Mit dem angekündigten Sparprogramm von Daimler-Chef Ola Källenius will man weltweit rund 1.100 Stellen von Führungskräften abbauen, wie es Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht in einem Info-Brief an die Mitarbeiter schrieb. Zuvor hatte bereits das „Handelsblatt“ über erste konkrete Zahlen zu den Sparplänen des Schwedens berichtet. Der Konzern hat die Angaben nicht bestätigt.
Streichung von 1.100 Führungskräften
Mit einer Streichung von rund 1.100 Führungskräften auf verschiedenen Management-Ebenen im Konzern wäre theoretisch hier jede zehnte Stelle in Deutschland betroffen. Entsprechende Zahlen wollte der Konzern bislang nicht bestätigen, zumal der neue Daimler-Chef Ola Källenius erst in der kommenden Woche einen Einblick in seine neue Strategie für die nächsten Jahre geben möchte.
Die ersten konkreten Zahlen gehen aus einer internen Führungskräftsversammlung Anfang dieser Woche hervor, wo Källenius erstmals eine konkrete Zahl zu seinen Sparplänen genannt hatte – so Brecht an die Mitarbeiter. „Wir sehen als Gesamtbetriebsrat durchaus die finanzuell schwierige Situation sowie die Notwendigkeit von umsichtigen Maßnahmen, aber: Ihr dürft nicht für juristische Streitigkeiten oder Qualitätsprobleme von Zulieferen zur Kasse gebeten werden!“ – so der Gesamtbetriebsratschef im Brief an die Mitarbeiter.
Betriebsbedingte Kündigungen bis Ende des kommenden Jahrzehnts ausgeschlossen
Weiteres Einsparpotenzial bei den Personalkosten sieht man bei der Unternehmensleitung, mögliche Tariferhöhungen aus der anstehenden Tarifrunde im Frühjahr 2020 nicht zu übernehmen oder individuelle Lohn- und Gehaltserhöhungen hinauszuzögern. Dies hat der Betriebsrat jedoch kategorisch abgelehnt.
Grund für den Sparkurs ist die allgemein schwache Autokonjunktur, Produktionsprobleme sowie hohe Kosten für Rückrufe sowie hohen Ausgaben im Bereich der Elektromobilität. Geht es nach den Absatzzahlen, lief es besonders im ersten Halbjahr 2019 nicht gut, wogegen sich die Zahlen danach wieder verbessern konnten.
Symbolbilder: Daimler AG