Ab 1. Dezember 2015 zeigt das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart die Sonderausstellung „Safety Cars“ im Collectionsraum 5, was die einzigartige Geschichte der Safety Cars von Mercedes-Benz würdigen soll. Die Ausstellung umfasst insgesamt 14 Original-Fahrzeuge, neben Safety Cars aus der Formel 1 und DTM, zu denen auch das Medical Cars gehört. Ergänzt wird die Ausstellung Mitte Dezember noch durch das aktuelle Safety Car der Formel 1, der Mercedes-AMG GT S.
Wir haben uns anlässlich der Ausstellungseröffnung in Stuttgart die Ausstellung genauer angesehen. Eröffnet wurde die Ausstellung heute durch Bernd Mailänder, aktueller F1 Safety Fahrer, der vor Ort auch über die Erlebnisse und Tätigkeiten als Fahrer im aktuellen Safety Car der Formel 1 sprach.
Im Mittelpunkt der Ausstellung, die nur mit Eintrittskarte im Mercedes-Benz Museum besichtigt werden kann, stehen die Safety Cars der Formel 1, vom Mercedes-Benz CL 55 AMG (C 15) aus dem Jahr 2000 bis zum SL 63 AMG der Baureihe 230 der Saison 2009. Zusätzlich gibt es die Safety Cars der DTM – der Deutschen Tourenwagen Masters – sowie die Medical Cars der Formel 1 von Mercedes-Benz zu besichtigen.
Im Atrium zeigt man zusätzlich zur neuen Ausstellung ab Mitte Dezember das offizielle F1 Safety Car Mercedes-AMG GT S der Baureihe 2015, das erst in der Saison 2015 seine Premiere in der Formel 1 hatte. Vorab ist das Fahrzeug noch bei Stars & Cars am 12. Dezember 2015 im Einsatz.
Die Ansprüche an ein Safety Car im modernen Motorsport sind dabei groß: Das Fahrzeug rückt in kritischen Situationen im Rennen aus (beispielsweise nach einem Unfall oder während extrem schlechtem Wetter), setzt sich vor das Feld und führt dieses mit einer für die Rennwagen sicheren Geschwindigkeit an. In solchen Safety Car-Phasen wird zwar langsamer gefahren als im Rennen, das durchschnittliche Tempo liegt jedoch noch immer bei weit über 200 km/h. Grund dafür ist, dass die Reifen und Bremsen der Rennwagen nicht zu sehr abkühlen sollen, während sich gleichzeitig die Motoren nicht mangels Fahrtwind überhitzen dürfen.
Safety Cars werden in der Formel 1 erst seit den 1990er-Jahren regelmäßig eingesetzt. Bereits seit dem Jahr 1996 stellt Mercedes-Benz die Safety Cars kontinuierlich, was ebenso für die Medical Cars der Formel 1 gilt. In diesen Fahrzeugen, notfallmedizinisch ausgerüstete T-Modelle von Mercedes-AMG, können Notärzte und Rettungsassistenten bei einem Unfall in kürzester Zeit zum Einsatzort gelangen. Medical Cars wurden in der Ära des Formel 1-Chefarztes Sid Watkins (bis 2004) eingeführt. Der Neurochirurg gilt als Erfinder dieser Fahrzeuge und hat auch viele andere Maßnahmen für eine höhere Sicherheit im Motorsport durchgesetzt.
Die Ausstellungsfahrzeuge im Detail:
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Mercedes-Benz CL 55 AMG (C 215), Einsatzjahr 2000
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Mercedes-Benz SL 55 AMG (R 230), Einsatzjahr 2002
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Mercedes-Benz CLK 55 AMG (C 209), Einsatzjahr 2003
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Mercedes-Benz SLK 55 AMG (R 171), Einsatzjahr 2004
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Mercedes-Benz CLK 63 AMG (C 209), Einsatzjahr 2006
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Mercedes-Benz CLK 63 AMG (C 209), Einsatzjahr 2007
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Mercedes-Benz SL 63 AMG (R 230), Einsatzjahr 2008
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Mercedes-Benz SLS AMG (C 197), Einsatzjahr 2010
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Mercedes-AMG GT S (C 190), Einsatz seit 2015 (zeitweise im Atrium)
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Mercedes-Benz SLK 32 AMG (R 170), Einsatzjahr 2002
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Mercedes-Benz C 55 AMG (W 203), Einsatzjahr 2004
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Mercedes-Benz CLK 500 (C 209), Einsatzjahr 2002
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Mercedes-Benz SLK 55 AMG (R 171), Einsatzjahr 2005
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Mercedes-Benz C 63 AMG Black Series (C 204), Einsatz ab 2012
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Mercedes-Benz C 55 AMG T-Modell (S 203), Einsatzjahr 2004
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Mercedes-Benz C 55 AMG T-Modell (S 203), Einsatzjahr 2005
Das Mercedes-Benz Museum ist täglich von Dienstag bis Sonntag – von 9 bis 18 Uhr – geöffnet. Die Ausstellung selbst läuft noch bis 17. April 2016. Details zu den einzelnen Fahrzeugen der Ausstellung werden wir die nächsten Tage noch nachreichen.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe