Bildergalerie: Mercedes-Benz Concept IAA

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Die Internationale Automobilausstellung IAA im September in Frankfurt ist noch nicht lange vorbei, schon zeigt der Stuttgarter sein dortiges Highlight – den Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile) erstmals auch außerhalb der Messehallen, ohne Kunstlicht und – zumindest fast – auf „freier Wildbahn“ auf dem Flughafen Siegerland, unweit von Siegen.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Das Mercedes-Benz „Concept IAA“ (Intelligent Aerodynamic Automobile) ist zwei Autos in einem: Aerodynamik-Weltrekordler mit einem cw-Wert von 0,19 und viertüriges Coupé mit unwiderstehlichem Design. Die Studie, die auf der IAA 2015 in Frankfurt ihre Weltpremiere erlebt, schaltet ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h automatisch vom Design-Modus in den Aerodynamik-Modus und verändert durch zahlreiche aktive Aerodynamik-Maßnahmen ihre Gestalt. Im Innenraum setzt das „Concept IAA“ die gestalterische Linie von S-Klasse und S-Klasse Coupé fort und bietet neue touchbasierte Funktionalitäten.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Per Knopfdruck oder automatisch ab 80 km/h vollzieht das Mercedes-Benz „Concept IAA“ eine faszinierende Transformation: Aus dem hinreißend schönen viertürigen Coupé wird ein aerodynamischer Weltrekordler. Am Heck fahren acht Segmente aus und verlängern dieses um bis zu 390 Millimeter; Frontflaps im vorderen Stoßfänger fahren 25 Millimeter nach außen und 20 Millimeter nach hinten und verbessern die Umströmung des Bugs und der vorderen Radhäuser; die Aktiven Felgen verändern ihre Schüsselung von 55 Millimeter auf null; und die Lamelle im vorderen Stoßfänger fährt 60 Millimeter nach hinten und verbessert die Strömung am Unterboden.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Zugleich steht das „Concept IAA“ beispielhaft für die technologisch fundamentalen Veränderungen in der Automobilbranche. Treiber dieses Wandels ist vor allem die Digitalisierung – Schlagwort Industrie 4.0. Für Mercedes-Benz ist eine durchgehende digitale Prozesskette von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zu Vertrieb, Logistik und Dienstleistungsbereich heute schon mehr als reine Zukunftsmusik.

Design und aerodynamische Formgebung des „Concept IAA“ wären ohne konsequente digitale Vernetzung verschiedener Fachbereiche nicht möglich gewesen. Die Designer bedienten sich neuester algorithmischer Entwurfsmethoden, um die komplexe geometrische Gestaltung zu bewältigen. Die individuell angepasste Software erlaubt es, dynamisch im dreidimensionalen Raum zu gestalten. Diese dynamische Modellierung macht es möglich, verschiedene Zustände simultan anzuzeigen und zu gestalten. Die so entstandenen hochkomplexen Geometrien wurden mit Hilfe neuartiger Fertigungstechniken (Rapid Prototyping) in die Realität umgesetzt. Parallel wurde die weltmeisterliche Aerodynamik mit Hilfe der so genannten numerischen Strömungssimulation entwickelt. Die Aerodynamik-Experten von Mercedes-Benz rechneten dabei rund 300 Varianten durch.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Einen Blick in die Zukunft bietet das „Concept IAA“ auch in Bereichen, die nicht sofort ins Auge fallen. So verfügt die Studie über die Car-to-X-Technologie, mit der das Fahrzeug mit anderen Fahrzeugen oder anderen Informationsquellen kommunizieren kann.

Ein wesentlicher Schritt in Richtung Unfallvermeidung, denn so können auch Hindernisse oder Ereignisse erfasst werden, die für das Fahrzeug selbst noch unsichtbar sind – das „Concept IAA“ kann sozusagen um die Ecke schauen. Damit sowie mit seinem Interieur und Bedienkonzept gibt das „Concept IAA“ zugleich einen Ausblick auf eine Businesslimousine der nahen Zukunft.

Mit ihrer dynamischen Grundform („drop shape“) und der puristisch-eleganten Gesamtgestaltung sowie ihren aerodynamischen Innovationen ist die viertürige Coupé-Limousine „Concept IAA“ eine Symbiose aus Design und Aerodynamik. Das Fahrzeug interpretiert klassische Sportwagen-Proportionen auf moderne Weise: Die lange Motorhaube fließt stromlinienförmig in das kompakte, zurück versetzte Greenhouse, dessen Dach elegant nach hinten abfällt und mit einer umlaufenden Aero-Abrisskante abschließt.

Die elegante Seitenansicht des Fahrzeugs kombiniert ein puristisches, gestrecktes Grundvolumen mit kraftvoll ausgeprägten Radläufen. Die sportliche und zugleich minimalistische Front des Show Cars besticht durch ihr „Shark nose“-Profil. Ebenso wie die Front ist der elegante Heckabschluss des Show Cars clean und puristisch ausgeführt. Ähnlich wie beim Frontgrill strukturieren horizontale Lamellen am Heck die Form. Ein umlaufender Leuchtenring rundet die Hightech-Inszenierung ab.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Das „Concept IAA“ verfügt über einen benzin-elektrischen Plug-In Hybridantrieb mit einer Gesamtleistung von 205 kW (279 PS). Damit erreicht es eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (elektronisch abgeregelt). CO₂-Ausstoß und elektrische Reichweite sind abhängig davon, in welchem Modus das Fahrzeug getestet wird: Im Aerodynamik-Modus kommt das „Concept IAA“ rein elektrisch 66 Kilometer weit und emittiert 28 Gramm CO₂/km. Im Design-Modus betragen die Werte 62 km Reichweite und 31 Gramm CO₂/km.

Da im derzeit aktuellen neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) die Fahranteile in der Stadt zwei Drittel betragen, kommt bei diesem Test der Vorteil des Aerodynamik-Modus nicht so deutlich zum Tragen wie im realen Fahrbetrieb. Dort ist der Verbrauchsvorteil jedoch umso größer – ganz im Sinne der kundenorientierten „Real Life Efficiency“-Philosophie von Mercedes-Benz.

Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Das Show Car „Concept IAA“ steht in der langen Tradition aerodynamisch perfektionierter Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Mit einem alltagstauglichen Maßkonzept erreicht dieser Viersitzer einen cw-Wert von 0,19 und reiht sich damit in die Galerie von Rekord- und Rennfahrzeugen wie dem Mercedes-Benz W 25 Rekordwagen der Saison 1936 ein.

Bilder: Daimler AG

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mehrzehdes
8 Jahre zuvor

indessen weiß man, das dashboard und die türenverkleidungen sind komplett aus dem 213 übernommen. nur das display auf der mittelkonsole wird wohl aus dem 222 facelift kommen. bemerkenswert, wie nahe ein showinnenraum zur serie sein kann. das exterieur findet sich zum glück in keinem modell wieder – schon ein leichter heckaufprall an die garagenwand -klassiker- dürfte rekordverdächtige schadenssummen zeitigen.

Marc W.
8 Jahre zuvor

Das Design wirkt wie ein Relikt aus TRON-Zeiten… Abgesehen davon, glaube ich, dass per se sinnvolle Einfälle wie aktive Aerodynamik (wertvoll für Notbremsungen aus Hochgeschwindigkeit! – C112!) als leider gefährlich erachtet werden, da andere Verkehrsteilnehmer bei sich bewegenden Fahrzeuggroßteilen erschrecken und verunfallen könnten….

Stefan
8 Jahre zuvor

„schon ein leichter heckaufprall an die garagenwand -klassiker- dürfte rekordverdächtige schadenssummen zeitigen.“

Dass ein Fahrzeug im Jahr 2015 bei solchen Geschwindigkeiten immer noch ein Unfall bauen kann ist traurig genug und zeigt wieder, wie unfähig sich die Autoindustrie zeigt.
Wenn wir bewegliche Aerodynamik Teile als nun wichtigste Priorität im Autobau sehen, dann haben auch dort, Strategen bei Autofirmen immer noch nicht begriffen, dass die deutsche Industrie bald großen Problemen entgegen marschiert – allerdings nicht sehr warm angezogen.

Ich warte gespannt auf die CES 2016, nein nicht auf den „Audi Technologieträger“ auch nicht was GM oder Mercedes ankündigt – ich warte auf Faraday Future und hoffe auf endlich vernünftigen Transport.

Wie imposant Mercedes Luftüngsdüsen beleuchtet (Concept IAA) sollte außer den AutoBild lesern niemand interessieren

Nicolas Limbert
8 Jahre zuvor

Das Design erinnert mich an Science Fiction Filme. Außerdem hat mich das neue Design nicht begeistert aber die Innenausstattung ist wirklich schön beleuchtet. Es wird mit einem Airbus verglichen wegen der Aerodynamik aber auf der anderen Seite für was braucht man es überhaupt so zu gestalten, die Autos erreichen eine maximal Geschwindigkeit von 250km/h, deswegen es kann nur einen kleinen Einfluss auf Sprit verbrauch haben. In Allgemeinen meiner Meinung nach das Design schaut einfach schlecht aus, in verglich zum Prototyp aus 2013.