Der GLA bietet bei den 4MATIC-Varianten bereits auf Knopfdruck ein Offroad-Fahrprogramm an, die besonders auf losem Untergrund die Traktion optimiert. Die Downhill Speed Regulation (DSR) unterstützt den Fahrer dabei, auch steile Bergabfahrten zu meistern. Für mehr Bodenfreiheit ist hierfür zusätzlich ab Mitte 2014 das Offroad-Paket verfügbar.
4MATIC mit Offroad-Funktionen
Der GLA von Mercedes-Benz ist wohl eher ein stylischer „Stadt-Cruiser“. Wie auch immer: In der 4MATIC-Variante bietet das Modell zumindest bereits Serienmässig Offroad-Funktionen an, die im Central Media Display (Serie bei den normalen 4MATIC-Varianten bis 250 4MATIC) angezeigt werden. Dabei wird im Offroad-Fahrprogramm die Fahrpedalkennlinie ebenso angepasst, wie die Getriebeschaltpunkte. Eine Bergabfahrhilfe sorgt für sichere Fahrt (Downhill Speed Regulation DSR – einstellbar von 2 bis 18 km/h), in Zusammenarbeit mit dem Intelligent Light System ILS sorgt eine Offroad-Lichtfunktion für zusätzliche Ausleuchtung bei Nacht bis 50km/h.
Die On & Offroad-Anzeige im Central Media Display des Audio 20 CD und COMAND Online bietet Infos über das gewählte Fahrprogramm On/Offroad, Aktivierung über DSR, den Lenkwinkel (in Grad), sowie die Längsneigung (in Prozent), sowie die Querneigung (in Grad). Die Himmelsrichtung zeigt ein kleiner Kompass im Display mit an.
Das Offroad-Licht aktiviert sich bei eingeschaltetem Offroad-Fahrprogramm bis 50 km/h – und deaktiviert sich danach automatisch. Bei manueller Aktivierung des Fernlichts fahren die Bi-Xenon-Scheinwerfermodule in die Ausgangsposition zurück, bei Lichthupe bleiben die Schwenkmodule 6 Grad nach außen gerichtet (deaktivierbar im Menü des ILS).
Offroad-Paket: 3 cm mehr Bodenfreiheit
Das der GLA Offroad kann, haben wir uns letzte Woche in Granada im GLA 200 CDI dann kurz angesehen. Das optimale Offroad-Fahrwerk, welches jedoch noch nicht zur Markteinführung verfügbar ist (Mitte 2014 bestellbar), sorgt für mehr Freiheit im Gelände. Schaut man auf die Fahrwerke, ist eine Bodenfreiheit von runden 13 cm als Serie ohnehin gering – bestellt man das Fahrdynamikpaket mit, senken sich die Bodenfreiheit noch um 15 mm nach unten. Das Offroad-Paket sorgt hingegen für 3 cm mehr Bodenfreiheit zur Serie. – und genau die braucht er auch im Gelände. Angenehmer Nebeneffekt beim Offroad-Paket: man sitzt spürbar höher als die Serienvariante und steigt auch angenehmer ein.
(Die Fahrzeughöhe des GLA liegt im fahrfertigen Zustand bei 1.494 mm, bei AMG Line bei 1.474 mm. Die Bodenfreiheit bei Serienausführung liegt bei 134mm, bei AMG-Line bei 124mm. Das Offroad-Komfort-Fahrwerk sorgt dabei für zusätzliche 30 mm zusätzliche Bodenfreiheit. )
Für 4MATIC-Varianten des GLA übrigens vorbehalten: eine spezielle Lagerung der Raumlenker-Hinterachse, die sich positiv auf den Fahrkomfort -aber auch für den Geräuschkomfort – auswirkt. Die Abstimmung des Offroad-Fahrwerks selbst erreicht einen guten Mix aus straffer Straßenlage – aber auch für den Langstreckenkomfort. Kurze Enebenheiten von Querfugen oder Schlaglöchern kommen jedoch trocken durch.
Der Böschungswinkel des GLA liegt bei 15.8 Grad vorne und 21.5 Grad hinten – und sorgen im Gelände so für eher eingeschränkten Offroad-Betrieb. Der Allradantrieb, der an der vorderen Antriebseinheit angeflanscht ist, macht jedoch einen Ausflug ins Gelände doch noch recht gut möglich. Wie die anderen 4MATIC-Varianten im Kompaktsegment von Mercedes-Benz ist das Fahrzeug dabei ein Fronttriebler, der seine Kraft bei Bedarf bis zu 50:50 auf die Hinterachse schiebt.
Stein- oder Schotterstrecken bewältigt der GLA problemlos – und auch stärkere Bodenwellen im Gelände mit entsprechender Verschränkung werden überfahren – am Ende sogar mehr, als wir eigentlich erwartet hätten. Tief ausgewaschene Wege, kleinere Felsen oder große Schlaglöcher bewältigt der GLA unaufgeregt und gemütlich. Interessant zu wissen, genug Reserven zu haben, um einen stark ausgefahrenen Bergpfad zu bewältigen, oder aber im tieferen Schnee unterwegs zu sein. Stärkere Offroad-Einsätze muss der GLA aber an seine Brüder im Konzern abgeben, dafür ist er schlicht ungeeignet.
Uns ist es durchaus bewusst: der neue GLA ist wohl eher in der City unterwegs, – und wird selten im leichten Gelände anzutreffen sein. Ein stärkerer Offroad-Einsatz kann aber auch nicht ernsthaft gewollt sein, sonst würde der Unterfahrschutz nicht aus Plastik bestehen.
Fazit:
Mittels Offroad-Paket für den GLA (X156) schafft Mercedes-Benz eine Basis, mit der man im leichten Gelände durchaus gut unterwegs ist. Ob man Offroad möchte, zumindest von Herstellerseite, ist jedoch fraglich: es steht das „G“ im GLA angeblich für „Gelände“, doch lassen allein bei Plastikunterfahrschutz doch ein wenig Zweifel an der Ernsthaftigkeit aufkommen. Bequemes ein- und Aussteigen mit Offroad-Komfort-Fahrwerk ist jedoch begeben, wenn auch die hinteren Fahrgäste den Kopf dabei leicht einziehen müssen.
Bei der Motorisierung selbst würden wir übrigens zum 170PS GLA 220 CDI raten, die 136 PS im GLA 200 CDI lassen keine direkte Freude aufkommen – im direkten Vergleich zum A 200 CDI schleppt der Motor im GLA deutlich mehr mit dem Fahrzeuggewicht. Die Absübersetzung des GLA 200 CDI 4MATIC mit Automatikgetriebe liegt übrigens bei 4.60, die 2. Welle hat im 6-Gang GLA 200 CDI einen Wert von 3,67, im 7G-DCT von 2.65. Auf der 2. Welle liegen die Gänge 1/2/5/6 bei Handschalter, 1,2,4,5, sowie RW beim Automatik – die Gänge 3/4/R bzw. 3/6/7 liegen auf der 3. Welle.
Details zum GLA folgen im Fahrbericht, welchen wir im GLA 45 AMG 4MATIC in Spanien absolviert haben.
Bilder: Konstantin Tschovikov für MBpassion.de