Bereits gestern hatten wir über die freiwillige Servicemaßnahme von Mercedes-Benz für Diesel-Motoren berichtet. Die Daimler AG will demnach weitere 3 Millionen Diesel-Motoren so umrüsten, das der Ausstoß von Stickoxiden verringert wird. Bereits im vergangenen Jahr hatte man 270.000 Fahrzeuge zurückgeholt. Betroffene Fahrzeuge erhalten eine neue Software.
Update durch Softwareaktualisierung
Vom aktuellen Rückruf ausgeklammert sind aktuell lediglich OM 654 Motorisierungen, wie in der aktuellen E-Klasse der Baureihe 213 z.B. als E 220 d verbaut. Der OM 654 wird nach Herstellerangaben auch zukünftige Emissionstandards erfüllen können.
Die nun geplante Maßnahme umfasst nun nahezu alle Euro 5 und Euro 6 Fahrzeuge von Mercedes-Benz, wobei man sich zuerst auf die großen Volumenbaureihen konzentieren wird „um möglichst schnell wirkungsvolle Reduktionen der NOx-Emissionen zu erzielen“ – so ein Sprecher der Daimler AG zu uns. Betroffen sind hier OM 651 Motorisierungen, die u.a. auch in den Kompaktmodellen der A-, und B-Klasse verbaut werden, aber auch die 6-Zylinder Diesel-Varianten des OM 642. Über weitere Motoren-Varianten, auch von früheren Modelle, liegen uns bislang noch keine Details vor. Eine Liste über die genauen Modelle konnte uns bislang noch nicht vorgelegt werden.
Modifikation der Thermofenster bei der Abgasreinigung
Die genaue Umsetzung der nun beschlossenen Maßnahme wird sich wohl bis weit in das nächste Jahr 2018 hineinziehen, wo die Motorensteuerungssoftware noch vorab entsprechend erprobt werden muss. Rechnet man die verschiedenen Motorenvarianten / Motorisierungen mit Automatik-, wie auch Schaltgetriebe mit ein, müssen dazu mehrere Duzend an Software-Updates entwickelt werden, wobei die Schadstoff-Reduktion vermutlich durch die Anpassung der Thermofenster erreicht werden soll. Bislang schaltete sich die Abgasreinigung genau dann ab, wenn bestimmte Außentemperaturen über- oder unterschritten wurden. Ein entsprechendes Update wird die schnellere Deaktivierung der Reinigung nun weiter verzögern.
Entsprechende Halter betroffener Fahrzeuge werden vom Konzern – sobald ein Update verfügbar und notwendig ist- direkt vom Hersteller kontaktiert. Das Update wird dafür kostenlos sein und rund 60 Minuten dauern.
Bild: Daimler AG