Minusgrade und vereiste Straßen, kurze Tage und schlechte Sicht: Der Winter bedeutet für Trucks und Fahrer immer eine besondere Herausforderung. Das finnische Transportunternehmen Vähälä mit 65 eigenen Trucks setzt den neuen Actros tagtäglich unter extraharten Bedingungen ein, die auf dem übrigen Kontinent weitgehend ihresgleichen suchen. So gibt es Tage im finnischen Winter, an denen die Fahrer morgens im Süden des Landes bei Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt starten – und abends zum Beispiel die gut 900 Kilometer nördlich gelegene Provinzhauptstadt Rovaniemi bei minus 40 Grad erreichen. „Wir sind rundum glücklich mit dem neuen Actros“, sagt Ville Vähälä, der den Familienbetrieb in dritter Generation führt. Als einer der ersten Kunden in Europa hatte der 42-Jährige das Fahrzeug im Rahmen einer Langzeit-Fahrerprobung genutzt. Inzwischen hat er es zum festen Bestandteil seiner Flotte gemacht. Die jährliche Laufleistung liegt im Mehrschichtbetrieb bei beeindruckenden 250.000 bis 300.000 Kilometern.
Einsatz als „High-Capacity Truck“ – die MirrorCam macht’s problemlos möglich
Vähälä setzt den Actros 2663 in der Konfiguration als „High-Capacity Truck“ mit zwei Semitrailern ein. Solche Gespanne mit bis zu 34,5 Metern Länge und 76 Tonnen Gesamtgewicht sind in Finnland seit Anfang 2019 zugelassen. Der neue Actros ist als Zugmaschine für solche Lkw prädestiniert. Denn der Gesetzgeber des nordeuropäischen Landes schreibt ab einer Zuglänge von 28 Metern ein digitales Kamerasystem vor – das der neue Actros mit der MirrorCam serienmäßig an Bord hat.
Die MirrorCam ersetzt die Haupt- und Weitwinkelspiegel außen am Truck durch zwei kompakte, stromlinienförmige Kameraarme am Dachrahmen. Deren Bilder werden auf Displays an den A-Säulen im Blickfeld des Fahrers übertragen. Das System hilft zum Beispiel in Kurven, indem das kurveninnere Bild mitschwenkt. So hat der Fahrer das Trailer-Ende stets im Blick. Oder auch beim Rückwärtsrangieren, bei dem die große Anzeige in einen Weitwinkelmodus wechselt, der dem Fahrer eine bessere Übersicht verschafft.
Lichtstarke Kameras, wenig Verschmutzung – im Winter ein echtes Plus
Von diesen Features profitieren grundsätzlich alle Trucker. Doch wer an finsteren finnischen Wintertagen mit entsprechend eingeschränkten Sichtverhältnissen sicher navigieren und rangieren muss, und das auch noch mit einem extralangen Truck, der weiß die Unterstützung ganz besonders zu schätzen.
Speziell in den Wintermonaten bietet die MirrorCam aber noch weitere Vorteile. So funktioniert das System auch bei Kälte zuverlässig, weil die Kameralinsen bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius beheizt werden. Darüber hinaus sorgt die Lichtstärke der MirrorCam selbst bei Dunkelheit für gute Sicht. Und: Die kompakten Kameras sind im Vergleich viel weniger anfällig für Verschmutzung zum Beispiel durch Schneematsch.
Active Drive Assist unterstützt in allen Geschwindigkeitsbereichen
Neben der MirrorCam wartet der neue Actros mit etlichen weiteren Innovationen auf – die sich insbesondere unter winterlichen Bedingungen bezahlt machen. So etwa das neue Assistenzsystem Active Drive Assist, das den Fahrer in allen Geschwindigkeitsbereichen beim Bremsen, Gasgeben und Lenken unterstützt. Oder dem Active Brake Assist 5, der Notbremsassistent der neuesten Generation.
Die intelligente Tempomat- und Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control arbeitet im neuen Actros in verbesserter Version. Dank erweitertem Kartenmaterial bietet sie sich auch für Überlandstrecken an. Ein großes Plus, besonders bei Touren in Finnlands dünn besiedelten Regionen. Nicht zu vergessen das neue Multimedia-Cockpit mit zwei Digitalbildschirmen, das dem Fahrer intuitiv bedienbaren Anzeigenkomfort bietet.
Stellhebel für niedrigen Verbrauch werden voll ausgenutzt
Predictive Powertrain Control erhöht neben der Sicherheit auch die Kraftstoffeffizienz – ein Thema, das ganz oben auf Ville Vähäläs Agenda steht. „Hier hat Mercedes mit dem neuen Actros ein neues Level erreicht.“ Weitere Stellhebel dafür sind sparsame Euro VI-Motoren, fein abgestimmte Antriebsstrangkonfigurationen und eine nochmals optimierte Aerodynamik, nicht zuletzt dank des Verzichts auf die Außenspiegel. Vähäläs 65 eigene Trucks legen pro Jahr insgesamt acht bis neun Millionen Kilometer zurück. Da macht sich der gesenkte Verbrauch deutlich auf der Diesel-Rechnung bemerkbar.
Zuverlässig unterwegs mit Mercedes-Benz Uptime
Enorme Kilometerleistungen bei oft widriger Witterung, in dünn besiedelten Gebieten und mit Kunden, die keine Ausfälle dulden: Diese Kombination erfordert ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit. Seit dem Kauf seines ersten Actros im Jahr 2006 habe er in dieser Hinsicht sehr gute Erfahrungen mit Mercedes-Benz gemacht, sagt Ville Vähälä. „Wir können die Trucks bis zu 150.000 Kilometer zwischen zwei Werkstattaufenthalten fahren, das ist außergewöhnlich.“ Die besonders langlebige, robuste Konstruktion zeichnet den neuen Actros ebenso aus wie einsatzorientierte Achsen, Rahmen-, Fahrwerks-, Federungs- und Bremskomponenten. Darüber hinaus nutzt Vähälä das umfangreiche Mercedes-Benz Angebot an Services rund um den Lkw. „All unsere Trucks sind mit Serviceverträgen und Mercedes-Benz Uptime ausgestattet. Eine eigene Werkstatt haben wir nicht mehr“, sagt Ville Vähälä.
Lange Wege und extreme Witterung zeichnen Finnlands Transportmarkt aus
Rund 200 Trucks sind insgesamt für Vähälä Logistics, dessen Unternehmenssitz sich in der nordfinnischen Stadt Oulu befindet, im Einsatz. Dazu zählen auch Fahrzeuge von Subunternehmern. Die eigene, 65 Lkw starke Flotte besteht zu zwei Dritteln aus Fahrzeugen mit dem Stern. Die Fracht reicht von Zellstoff zur Papierherstellung über Medizinprodukte bis zu Lebensmitteln für Supermärkte. Ein weiteres wichtiges Standbein sind Stückguttransporte im Auftrag von DB Schenker. Vähälä fungiert als nationaler Netzwerkpartner des deutschen Logistikriesen.
Finnlands Transportmarkt verlangt seinen Protagonisten einiges ab. So ist das Land fast so groß wie Deutschland, hat aber nur 5,5 Millionen Einwohner, von denen auch noch ein großer Teil im Süden und Westen lebt. Dennoch müssen auch in die entlegensten Regionen regelmäßig Waren transportiert werden – und das eben auch bei extremem Winterwetter.
Quelle: Daimler Trucks