Offizielle Pressemitteilung zum Diesel-Maßnahmenpaket der Daimler AG

Anlässlich des heutigen Spitzentreffens von Politik und Automobilindustrie in Berlin hat die Daimler AG ihre bereits eingeleitete Initiative für bessere Luftqualität um zusätzliche Maßnahmen erweitert.

„Wir setzen darauf, den Diesel zu verbessern, anstatt ihn zu verbieten. Die Optimierung des Dieselantriebs ist mittelfristig einer der wirksamsten Hebel zur Erreichung der Klimaziele durch weniger CO2 im Straßenverkehr“, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Deshalb haben wir unser Maßnahmenpaket nochmals erweitert. Wir wollen die Luftqualität schnell und wirkungsvoll steigern – ohne dass unsere Kundinnen und Kunden durch Fahrverbote beeinträchtigt werden.“ Das Maßnahmenpaket umfasst vier zentrale Punkte:

1.     Freiwillige Servicemaßnahmen für mehr als 3 Millionen Fahrzeuge in Europa

Um das Emissionsverhalten von EU5 und EU6 Fahrzeugen in Europa wirkungsvoll zu verbessern, hat das Unternehmen bereits vor zwei Wochen die Ausweitung seiner laufenden Servicemaßnahmen beschlossen. Dadurch werden die NOx-Emissionen von mehr als drei Millionen Mercedes-Benz Fahrzeugen um durchschnittlich 25 bis 30 Prozent im normalen Fahrbetrieb sinken. Davon befindet sich rund eine Millionen Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Für die Maßnahmen nutzen die Ingenieure unter anderem aktuelle Erkenntnisse aus der Entwicklung der neuen Dieselmotorenfamilie sowie Erfahrungen aus dem Feld. Das Unternehmen investiert einen Betrag von rund 220 Millionen Euro. Für die Kunden entstehen durch die Servicemaßnahmen keine Kosten.

Bereits seit März bietet Mercedes-Benz seinen Kunden bei Fahrzeugen der Kompaktklasse eine Verbesserung des NOx-Emissionsverhaltens für eine Motorvariante an. Rund 45 Prozent dieser Fahrzeuge sind inzwischen auf dem neuesten Stand. Auch für Kunden der V-Klasse führt das Unternehmen eine entsprechende freiwillige Servicemaßnahme durch – bislang bei rund 75 Prozent der Fahrzeuge in Deutschland.

2.     Umweltbonus für EU4 Fahrzeuge

Um die Fahrzeugflotte auf der Straße wirkungsvoll zu verjüngen, bietet das Unternehmen den Besitzern von Mercedes-Benz Fahrzeugen der Euronorm 4 je nach Fahrzeug einen vierstelligen Umweltbonus, wenn sie sich noch in diesem Jahr für einen neuen Mercedes-Benz entscheiden.

3.     Beitrag zum Mobilitäts-Fonds

Entsprechend ihrem Marktanteil beteiligt sich die Daimler AG an dem gemeinsam von Politik und Industrie aufgelegten Mobilitäts-Fonds. Daraus sollen in erster Linie Maßnahmen finanziert werden, die zur Verkehrsverflüssigung in den Innenstädten beitragen.

4.     Straffe Markteinführung RDE-konformer Fahrzeuge

Daimler forciert die Einführung von Fahrzeugen, die die strengeren Emissionsgrenzwerte im Rahmen der RDE-Anforderungen erreichen. Dass der Dieselantrieb auch die künftigen strengen Emissionsvorschriften der EU erfüllen kann, hat Mercedes-Benz bereits mit einer komplett neuen Motorenfamilie unter Beweis gestellt. Mit einer Investitionssumme von rund 3 Milliarden Euro hat das Unternehmen eine neue Motorengeneration entwickelt, deren vorbildliche Emissionswerte auch durch die Messungen unabhängiger Institute bestätigt wurden. Nach dem Marktstart des neuen Vierzylinder OM 654 in der neuen E-Klasse in 2016 soll die Markteinführung der modular aufgebauten Motorenfamilie im gesamten Portfolio schnell umgesetzt werden.

„Ich setze darauf, dass von dem heutigen Treffen auch ein Signal ausgeht, um die an manchen Stellen entgleiste Debatte um den Diesel-Antrieb wieder zu versachlichen“, sagte Dieter Zetsche. „Ich verstehe, dass viele denken, die Automobilindustrie sei das Problem. Wir werden jetzt zeigen, dass wir ein Teil der Lösung sind.“

Bild/Quelle/Text: Daimler AG

16 Kommentare
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Klaus
7 Jahre zuvor

Umweltbonus für EU4 Fahrzeuge = Abwrackprämie ?
Bedeutet das mein Wagen jetzt weniger Wert ist.

Marco Neumann
7 Jahre zuvor

Das ist eine gute Lösung

Timo
7 Jahre zuvor

Warum erklärt man dem Kunden nicht, was dieses Software-Update technisch ändert? Wie wird diese Reduzierung erreicht? Einfach mehr AdBlue? Mehr Abgasrückführung? Dazu sucht mal bei Youtube nach AGR-Ventil und „die Autodoktoren“.
So oder so wird das auf kosten der Haltbarkeit gehen und der Kunde muss es Zahlen.

Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht dafür den Diesel abzuschaffen. Im gegenteil. Mein nächster wird ein Diesel, gerade wegen meinem Fahrprofil.

Aber diese Floskeln aller Beteiligten und das weglassen von fakten, stört mich irgendwie.

Marc W.
7 Jahre zuvor

Solange jede (evtl. neue) Regierung machen kann, was sie will, ebenso das EU-Bürokratiemonster, wird die Unsicherheit maximal groß bleiben.
Blaue Plakette: auch für Euro5 mit Maßnahme? Nicht für Euro6 (nicht RDE-fähig) ? Trotzdem Fahrverbote für Millionen Euro4 in den besten Jahren ? Immer noch Ausnahmen für die alten Kommunalfz-Dreckschleudern, die in Städten umherirren dürfen (Reinigung, Müll etc.)
Dieselgipfel, die Quintessenz lobbyhöriger Politik in unheiliger Allianz mit dummem, nestbeschmutzendem Journalismus. m2c.

2fast4u2
7 Jahre zuvor

Was genau beinhaltet die freiwillige Servicemaßnahme?
Welche Konsequenzen hat diese auf das Fahrzeug? Ich denke da vor allem auch an die Leistung und die Langlebigkeit.

MM
7 Jahre zuvor

Nun ja, bei der Messung MB E-Klasse mit den sehr guten Messwerten gibt es den Hinweis: „Fahrzeuge wurden vom Hersteller gestellt, Werte unter Vorbehalt der Nachmessung bei realem Serienfahrzeug“. Seit den neuesten Enthüllungen in der Automobilindustrie wäre ich mal hier noch skeptisch…..

Thomas
Reply to  MM
7 Jahre zuvor

Beim OM654 braucht man da wirklich nicht skeptisch sein. Er wurde konsequent auf RDE hin entwickelt. Und daher stimmt das schon: überall rein damit und dann ist Ruhe. Nur was macht dann die DUH?

Olaf
Reply to  Markus Jordan
7 Jahre zuvor

Auch Interessant – moderne Direkteinspritzer vs. Diesel:
http://articles.sae.org/13624/

martin
7 Jahre zuvor

Die ganze Thematik ist doch nur wieder aufgegriffen worden um
a) das politische Sommerloch zu füllen
b) die Politik der aktuellen Regierung kurz vor der Wahl zu diskreditieren
(wobei abzuwarten bleibt wer sich da ins Knie schiesst, warum hat sich Frau Hendricks in den letzten 4 Jahren nicht so wichtig gemacht wie sie es grade tut)
c) weil sich gewisse NGO in den Fordergrund schieben wollen um ihren Mitgleidren und Geldgebern zu verdeutlichen wie toll sie sind

Zudem ist das doch eine komplett verlogene Debatte; wennn man es ernst meinen würde müsste man auch :
Hausheizungen und Holzöfen, Flugverkehre ,Transporter und LKW, Binnenschifffahrt, alte Dieselrangierloks der Bahn, alle Kohlekraftwerke, Müllverbrennungsanlagen und was noch alles mit in die Betrachtung der Schadstoff erzeugenen Verbrennungen einbeziehen.
Aber der einzig Böse ist der dieselfahrende PKW Lenker und sein Vehicel.

Zumal ausser ins Deutschland und der deutschen Hersteller kein anderer (europäischer) Hersteller zur Rechenschaft gezogen wird und grade die Italiener besonders viel Dreck am Stecken haben.
Ich könnte ko…. über soviel Verlogenheit und Demagogie mancher Zeitgenossen.

mehrzehdes
7 Jahre zuvor

über die duh kann man trefflich schimpfen. das ist schon ein fieser querulantenverein mit seltsamer finanzierung durch interessierte kreise. aber das hilft nicht. nein, der skandal ist schon hausgemacht, weil hersteller und politik jahrelang in enger verflechtung (wissmann: „liebe angela!“) die umweltpolitisch richtigen engeren werte mit immer grenzwertigeren auslegungen außer kraft gesetzt hatten.

verbrauchs- und schadstoffnorm- und grenzwerte gibt es schon lange für pkw und lkw in deutschland und in der welt. auch 1977 hatte kein auto den din-verbrauchswert im fahrbetrieb des durchschnittsfahrers erreicht. auch 1987 war bei allen g-kat-Fahrzeugen die abgasreinigung in einigen betriebszuständen nicht wirksam. da waren die werte im fahrbetrieb aber noch in rufweite der angegebenen werte.

irgendwann mit euro 5 kippte dann das verhältnis papierwert-realwert allerdings vollends indem es 20fache und höhere überschreitungen unter realbedingungen gab. verschärfen taten das total verrückte von lobbyhand der politik in die feder diktierte definitionen wie die pluginhybrid-werte. glaubt wer, dass ein s500e in der praxis 65g co2/km oder 2,8l super verbraucht? auch wurden die diesel dreckiger – euro 5 diesel produzieren unter rde zumeist höhere nox-werte als euro4 diesel. da brauchte es den betrug bei vw, audi, porsche nur als zündfunken, um die sache – wie jedes unregelmäßigkeit, die völlig aus dem ruder läuft – explodieren zu lassen. so ist das doch immer: z.b. wann fliegt es auf, dass ein mitarbeiter einer firma in die eigene tasche arbeitet? meist dadurch, dass die beträge immer größer und in immer kleineren abständen entnommen werden.

immerhin kann die automobil-lobby die sache diesmal mit ihren buddies billig lösen. denkt sie. der kunde wird das nicht vergessen. als firmenwagen, der nicht vom eigenen geld bezahlt ist, wird er jetzt im übergang weiter die marken wählen. aber als privatwagen oder wenn sich mittelfristig alternativen auftuen, wird er die lobbyisten bestrafen. oder, noch schlimmer, automüder werden als er eh schon ist. vor allem junge leute wird dieses thema prägen. das wissen zetsche &co. aber emotional gar nicht, weil sie soooo sehr in ihrer eigenen autowelt leben. der nächste ceo eines automobilkonzerns müsste vielleicht ein meinungsforscher oder soziologe sein. damit man versteht, was die menschen wollen und man nicht immer nur weiter macht.

Uli
7 Jahre zuvor

Hallo, die Gebrauchtwagen Preise geben nach.
Was passiert wenn man nicht den Software Update machen lässt?
Merkt das irgendjemand?

Steffen
7 Jahre zuvor

Nur das ich es auch verstehe, die Premiumhersteller haben sich nicht getraut, ihren Kunden Mehrkosten weiterzureichen und stattdessen den Ruf der deutschen Automobilindustrie massiv geschädigt? Die jetzige Softwarelösung kostet im Fall Mercedes Benz 220 Mio für 3 Mio Diesel und dauert 1 Stunde? Also war die Software schon vorhanden, denn bei rund 74 Euro pro Auto sind wir beim Werkstattstundensatz.
Löst bitte schnell eure Arbeitskreise auf, da sitzen die falschen Berater. Ihr habt das doch garnicht nötig.

Uli
7 Jahre zuvor

Erst Abwrackprämie und dann der Wertverlust,
Diesel Besitzer haben jetzt für die nächsten 3-4 Jahr sehr hohen Wertverlust.
Wirklich schade und eine Schande.
Alles Betrug und Geschäftemacherei
Der Klimawandel und Luftverschmutzung betrifft alle auch Vielfahrer und Mittelspur Schleicher.
Kinder, Enkel, Urenkel ……
Danke Uralt Technologie
Danke an alle es ist doch nicht schlimm
Die nächste Generation sagt auch Danke für null Zuknuft Danke Danke