Selbst heutzutage wäre eine A-Klasse mit Sechszylindermotor und 354 PS eine Ausnahmeerscheinung, zumal ein solches Modell niemals in Serienfertigung ging. Ähnlich ist es beim Projekt A 32 – dem Kraft-Ei aus dem Hause HWA: eine A-Klasse der Baureihe W 168 mit satten 354 PS, die als A 32 K aber ein Einzelstück exklusiv für einen Kunden blieb.
A 32 K: der Sechszylinder in der A-Klasse
Den A 32 K – korrekterweise A 32 Kompressor – hat sich vor Jahren ein betuchter Kunde bei der Firma HWA in Affalterbach als Einzelanfertigung anfertigen lassen und darf keinesfalls mit dem A 32 bzw. A 190 Twin von AMG mit dessen 4-Zylinder Doppelmotorisierung und 250 PS verwechselt werden. Während der A 32 von AMG über zwei Motoren sowie Allradantrieb verfügte, nutzte der A 32 K lediglich ein Triebwerk – dafür aber mit sechs Zylindern.
Im A 32 K sorgt so ein 3,2 Liter Sechszylinder-Motor in V-Form für entsprechenden Vortrieb, den man damals so nur in der C-Klasse oder im SLK 32 erhalten konnte. Kombiniert mit einer Fünfgang-Automatik musste dabei aber nicht nur das Armaturenbrett entsprechend verlängert werden, sondern auch die Sitze um sieben Zentimeter nach hinten verlegt, um den benötigten Platzbedarf des großen Triebwerks mit Getriebe aus- zugleichen.
Vom Getriebe bis zur modifizierten Hinterachse, die hier nun über eine Raumlenkerachse aus der C-Klasse verfügt, sorgt eine eigens angefertigte Kardanwelle, was das Fahrzeug so serienmäßigen Frontantriebsmodell zum Heckantrieb umrüstete.
Für die entsprechende Verzögerung wurde dem A 32 K die Hochleistungsbremsanlage aus dem SLK 32 AMG implantiert, wobei das Modell auch gleich die komplette Vorder- und Hinterachse des AMG-Roadsters erhalten hat.
Der Underdog mit 354 PS sowie 450 Nm Drehmoment
Um die Übertragung der 354 PS bzw. 450 Newtonmetern Drehmoment in Vortrieb umzusetzen, sorgen Reifen der Dimension 225/45 ZR 17. Dabei lohnt sich ein kurzer Blick auf die technischen Daten des Modells: hier läuft der erste Gang bis knapp 60 km/h – wobei hier grobe 6.000 u/min anliegen, wobei der zweite Gang bis auf über 100 km/h ausreicht und im Sprint an der Ampel so manchen Gegner hinter sich lässt. Die Beschleunigung auf die 100 km/h-Marke ist bereits nach 5,1 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit erreicht das Modell mit 1.665 kg Leergewicht bei 250 km/h. Für mehr Unterhaltung in Kurven lässt sich das Stabilitätsprogramm ESP zusätzlich komplett abschalten.
Der exklusive Fahrzeug-Umbau ging übrigens von HWA aus Affalterbach an einen Kunden in Deutschland, über den genauen Verbleib das Modells gibt es jedoch keinerlei Informationen. Einen ähnlichen Umbau absolvierten übrigens im Jahr 2010 auch 12 Lehrlinge des Mercedes Benz Werks in Rastatt – damals jedoch mit einer B-Klasse und 8-Zylinder AMG-Triebwerk – als B 55 AMG.
Bilder: HWA / Daimler AG