bereits bekannte Stücke, sondern Musik aus einem 18 Millionen Titel umfassenden Katalog – abgestimmt auf den individuellen Geschmack und die jeweilige Stimmung. Bequemere Orientierung ermöglicht ebenso das auf Garmin NaviCore basierende Navigationssystem im modernen Design mit 3D Perspektive.
Bilder: Daimler AG