Baubeginn für ein neues, vollflexibles Mercedes-Benz Pkw-Werk Moscovia in Russland. Mit der jetzt getätigten Grundsteinlegung verdeutlicht Daimler nochmals sein industrielles Engagement in Russland. Das neue Pkw-Werk in der Region Moskau soll 2019 die lokale Produktion aufnehmen und startet mit der E-Klasse Limousine, die als intelligenteste Limousine der Business-Klasse mit technischen Innovationen etwa beim teilautomatisierten Fahren Maßstäbe setzt. Anschließend folgen sukzessive die SUV-Modelle GLE, GLC und GLS. Insgesamt investiert das Unternehmen mehr als 250 Millionen Euro am Standort.
Der Aufbau einer Pkw-Produktion in Russland ist ein strategisches Investment in einen wichtigen Absatzmarkt von Mercedes-Benz. Wir erweitern unseren lokalen Footprint und stärken damit gleichzeitig unsere globale Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain, während der Zeremonie zur Grundsteinlegung.
„Mit der E-Klasse Limousine und den SUV-Modellen werden wir im Werk Moscovia vollflexibel unsere Bestseller für den regionalen Markt produzieren. Ich bin davon überzeugt, dass Axel Bense das Projekt mit seiner langjährigen Erfahrung im russischen Markt sehr erfolgreich umsetzen wird“, so Schäfer weiter.
Die Produktion wird von der neu gegründeten Gesellschaft Mercedes-Benz Manufacturing RUS (MBMR) unter Leitung von Axel Bense verantwortet. Das neue Pkw-Werk Moscovia ist Teil des Industrieparks Esipovo und wird auf einer Grundstücksfläche von rund 85 Hektar Land alle Produktionsschritte vom Karosseriebau über die Lackierung bis zur Montage umfassen.
„Der Aufbau des ersten Produktionsstandorts von Mercedes-Benz Cars in Russland ist für mich eine spannende Herausforderung, der ich mich gemeinsam mit meinem Team sehr gerne stelle. Wir setzen auf einen engen Schulterschluss mit unseren russischen Partnern aus Politik und Wirtschaft und freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Als Good Corporate Citizen wollen wir uns auch über die Werksgrenzen hinweg mit den Menschen in der Region Moskau verzahnen und Teil der Community werden“, so der Standortverantwortliche Axel Bense.
Wandelbare Fabrik mit Industrie 4.0-Technologien
Im neuen Pkw-Werk setzt Mercedes-Benz auf die so genannte „ Full-Flex-Montage“ und integriert modernste Technologien in das Produktionssystem. Die Produktionsanlagen werden auf maximale Flexibilität ausgelegt, sodass mehrere Architekturen auf einer Linie gefertigt werden können. Ein autonomer Materialfluss und eine wandelbare Anlagentechnik erlauben es, noch schneller auf die Kundennachfrage zu reagieren. Durch den Einsatz von Warenkörben zur Belieferung der Montagebänder können unterschiedliche Baureihen und Derivate in die Serienproduktion integriert werden. Ein so genanntes „One-Roof-Concept“ ermöglicht schnelle Durchlaufzeiten zwischen den Gewerken, eine effiziente Produktion und kurze Entfernungen für die Mitarbeiter. Weitere Industrie 4.0-Maßnahmen werden in Form von innovativen IT-Technologien umgesetzt. Das Werk Moscovia wird mit allen Standorten von Mercedes-Benz weltweit vernetzt sein, sodass jede einzelne Anlage und jeder Roboter ortsunabhängig angesteuert und mit neuen Programmierungen versehen werden kann. Eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion wird etwa durch das Konzept einer papierlosen Fabrik, Wärmerückgewinnung in der Lackierung und den Einsatz von Elektrostaplern in der Werkslogistik umgesetzt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist außerdem das Mercedes-Benz Produktionssystem, das an allen Standorten weltweit effiziente Prozesse und höchste Qualität sicherstellt.
Qualifizierung im Netzwerk
Am Standort werden mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bei der Auswahl und Rekrutierung seiner Mitarbeiter arbeitet Mercedes-Benz eng mit regionalen und nationalen Behörden und Arbeitsagenturen zusammen. Der Einstellungsprozess mit Fokus auf die Region Moskau wird Ende 2017 beginnen. „Wir wollen die besten Leute für unser Werk gewinnen. Dabei werden ausgewählte Mitarbeiter auch gezielt in unseren bestehenden Werken geschult, um ihr Wissen anschließend als Multiplikatoren an ihre Kollegen weiterzugeben. Damit stellen wir sicher, dass wir weltweit in Top-Qualität produzieren und unser Knowhow im globalen Produktionsnetzwerk optimal nutzen“, so Schäfer.
Quelle: Daimler AG