Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) hat heute die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juni 2019 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz ging um 1% auf 822.000 (Q2 2018: 833.000) Pkw und Nutzfahrzeuge zurück. Der Umsatz stieg um 5% auf 42,7 (Q2 2018: 40,8) Mrd. €. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag der Umsatz ebenfalls leicht über dem Vorjahresniveau. Der Daimler-Konzern erzielte im zweiten Quartal ein EBIT von minus 1,6 (Q2 2018: plus 2,6) Mrd. €.
„Unsere Ergebnisse im zweiten Quartal wurden hauptsächlich durch Sondereinflüsse in Höhe von 4,2 Milliarden Euro beeinflusst. Deshalb liegt unser Fokus im zweiten Halbjahr auf der Verbesserung unserer Performance und der Cash-Flow-Generierung. Grundsätzlich intensivieren wir die konzernübergreifenden Optimierungsprogramme und überprüfen unser Produktportfolio, um unseren künftigen Erfolg abzusichern. Gleichzeitig setzen wir die Transformation unseres Unternehmens konsequent fort“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.
Das Konzernergebnis sank im zweiten Quartal auf minus 1,2 (Q2 2018: plus 1,8) Mrd. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug minus 1,3 (Q2 2018: plus 1,7) Mrd. €; dies führte zu einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf minus 1,24 (Q2 2018: plus 1,61) €.
Free Cash Flow und Liquidität
In den ersten sechs Monaten 2019 betrug der Free Cash Flow des Industriegeschäfts minus 3,3 (Q1-2 2018: plus 1,8) Mrd. €. Der starke Rückgang resultierte insbesondere aus dem höheren Working Capital sowie weiterhin hohen Investitionen in künftige Produkte.
Im Konzern stiegen im ersten Halbjahr die Investitionen in Sachanlagen auf 3,4 (Q1-2 2018: 2,9) Mrd. € und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 4,7 (Q1-2 2018: 4,6) Mrd. €. Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 16,3 Mrd. auf 6,6 Mrd. €. Dazu trugen die Dividendenzahlung von 3,5 (2018: 3,9) Mrd. € an die Aktionäre der Daimler AG sowie der negative Free Cash Flow des Industriegeschäfts bei.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Der Absatz von Mercedes-Benz Cars lag im zweiten Quartal mit 575.639 verkauften Einheiten um 3% unter dem Niveau des Vorjahres (Q2 2018: 590.690). Der Umsatz ging um 1% auf 22,3 (Q2 2018: 22,6) Mrd. € zurück. Das EBIT sank auf minus 672 (Q2 2018: plus 1.901) Mio. €. Die Umsatzrendite lag bei minus 3,0% (Q2 2018: plus 8,4%).
Daimler Trucks erzielte im zweiten Quartal ein Absatzplus von 2% auf 126.474 (Q2 2018: 123.910) Einheiten. Der Umsatz erhöhte sich um 14% auf 10,5 (Q2 2018: 9,2) Mrd. €. Das EBIT stieg um 33% auf 725 (Q2 2018: 546) Mio. €. Die Umsatzrendite erreichte 6,9% (Q2 2018: 5,9%).
Der Absatz von Mercedes-Benz Vans lag mit 111.118 (Q2 2018: 110.883) verkauften Einheiten auf Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg um 4% auf 3,7 (Q2 2018: 3,5) Mrd. €. Das EBIT sank auf minus 2.050 (Q2 2018: plus 152) Mio. €. Die Umsatzrendite ging auf minus 56,1% (Q2 2018: plus 4,3%) zurück.
Daimler Buses steigerte die Verkäufe im zweiten Quartal um 12% auf 8.435 (Q2 2018: 7.522) Einheiten. Der Umsatz stieg um 18% auf 1,3 (Q2 2018: 1,1) Mrd. €. Das EBIT legte um 61% auf 106 (Q2 2018: 66) Mio. € zu. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 8,4% (Q2 2018: 6,1%).
Bei Daimler Financial Services blieb das Neugeschäft im zweiten Quartal nahezu konstant bei 18,4 (Q2 2018: 18,3) Mrd. €. Der Umsatz erhöhte sich um 9% auf 7,1 (Q2 2018: 6,6) Mrd. €. Das EBIT stieg um 553% auf 431 (Q2 2018: 66) Mio. €. Die Eigenkapitalrendite lag mit 12,5% über dem Vorjahreswert von 2,1%.
Beschäftigte
Zum Ende des zweiten Quartals waren im Daimler-Konzern weltweit 304.065 (Jahresende 2018: 298.683, Q2 2018: 300.777) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 177.480 (Jahresende 2018: 174.663, Q2 2018: 177.082) in Deutschland beschäftigt, in den USA waren es 27.220 (Jahresende 2018: 26.310, Q2 2018: 25.959). Bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China waren Ende Juni 4.503 (Jahresende 2018: 4.424, Q2 2018: 4.332) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Ausblick für Daimler und Geschäftsfelder
Für das Jahr 2019 rechnet Daimler mit einem Konzern-Absatz auf Vorjahresniveau, während beim Umsatz ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erwartet wird. Mercedes-Benz Cars erwartet einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Mercedes-Benz Vans und Daimler Trucks streben einen leicht steigenden Umsatz an, während Daimler Buses ein deutliches Umsatzplus erwartet. Das Geschäftsfeld Daimler Financial Services erwartet einen leicht steigenden Umsatz.
Das Konzern-EBIT im Geschäftsjahr 2019 wird deutlich unter Vorjahresniveau erwartet. Die einzelnen Geschäftsfelder haben für das Jahr 2019 folgende Renditeerwartungen:
- Mercedes-Benz Cars: Umsatzrendite von 3% bis 5%,
- Daimler Trucks: Umsatzrendite von 7% bis 9%,
- Mercedes-Benz Vans: Umsatzrendite von minus 15% bis minus 17%,
- Daimler Buses: Umsatzrendite von 5% bis 7%,
- Daimler Financial Services: Eigenkapitalrendite von 17% bis 19%.
Aufgrund der getroffenen Maßnahmen geht Daimler davon aus, dass sich EBIT und Free Cash Flow des Industriegeschäfts bis Geschäftsjahresende deutlich gegenüber dem ersten Halbjahr verbessern wird. Dennoch werden sich die oben erwähnten Erwartungen für die Ergebnisentwicklung im automobilen Geschäft zum Teil negativ niederschlagen. Belastend wirken die weiterhin hohen Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie die Kosten für das »Projekt Zukunft« zur Umsetzung der neuen Konzernstruktur. Unter diesen Voraussetzungen geht Daimler davon aus, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts im Geschäftsjahr 2019 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird.
Quelle: Daimler AG