C 30 CDI AMG – den Diesel aus Affalterbach gab es nur einmal

Nachdem sich die Affalterbacher langsam in einigen Baureihen vom 8-Zylinder V8 verabschieden und dort zukünftig auf 4-Zylinder setzen, hat man den letzten AMG Selbstzünder im Jahr 2002 vorgestellt: den C 30 CDI AMG. Es sollte aber der erste und einzige Dieselantrieb von AMG sein.

C 30 CDI AMG - der Diesel aus Affalterbach wurde 2002 vorgestellt

C 30 CDI AMG: eine C-Klasse mit Dieselantrieb aus Affalterbach

Neben dem E 55 AMG erweiterte die Mercedes-AMG GmbH seine Motorenpalette im Jahr 2002 um eine C-Klasse mit Diesel-Antrieb: den C 30 CDI AMG – als erster Hochleistungsdiesel unter den Sportwagen mit einer Leistung von (damals noch stolzen) 170 kW / 231 PS, welcher ab Februar 2003 für 49.590,00 Euro erhältlich war. Produziert wurden vom Modell ab 08/2002 bis einschließlich zur Modellpflege im März 2004 insgesamt 774 Einheiten, danach erfolgte keine separate Dokumentationen dazu mehr.  Die Motorisierung gab es in allen verfügbaren Varianten, d.h. als Limousine, T-Modell sowie auch als Sportcoupé.

Der C 30 CDI AMG mit Heckantrieb & Automatikgetriebe nutzte den OM 612 DE (30 LA) mit 5-Zylindern und einen Gesamthubraum von 2.950 cm³. Die Leistung von 170 kW / 231 PS lag bei 3.800 u/min an, das Drehmoment von 540 Nm von 2.000-2.500 u/min. Die 100 km/h Marke war innerhalb von 6.8 Sekunden  erreicht.

Reihenfünfzylinder als Ausgangsbasis

Als Ausgangsbasis für den C 30 CDI AMG nutze man damals die 270 CDI Variante mit 170 PS. Durch mehr Bohrung und größeren Hub sorgte man für 2.950 statt vormals 2.685 cm³. In Kombination mit der Überarbeitung weiterer Komponenten und Einsatz einer anderen Kurbelwelle stieg die Leistung um 61 auf 231 PS – mehr als der damals sechszylindrige C 320 Benzinmotor mit 218 PS.

C 30 CDI AMG - der Diesel aus Affalterbach wurde 2002 vorgestellt

Hoher Grundpreis – keinesfalls Vollausstattung 

Im Exterieur zeigte sich die AMG-Variante mit unverzichtbaren Insignien der Affalterbacher, d.h. mit eigenständigem Front- und Heckspoiler sowie Seitenschwellern und 17″ Felgen. Im Innenraum setzte man auf Sportsitze – auf Wunsch in zwei verschiedenen Ledervarianten – , Lederlenkrad sowie Applikationen im Leichtmetalllook. Eine Komplettausstattung gab es trotz des hohen Grundpreises jedoch nicht. Klimaautomatik, Bremsassistent oder ESP waren Serie, wie auch der Fahrlichtassistent und Tirefit.

Das Fahrwerk des C 30 CDI AMG übernahm man damals vom (rund 120 PS) stärkeren C 32 Benziner, was das Handling des CDIs einfacher machte. Die Parameterlenkung war jedoch nur gegen Aufpreis erhältlich.

C 30 CDI AMG - der Diesel aus Affalterbach wurde 2002 vorgestellt

Die wichtigsten technische Daten (für Limousine W203):

  • 5-Gang Automatikgetriebe mit elektrischer Schaltung (Serie)  Übersetzung : I. 3,59; II. 2,19; III. 1,41; IV. 1,0; V. 0,83; R. 3,16
  • Achsantriebsübersetzung: 2,24
  • Höchstgeschwindigkeit 250 km/h (elektronisch abgeriegelt)
  • Beschleunigung 6,8 Sekunden auf 100 km/h
  • Kraftstoffverbrauch: 10.2 innerorts, 5.9 außerorts, durchschnittlich 7.5 l (nach NEFZ)
  • Leergewicht: 1.655 kg, zul.GG: 2.135 kg
  • Motor Viertakt-Diesel, vorne längs stehend (mit Direkteinspritzung, Abgas-Turbolader mit Ladeluftkühlung und Abgasreinigungsanlage mit Oxidationskatalysator)
  • Reihen 5 Zylinder, 15 Grad nach rechts geneigt, Bohrung 88,0x 97,0 mm, Hubraum 2.950 cm³
  • 2 Einlass, 2 Auslassventile (hängend), 2 obenliegende Nockenwellen, Duplex-Rollenkette
  • Dreilenkerachse McPherson Federbein vorne, Raumlenkerachse hinten, jeweils Schraubenfedern Drehstab-Stabi
  • 7 1/2 J x 17 H 2 vorne, 8 1/2 x 17 H 2 hinten (auf 225/45R17 bzw. 245/40R17)
  • L/B/H: 4.526 mm, 1.728 mm, 1.412 mm

Bilder: Mercedes-Benz AG

 

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Thorsten
3 Jahre zuvor

Richtig geile Kiste… (sorry für die Ausdrucksweise)

Glückwunsch an jeden der den C 30 noch in der Garage stehen hat.

Phil
Reply to  Thorsten
3 Jahre zuvor

Der Motor war damals sicher eine ordentliche Ingenieursleistung. Limitierend dürfte bei dieser Baureihe eher der Rost sein. Im Straßenverkehr fallen mir öfters Fahrzeuge mit ziemlichem Rostfraß an Radläufen, Türen und Heckhaube auf. Außerdem dürften sich die Eigner nicht gerade über Fahrverbote in Innenstädten freuen. Hat der Diesel nicht Euro IV?

Engelbert
Reply to  Phil
3 Jahre zuvor

…und die Elektronik….und und und… Wir hatten seinerzeit einen W203 als 200K Neuwagen. Das war die Hölle. War froh als wir den wieder los waren. Nie mehr einen Daimler aus der Zeit. Nichtmal den SL…

Phil
Reply to  Engelbert
3 Jahre zuvor

Auf meinen SL350 3,7l-V6 Baujahr 2003 konnte ich nichts kommen lassen. Diesen hielt ich bis April 2012, als ich einen der ersten R231 übernahm, den Daimler später ohne mein besonderes Zutun gewandelt hat.
Das einzige Problem am R230 war: Er schaltete nach 7 Jahren und etwa 80.000 km nicht mehr aus dem ersten Gang nach oben. Das Fahrzeug wurde bei mir zu Hause abgeholt, kostenfrei repariert und wieder zu mir gebracht.

Marc W.
Reply to  Engelbert
3 Jahre zuvor

Nun, genau in den Jahren 2001 bis 2009 habe ich nicht weniger als vier Freunde zu Mercedes „gelotst“. Je späte W210, S202, S203 und S211 hatten wenige Wehwehchen, aber weder Rost noch Elektronikprobleme 🙂

Zuletzt editiert am 3 Jahre zuvor von Marc W.
Marc W.
Reply to  Phil
3 Jahre zuvor

Als der C30CDI AMG (und der C270CDI) aus dem Prospekt verschwand (Ende 2004), nannten diese erstmals überhaupt eine Abgasnorm. EU4 serienmäßig, DPF auf Wunsch. Ich meine mich zu erinnern, dass die 5-Zylinder eben wegen EU4 rausfolgen (und wegen des 642).
Sehr selten dürfte dieses Modell mit Mopf sein.

Marc W.
Reply to  Markus Jordan
3 Jahre zuvor

Interessant ! Berichtigung (spät) zu meinem Beitrag: gemeint sind die verbliebenen CDIs (neu: C320CDI), die EU4 hatten; sowie „rausflogen“ (die R5).

Zuletzt editiert am 3 Jahre zuvor von Marc W.
Ilja
Reply to  Markus Jordan
2 Jahre zuvor

Der Artikel oben hat seine Schwächen….

Die Gesamtstückzahl aller drei Baureihen von 2003-08 wurde mir von Daimler ganz offiziell mit 2295 Stück angegeben (Limousinen: 774 Stück, T- Modelle: 830 Stück, Sportcoupés: 691 Stück)!
Ilja
Reply to  Markus Jordan
2 Jahre zuvor

Es gab 2295 Stück laut Daimler.
774 Limos, 830 Kombis und 691 Sportcoupés….

Tob
Reply to  Marc W.
3 Jahre zuvor

Gabs für die 5-Zyl. überhaupt den DPF ab Werk gegen Aufpreis?

Marc W.
3 Jahre zuvor

Konnte man den überhaupt auf Euro4 (DPF) bringen? Da die Nachfolger mit dem OM642 praktisch alles besser konnten, wird der letzten Reihendieselmotorbaureihe eher wenig nachgetrauert.

Tob
Reply to  Marc W.
3 Jahre zuvor

Ich denke, dass man mit einem DPF nur eine andere Partikelminderungsstufe erreicht hat, „der Rest“ blieb bei Euro 3.

M82
3 Jahre zuvor

Ich erinnere mich noch an die TV-Werbung:
https://youtu.be/mlnPRS3XzQU

Racer1985
3 Jahre zuvor

Zu der Zeit war ein Sechszylinder Benziner nichtmal ein Tabu-Thema. Hier muss man leider schade sagen, dass sich das in der Fangemeinde gefühlt so gewandelt hat.

Thomas
3 Jahre zuvor

von mir aus können die gerne wieder einen Diesel AMG bringen. Einfach die 400d-Modelle umbatchen und ein 40d draus machen. Noch schönere Auspuffblenden und ich wär zufrieden.