Erlkönig: Mercedes-Benz GLC F-CELL Testträger erwischt

Heute konnte ein Testträger des kommenden Mercedes-Benz GLC F-Cell Serienfahrzeuges abgelichtet werden, welches der Konzern zuletzt für 2017 angekündigt hat. Das Fahrzeug erhält dazu ein kompaktes neues Brennstoffzellensystem, welches erstmals auch in konventionelle Motorräume passt. Als Energiequelle dient im F-CELL Modell zusätzlich ein rund 9 kWh starker Akku, welcher sich erstmals extern laden lässt. Die Reichweite des Fahrzeuges – welches im Serienmodell in Bremen produziert wird – soll um die 500 km liegen.

Akkumulator im Heck des SUV untergebracht
Im F-CELL Serienmodell dient eine Lithium-Ionen-Batterie aus konzerneigener Fertigung aus Kamenz zum eigenständigen Fahrbetrieb zum Einsatz. Der Akkumulator wird dabei im Heck des SUV untergebracht und ermöglicht eine rein batterieelektrische Fahrt von bis zu 50 km (nach NEFZ). Die Batterie kann mittels normaler Steckdose oder Wallbox geladen werden. Zwei karbonfaserummantelte Tanks, die im Fahrzeugboden verbaut sind, fassen ca. vier kg Wasserstoff. Dank der weltweit standardisierten 700-bar-Tanktechnologie tankt der GLC F-CELL die gesamte Menge innerhalb von nur drei Minuten an einer Wasserstofftankstelle. Damit unterscheidet sich der Tankvorgang zeitlich nicht von dem eines Autos mit Verbrennungsmotor.

Mercedes Erlkönig GLC F-CELL electric drive / EQ prototype X253 ? 4K SPY VIDEO

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Brennstoffzellen-Stack
Das Herzstück der F-CELL Technologie, der Brennstoffzellen-Stack, wurde im Joint Venture mit Partner Ford, der Automotive Fuel Cell Cooperation (AFCC) im kanadischen Vancouver, entwickelt. Produziert wird der Stack in der Nachbarschaft bei Mercedes-Benz Fuel Cell (MBFC). Das gesamtheitliche Brennstoffzellenaggregat und das Wasserstoff-Speichersystem entwickelt die Daimler-Tochter NuCellSys im baden-württembergischen Kirchheim/Nabern. Das Daimler-Stammwerk Untertürkheim verantwortet eine Betriebsstätte für die Brennstoffzellen-Systemmontage ebenfalls am Standort Nabern. Das aus karbonfaserummantelten Behältern bestehende Wasserstofftanksystem wird im Daimler-Werk Mannheim gefertigt und die Lithium-Ionen-Batterie kommt von der Daimler Tochter Deutsche ACCUMOTIVE aus Kamenz/Sachsen.

Bilder/Video: Jens Walko / walko-art.com

8 Kommentare
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Chris
7 Jahre zuvor

Wird es den GLC F-Cell auch als Allrad geben?

Andreas
7 Jahre zuvor

Die Frage ist wohl eher wann man einen wirklich kaufen kann….. versprochen wurde schon viel.

Protectar
7 Jahre zuvor

Man sollte fairerweise noch erwähnen, daß es den GLC F-Cell nur im Kalenderjahr 2018 limitiert geben wird, da eine weitere Zukunft seitens Daimler damit nicht für Mercedes Fahrzeuge geplant ist. Somit wird der GLC F-Cell mit Brennstoffzellen Technik dann nicht mehr angeboten.

Warum nicht ?
Weil der ursprüngliche Vorsprung der Brennstoffzelle (nämlich größere Reichweiten u. geringe Tankzeiten), im heutigen Vergleich viel geringer ausfällt. Die ehemaligen Vorteile haben sich durch modernere Batterietechnik inzwischen so sehr reduziert, daß sich dieses Konzept nicht mehr lohnt. Die Batteriekosten gehen inzwischen ebenfalls nach unten, auf der Wasserstoffseite ist die Herstellung des Brennstoffes demgegenüber aber weiterhin teuer.

Erst, wenn Wasserstoff großtechnisch aus erneuerbaren Energien hergestellt werde, dann könnte die Brennstoffzelle -rein theoretisch- noch eine Alternative für Daimler sein (Statement von Zetsche u. Weber auf einem Kongress in Stuttgart Ende März 2017).

Volker
Reply to  Protectar
7 Jahre zuvor

Sicherlich werden die E-Autos in der Technologie immer günstiger, die Masse machts wie man so sagt. Aber das E-Auto ist keine Alternative, da die Ladezeiten immer noch sehr hoch sind und nur am SuperCharger akzeptabel… dazu kommt das wir aufgrund der Dichte in Deutschland keine ausreichenden Ladestationen aufbauen können. Wie viele Flächen benötigt man an den Autobahnen um die Masse des Urlaubsverkehrs zu bewältigen, eine illusion. Lediglich ein einheitliche Akkutechnologie um die Akkus zu tauschen wäre eine Alternative gewesen, verpasst. Wasserstoff müsste günstiger werden, da wir immer mehr Windenergie aufbauen der in der NAcht dafür genutzt werden kann.
Der Hype mit dem E-Auto ist für dicht besiedelte Länder und Städte nicht wirklich hilfreich… Schade das Mercedes das System schon wieder aufgibt, wahrscheinlich werden es dann die Wettbewerber weiterentwickeln und auf den Markt bringen.
Somit müssen wir also auf Alternativen bis Ende 2019 warten und da der neue 6Zyl. Diesel leider auch nicht zur Verfügung steht sondern nur noch die 4Zyl. muss ich mich nun nach Alternativen bei anderen MArken umsehen, leider 🙁

Phil
7 Jahre zuvor

Warum werden eigentlich noch immer Werte nach NEFZ veröffentlicht? Es sollte sich längst rumgesprochen haben das NEFZ Nepp ist und nichts mit der Realität zu tun hat. So gewinnt der Konzern kein Vertrauen zurück, Schade.

Thomas
Reply to  Phil
7 Jahre zuvor

Weil das laut Gesetz die einzigen Werte sind, die man veröffentlichen muss. Forderst du die Unternehmen zu einem Gesetzesverstoß auf? Als erstes steht dann die DUH auf der Matte. Die ja eigentlich den NEFZ ablehnt, bei Falschangaben aber gerne kassiert.

KombiFahrer
7 Jahre zuvor

Es gibt immer noch welche die es glauben, mit
1 Liter Benzin 1000km weit fahren kann.
Oder 50km fahren um 2 Cent por Liter zu sparen.