Der Team-Champion im ADAC GT Masters der Saison 2018 steht bereits fest: Dank Platz vier im Samstagsrennen des Finalwochenendes in Hockenheim sicherte sich das Mann-Filter Team HTP vorzeitig den Gewinn der Team-Wertung.
„Den Titel hat sich meine Mannschaft durch ihren nie endenden Kampfgeist und Siegeswillen absolut verdient„, freute sich Teamchef Norbert Brückner. „Diesen gegen die vielen starken und namhaften Teams im ADAC GT Masters zu gewinnen ist enorm wertvoll und bedeutet mir viel.“ Mit Markus Pommer und Maximilian Götz haben zwei Fahrer von HTP vor dem Finalrennen am Sonntag aber auch noch Chancen auf die Fahrer-Meisterschaft. Dem Duo fehlen auf die Tabellenspitze zehn Zähler, 25 werden noch vergeben.
Der Rennstall aus Altendiez im Westerwald setzt in dieser Saison zwei leuchtend gelbe Mercedes-AMG GT3 für die aktuellen Tabellendritten Pommer und Götz sowie Indy Dontje und Maximilian Buhk ein. Brückner ist mit beiden Fahrerpaarungen mehr als zufrieden. Beide holten in den ersten 13 von 14 Rennen jeweils einen Sieg und fünf Podestplätze. Aber auch ihre Konstanz beeindruckte: Kein anderer Rennstall sammelte in zwölf von bisher 13 ausgetragenen Rennen Punkte für die Team-Wertung. „Zunächst einmal sind alle tolle Jungs, die sich perfekt integrieren und mit ihrem Team an einem Strang ziehen können„, so der Teamchef. „Unsere Fahrer wissen, dass sie so schnell fahren können, wie sie wollen – ohne ihre Mannschaft gewinnen sie gar nichts. Und weil sie das wissen und sich entsprechend verhalten, zerreißen sich die Jungs an der Box für ihre Fahrer. Dazu kommen technische Aspekte: Alle vier sind kompromissbereit, was die Fahrzeugabstimmung angeht, und harmonieren deswegen gut miteinander. Und alle vier haben einen fürchterlich schweren Gasfuß.“
Gegründet wurde HTP, die Abkürzung steht für „High Tec Performance“, im Winter 2012/13 von Brückner und dem Niederländer Wim de Pundert. „Wim und ich teilen seit jeher eine große Leidenschaft für den Motorsport“, blickt Brückner zurück. „Ich selbst bin seit Jahrzehnten in der Szene unterwegs. Und so entstand irgendwann die Idee, gemeinsam eine Dienstleistungs-Plattform für Renneinsätze auf die Beine zu stellen.“ Bereits in seiner Debütsaison 2013 stand das Team dicht vor dem Meisterschaftsgewinn im ADAC GT Masters. Maximilian Buhk und Maximilian Götz kämpften mit ihrem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 bis zum Saisonfinale in Hockenheim um die Meisterschaft. Erst ein technischer Defekt im Sonntagsrennen beendete die Titelhoffnungen. 2014 siegte der Rennstall zwei weitere Male, ehe im Folgejahr ein Umbruch anstand: Als Bentley-Werksteam holten die Mannschaft gleich beim Auftakt in Oschersleben den bisher einzigen Sieg der britischen Nobelmarke im ADAC GT Masters. 2016 konzentrierte sich der Rennstall auf andere Einsätze, kehrte jedoch im vergangenen Jahr mit zwei Mercedes-AMG GT3 in die Serie zurück.
In dieser Saison gelang nun der langersehnte erste Titelgewinn in der „Liga der Supersportwagen“. „Diese Rennserie ist seit Jahren so ausgeglichen, dass es einer absolut perfekten Leistung und der nötigen Portion Glück bedarf, um über eine ganze Saison hinweg vorne dabei zu sein“, so Brückner, der als Geheimnis des Erfolgs seine Mitarbeiter und das Fahrzeug nennt: „Am Ende sind es immer die Menschen, die den Unterschied machen. Nur mit einer eingeschworenen Truppe, in der sich jeder auf den anderen verlassen kann, sind Erfolge möglich. Einzelkämpfer kommen im Motorsport nicht weit. Mit Mercedes-AMG haben wir auf der technischen Seite einen idealen Partner. Der Mercedes-AMG GT3 ist ein Fahrzeug, das auf jeder Rennstrecke gut funktioniert.“
Dass der erste Titel im ADAC GT Masters wohl nur eine Frage der Zeit war, zeigen die Erfolge des Rennstalls im internationalen GT-Sport: Zu diesen zählen mehrere Fahrer- und Teamtitel in den verschiedenen Blancpain-GT-Serien sowie der Triumph bei den 24 Stunden von Spa in der Debütsaison 2013. Neben den Einsätzen von GT3-Fahrzeugen spielt bei HTP auch die Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle: Das Ende 2016 gegründete HTP Kart Team tritt im ADAC Kart Masters an und holte dort ebenfalls bereits Titel und Siege.
Bilder: ADAC Motorsport / Gruppe C Photography