Jede G-Klasse muss den Schöckel bezwingen. Das gilt auch für die neue G-Klasse die am 15. Januar in Detroit Weltpremiere haben wird.
Der Schöckel ist der 1.445 Meter hohe Hausberg im österreichischen Graz und ist die offizielle Teststrecke von Mercedes-Benz. Die 5,6 Kilometer lange Route enthält Steigungen von bis zu 60 Prozent und Seitenneigungen bis zu 40 Prozent. Gut 2.000 strapaziöse Kilometer auf diesem hoch anspruchsvollen Kurs muss ein „G“ in der Entwicklungsphase überstehen.
Übergeordnetes Ziel der Entwicklung war es, die neue G‑Klasse im Gelände noch leistungsfähiger werden zu lassen. Der G bleibt also ein echter G – unter anderem dank seines serienmäßigen Leiterrahmens, der drei 100‑prozentigen Differenzialsperren und der Geländeuntersetzung LOW RANGE. Sein Fahrwerk entstand in Zusammenarbeit zwischen der Mercedes-Benz G GmbH und der Mercedes-AMG GmbH. Das Ergebnis ist eine Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker-Vorderachse in Kombination mit einer starren Hinterachse. Bei der Entwicklung galt es für die Ingenieure, um jeden Millimeter zu kämpfen, denn Geländegängigkeit heißt nicht zuletzt auch maximale Bodenfreiheit. Dazu trägt entscheidend die höhergelegte Achse mit Einzelradaufhängung bei, die über eine Domstrebe zusätzlich die Steifigkeit der Karosserie erhöht.
Leichtfüßig auch abseits der Straße
Die Komponenten der Doppelquerlenker-Vorderachse sind ohne Fahrschemel direkt am Leiterrahmen befestigt. Die Anbindungspunkte am Rahmen des unteren Querlenkers in Z‑Richtung sind so weit oben wie möglich oben positioniert. Diese Anordnung garantiert gute Fahrbarkeit jenseits des Asphalts. Speziell für die G‑Klasse ist die neue Vorderachskonstruktion so robust ausgelegt, dass die Offroad-Performance und -Fähigkeiten des Vorgängers beibehalten und sogar teilweise übertroffen werden. Die neue starre Hinterachse wird mit vier Längslenkern auf jeder Seite und einem Panhardstab geführt. Der Geländewagen bleibt stabiler in der Spur, abseits befestigter Wege ist er leichtfüßig und unangestrengt unterwegs.
Herausragende Fahreigenschaften und Fahrsicherheit durch hohe Kontrolle für den Fahrer lassen sich zwar nur erleben. Aber die folgenden Werte zeigen eindrücklich, dass jedes kleine Detail zur Verbesserung der Offroad-Eigenschaften überprüft und wenn möglich optimiert wurde.
Große Bodenfreiheit und lange Federwege bilden nach wie vor die Grundlage für die nochmals verbesserten Offroad-Eigenschaften der G-Klasse. Die Werte sprechen für sich:
- Steigfähigkeit bis zu 100 % bei entsprechendem Untergrund
- Bodenfreiheit zwischen den Achsen, 241 Millimeter, plus 6 Millimeter maximale Wattiefe von jetzt 70 Zentimetern bei Wasser- und Schlammpassagen, plus 10 Zentimeter
- Fahrstabil bei Schräglagen von 35°, plus 7°
- Böschungswinkel hinten: 30°, vorne: 31°, plus 1°
- Rampenwinkel: 26°, plus 1°
- Federwege: Vorderachse: Ein-/Ausfederweg von 85/100 Millimetern; Hinterachse: Ein-/Ausfederweg von 82/142 Millimetern
Der neue „G-Mode“ macht Wege frei, wo keine sind
Eine der Voraussetzungen für die verbesserten Fahreigenschaften im Gelände ist der neue „G‑Mode“. Unabhängig vom gewählten Fahrprogramm wechselt die G‑Klasse in den „G‑Mode“, sobald eine der drei Differenzialsperren aktiviert oder die Geländeuntersetzung LOW RANGE eingelegt wird. Dieser Offroad-Modus passt die Verstelldämpfung des Fahrwerks und die Lenkung sowie die Gaspedalkennlinie an, vermeidet unnötige Schaltungen und sorgt für maximale Geländegängigkeit. Ganz diskret leuchtet im Kombiinstrument dann ein kleines „G“‑Icon. Starke Bodenunebenheiten schluckt der G so einfach weg, der Fahrer muss sogar im extremen Gelände das Lenkrad nicht krampfhaft festhalten, um souverän zu manövrieren.
Neues Automatikgetriebe an Bord
Für die Kraftübertragung wurde das Wandler-Automatikgetriebe 9G‑T RONIC speziell auf die Anforderungen der Offroad-Ikone abgestimmt. Durch die eigenständige Software-Applikation konnten die Entwickler die Schalt- und Reaktionszeiten des 9‑Gang-Getriebes verkürzen. Die große Spreizung des Getriebes macht das Fahren gerade bei niedriger Drehzahl nicht nur komfortabler und leiser, sondern trägt gleichzeitig zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs bei.
Direkt an das 9G-TRONIC angeflanscht ist das neue Verteilergetriebe. Es ist so abgestimmt, dass das Antriebsmoment zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse gelangt. Dabei sorgt der permanente Allradantrieb stets für maximale Traktion.
Die Geländeuntersetzung ist im Getriebemodus „N“ über den LOW RANGE Schalter bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h zuschaltbar. Das Übersetzungsverhältnis des Verteilergetriebes wird dann von 1,00 im HIGH RANGE auf 2,93 geändert. Von LOW RANGE auf HIGH RANGE ist die Umstellung bis 70 km/h möglich. Das Untersetzungsverhältnis des Verteilergetriebes ist 2,93 und damit deutlich kürzer als beim Vorgängermodell (2,1), was sich insbesondere beim Anfahren an einer extremen Steigung bemerkbar macht.
Dank der optionalen 360°-Kamera, der Rückfahrkamera und drei weiteren Kameras ist eine Rundumsicht aus der Vogelperspektive möglich. So bleiben Hindernisse, die sich unterhalb der Fensterlinie oder vor dem Fahrzeug befinden, wie zum Beispiel eine Kuppe, nicht verborgen. Die Informationen lassen sich anschaulich in unterschiedlichen auswählbaren Ansichten in Full‑HD auf dem Display des Multimediasystems darstellen. Dynamische Hilfslinien zeigen den Fahrweg und die Breite der G‑Klasse an. Der speziell für die G‑Klasse entwickelte Offroad-Bildschirm informiert zudem über Daten wie Höhe, Steigung, Schräglage, Kompass, Lenkeinschlag und aktivierte Differenzialsperren.
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Für besonders belastende Einsätze sind darüber hinaus optional All-Terrain-Reifen im 18‑Zoll-Format erhältlich.
Quelle: Daimler AG