Daimler AG strukturiert Vertrieb 2015 neu

Die Daimler AG strukturiert ihren konzerneigenen Vertrieb in Deutschland um. Unternehmungsleitung und Betriebsrat haben sich auf die Rahmenbedingungen einer Neuausrichtung der Niederlassungen verständigt, die die Basis für weitere Gespräche bilden. Auf der Grundlage eines zentralen Interessenausgleichs und Sozialplans ist in einem nächsten Schritt die Umsetzung der Maßnahmen im Detail zu regeln.

Ab 01.01.2015 werden bestehende Niederlassungen zu Vertriebsverbünden zusammengefasst. Gleichzeitig werden das Pkw- und das Nutzfahrzeuggeschäft getrennt aufgestellt. Zusätzlich investiert Daimler in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro in seine Standorte. Darüber hinaus wird das Unternehmen einzelne Betriebe an externe Erwerber veräußern können.

Laut einer Daimler-Sprecherin – so „Autohaus“ online – sollen 56 Autohäuser und Werkstätten konzerneigener Niederlassungen abgestoßen werden. Bislang war hier von 36 Betrieben die Rede. Das Retail-Netz der Stuttgarter umfasst insgesamt 33 Niederlassungen mit derzeit noch 158 Standorten. Dort arbeiten 15.000 Menschen.

Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender: „In die Niederlassungsorganisation wird nun massiv investiert, die Netzstruktur wird weiterentwickelt – wir erwarten, dass die Niederlassungsorganisation mit diesem Maßnahmenpaket für einen sehr langen Zeitraum stabil bleibt. Den Verkauf von Betrieben konnten wir jetzt nicht verhindern. Wir haben aber dafür gesorgt, dass eventuelle Nachteile, die den Beschäftigten aus einem Verkauf entstehen, umfassend ausgeglichen werden.“

Auf Initiative der Arbeitnehmervertretung wurde eine neue „Zukunftssicherung 2023“ vereinbart, die betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2023 ausschließt. Die Standortsicherung für die Niederlassungsverbünde gilt ebenfalls bis dahin.

Jürgen Langer, Vorsitzender der Niederlassungskommission: „Wir sind angetreten, um die Belegschaft bestmöglich zu schützen und die Niederlassungsorganisation zukunftsfähig zu machen, um so die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Wir konnten nun die Arbeitsbedingungen weitgehend absichern und alle Beschäftigten erhalten über einen langen Zeitraum eine verlässliche Perspektive.“

„Dies gibt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig eine sichere Zukunft. Unser Ziel waren gute und sozialverträgliche Lösungen für einen zentralen Interessenausgleich und einen Sozialplan. Den Weg dahin haben wir nun in intensiven Verhandlungen gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung gefunden“, sagt Andreas Burkhart, Vorsitzender der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Niederlassungen

Quelle: Daimler AG

11 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Matthias
10 Jahre zuvor

Gibt es eine Übersicht welche Standorte verkauft werden sollen?

boris
10 Jahre zuvor

@ Matthias
Ja:
http://www.autohaus.de/niederlassungen-daimler-will-36-autohaeuser-und-werkstaetten-verkaufen-1363641.html
… ist aber noch auf dem nun wohl überholten Stand von 36 (aktuell: 56)

Enni
10 Jahre zuvor

Ich lese hier in jedem Statement, dass für ALLE gesorgt ist.

56 Betriebe! – Dr. Z hat leider keine Ahnung was er tut. Hoffentlich dankt er 2016 ab.

D.Be.
10 Jahre zuvor

Meiner Meinung nach aus Vertriebs-Sicht die einzig richtige Entscheidung. Wenn man weiß wie in den Niederlassungen gearbeitet wird, versteht man auch wo das ganze Geld hin geht. Aus sicht der Mitarbeiter sicher keine leicht zu verkraftende Entscheidung. Alles in allem für den Konzer Daimler der richtige Weg.

Martin Kuhn via Facebook
10 Jahre zuvor

So geht’s zu ende! Einfach nur schwach!!!

Danny Paulus via Facebook
10 Jahre zuvor

Wo ist der „dislike“ button? 🙁

Christoph Brokmann via Facebook
10 Jahre zuvor

Theoretisch ab den gestrigen Tage

Stefan Rühmann via Facebook
10 Jahre zuvor

Ab wann können denn die Niederlassungen verkauft werden? Nicht ab 2015 oder?

BenZz
10 Jahre zuvor

Nebenbei mal folgende Geschichte (selbst erlebt), die in diesem Zusammenhang vielleicht erwähnenswert ist und ggf. zum Nachdenken anregen könnte… Stichwort Kundenfreundlichkeit, Stichwort Flexibilität im Service, Stichwort große Vertriebsverbünde vs. kleine Betriebe.

Folgender Fall: Samstagmorgen letztes Frühjahr, Reifenschaden (Nagel führt zu Luftverlust) an meinem Fahrzeug festgestellt. Kürzester Weg zum Mercedes-Benz-Vertragspartner vor Ort (Familienbetrieb, zwei mittlere Standorte), von wo die Reifen bezogen wurden. Nach dem Reifen im ET-Lager angefragt; war leider nicht im Bestand (M&S-Vorrat auslaufend, da Beginn Frühjahrsgeschäft/Sommerreifen). Lagerist erkundigt sich telefonisch beim örtlichen Reifenhändler – Fehlanzeige. Dann eruiert er im System, welcher Vertragspartner bei MB den Reifen noch vorrätig hat. Zwei Vertretungen haben positiven Bestand, einer davon ist ein Zweigbetrieb eines größeren NDL-Verbundes, allerdings 75km Entfernung (Fahrtzeit via BAB ca. 25min). Telefonische Konatktaufnahme seitens AH scheitert, da ET des dortigen Betriebs nicht erreichbar – lediglich die Zentrale und die bittet um Geduld. Der Mitarbeiter des AH bietet an, wenn der Reifen nicht bei der NDL aufgezogen werden könne sich bitte nochmals telefonisch zu melden, damit man ggf. nach der Rückfahrt aus besagter NDL zuhause nochmals unterstützen könne (!). Also – folglich auf Verdacht die besagte NDL-Zweigstelle angesteuert. Erneuter Versuch telefonisch Kontakt zu bekommen, wieder Zentrale. Man schlägt mir vor, einen anderen Betrieb des Verbunds anzusteuern (dann 90km Entfernung) – obwohl man mir zu dem Zeitpunkt nicht sagen kann, ob das benötigte Teil (=Reifen) dort vorrätig wäre. Um ca. 11:20 Ankunft in der NDL-Zweigstelle, die mir vom örtlichen AH-Mitarbeiter genannt wurde. Dort kurze Wartezeit, da ET-Mitarbeiter (eine Person an Annahme, eine Person im Lager direkt) beschäftigt mit mehreren Kunden. Ich nutze die Zeit, mich in der Serviceannahme zu erkundigen, ob ggf. der Reifen aufgezogen werden könne. Situation: eine Person an der Annahme/Info, ein beschäftigter Serviceberater – wartende Kundschaft ca. 6-8 Personen. Antwort auf meine Frage: ‚Sie sehen doch was hier los ist, und es ist nur ein Berater verfügbar. Einen Reifen aufziehen? Hm, dann müssen sie längere Wartezeit in Kauf nehmen. Sieht momentan sehr schlecht aus… Kann bis zwei oder länger dauern.‘ Okay, Sachverhalt klar. Unterbesetzt. Somit lediglich den Reifen käuflich erworben. Wurde auch nach kurzer Zeit von dem (sichtlich genervten) ET-Mitarbeiter herbeigeholt. Kurzes Telefonat um kurz vor 12 Uhr mit meinem örtlichen AH: Reifen erhalten, aber nicht auf Felge aufgezogen. Antwort des MA im AH daheim: Kein Problem, wenn Ihr bis ca. 12:30 Uhr zurück seid – kann der Reifen von einem Mechaniker hier noch aufgezogen werden; er wartet solange, wir sind darauf eingestellt. Und genau so wurde es dann auch gehandhabt.

Interessant auch die Abläufe generell. Kleines AH – direkter Kundenbezug: man zeigt einem auch mal den Sachverhalt am Auto, der Meister erklärt dir das Problem und die Reparaturmaßnahmen aufschlußreich. Große Betriebe: Problemschilderung an der Annahme, dann Weiterleitung zum Serviceberater; der gibt es weiter an den Meister in der Werkstatt, etc. Sprich Ablauf über 4+ Personen. Und wenn man dann das Auto am Abend abholt – kann einem die freundliche Dame an der Annahme ohnehin keine fundierte Auskunft geben und der betreuende Serviceberater hat den Schicht-Stab bereits wieder an seinen Nachfolger übergeben. So what?

Stichwort Flexibilität, Stichwort Kundenorietierung, Stichwort Größe von Betrieben… Man sollte vielleicht mal genauer nachdenken und die Dinge überdenken. Größe vs Qualität… Bürokratie vs kleiner Dienstweg sprich Kundenfreundlichkeit sprich Transparenz. Und nicht am Ende die Kostendiskussion dahingehend führen, daß sie bei den Mitarbeitern landet.

D.S.
10 Jahre zuvor

Zu der Aussage von D.Be.:
„Meiner Meinung nach aus Vertriebs-Sicht die einzig richtige Entscheidung. Wenn man weiß wie in den Niederlassungen gearbeitet wird, versteht man auch wo das ganze Geld hin geht.“
Wir (ja ich bin noch NDL Mitarbeiter und leider wird unser Center auch zum Verkauf angeboten)haben ca 15.000 NDL MA und 144 Center. Jedes einzelne Center und jeder MA arbeitet sicherlich unterschiedlich, aber solch eine Aussage in der heutigen Zeit in den Raum zu schmeissen…da platzt mir der Sack!
Seit Jahren beschweren wir uns über einen zu grossen Kostenapparat den wir nicht zu verschulden haben, wundern uns, dass wir in der Vertriebszentrale nur bis 16 Uhr einen Ansprechpartner finden obwohl die Kunden vor uns Antworten erwarten, werden bei weitem nicht so üppig bezahlt wie Werksmitarbeiter etc. etc.

Dass die Konzernzentrale die defizitäre NDL Struktur grundsätzlich modernisiert, ist aufgrund des unzeitgemässen Aufbaus sogar durchaus (für mich) nachvollziehbar.

Aber bei solch einer plumpen Meinung wie oben beschrieben, kann ich nicht ruhig bleiben…..

Hagi
10 Jahre zuvor

Ich kann leider genau die umgekehrte Geschichte erzählen,,,

Es war einmal der Sommerurlaub. Wie gewöhnlich selbse Stadt, selber Ort, selbe FeWo, Ausflug zum Affenberg. Fürchterliches quietschen aus Motorraum bei rund 35 Grad Aussentemperatur.

MB Atlas zeigt, selbe Stadt, autorisierter Freundlicher Auto M in FN. 3 Drei tussis am Schalter vom tuten und blasen ( ? ) keine Ahnung. Ein Kunde vor mir, 3 Köpfe hoch, 3 Kõpfe zusammen. Gelabber privat. Kurz gewartet, dann kam: Waassss woolle seee? Hab Keilriemenproblem, bin auf Urlaub, Frau und 2 Kinder im Auto.

Siehhht schleecht aus, iss Freidach Mitdach. Der Meister hat Kunde, des dauert bestimmt eine Stunde. Komm’s besser nächscht Woch wieder!

ähhhh mein Keilriemen besteht nur noch aus Fasern… und am Sonntag wollen wir wieder rund 300 km nach hause fahrn.

Da kõnne mir doch nichts mache.

Legg o mio. Der Laden gehõrt entrümmpelt.

ab mit quietschen zum Affenberg,,,, hotline. MB Ravensburg am Telefon. Ūbliche Fehlerabfrage, Fahrgestell. EZ. KM Stand. Junge Sterne. Wollen Sie gleich jetzt kommen?

Mir passt Samstag Vormittag gleich um 8 Uhr besser, kein Problem.

SaVo. MB NL Ravensburg. Hallo willkommen bei MB. Zusammen Fehler angesehen, Spannrolle wandert, muss mit getauscht werden. Dauert rund 2 Stunden. Wollen Sie Kaffee, Cola? Zeitungen finden Sie hier, wir melden uns…. keine 90 Minuten war ich hoch zufrieden vom Hof!

beide Firmen bekamen freundliches und faires Feedback via Facebook… welches wohl gelöscht und welches mit Dank und Nachfrage des weiteren Fahrtverlaufes war? Rate mal