KBA gibt weitere Softwareupdates für die C-Klasse frei

Mercedes-Benz C 300 BlueTEC HYBRID, T-Modell (S 205) 2014

Bereits seit Sommer 2018 wurde bekanntgegeben, das Daimler auf Anordnung des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) einen verpflichtenden Rückruf für Diesel-Motorisierungen durchführen muss. Dazu hat das KBA nun weitere Softwareupdates für die C-Klasse der Baureihe 205 aus den Produktionsjahren 2013 bis 2018 freigegeben, was in Deutschland aktuell 11.411 Einheiten betrifft.

Daimler hatte bereits im Juli 2017 angekündigt, im Rahmen einer freiwilligen Service-Maßnahme die Software von Fahrzeugen anzupassen. Europaweit sind in der Summe rund 700.000 Fahrzeuge-Modelle Teils des Rückrufes, davon rund 280.000 Modelle in Deutschland.

Beim Rückruf selbst geht es ausschließlich um Fahrzeugvarianten der Euro 6b-Norm, überwiegend auf die C-Klasse mit 1,6 Liter Diesel mit OM 626 Motorisierung, ML/GLE/GL/GLS 3,0l Diesel (Motor OM 642), V-Klasse 2,2l Diesel (Motor OM 651) und GLC 2,2l Diesel (Motor OM 651).

Für folgende Fahrzeugemodelle (siehe Markierung in der Auflistung) ist bereits ein Softwareupdate bzw. eine Freigabe verfügbar – weitere werden in den nächsten Wochen folgen (Stand: 15.02.2019) :

  • C 180 BlueTEC, C 180 d, C 200 BlueTEC, C 200 d aus Produktion 08/14 – inkl. 05/18
  • Vito sowie Vito Tourer aus 09/14- inkl. 05/18 sowie 09/14- inkl. 09/16
  • GLC 220 d 4MATIC / GLC 250 d 4MATIC aus 06/15 inkl. 11/2016
  • V-Klasse – Produktion von 03/14 bis inkl. 05/18
  • Vito aus Produktion 06/15 bis inkl. 07/18 sowie 06/16-inkl. 09/18.

Betroffene Kunden bekommen dazu in Kürze ein Anschreiben von Mercedes-Benz, in dem Sie gebeten werden, einen Termin in einer Werkstatt zu vereinbaren, um das notwendige Softwareupdate aufspielen zu lassen.

Hinweis: Wir haben diesen Artikel angepasst. Ursprünglich hatten wir über einen neuen Rückruf berichtet, was sich nach Rücksprache mit der Daimler AG als falsche Information herausgestellt hatte.

Symbolbilder: Daimler AG

 

15 Kommentare
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Bernd das Brot
5 Jahre zuvor

11411 ist ja eine überschaubare Zahl.
Auch wenn ich das Thema auch sehr brisant finde.

Phil
Reply to  Bernd das Brot
5 Jahre zuvor

Dass „aktuell [nur] 11411 Einheiten“ (von 700.000 in Europa, davon 280.000 in Deutschland) betroffen sind, ist doch kein Trost. Die anderen Betroffenen, zu denen auch ich gehöre, dürfen eben noch länger auf das Update warten.

Michael
5 Jahre zuvor

Auch wenn ich diese ganze Diesel/Abgas-Thematik für heillos übertrieben halte, finde ich es gleichzeitig auch ganz gut, dass der Industrie die jahrzehntelangen Tricksereien, das nach eigenen Wünschen Zurechtbiegen von Gesetzen und dieses bis an die Grenzen des Erlaubten gehen auf die Füße gefallen ist.

Allein die Tatsache, dass die Verbrauchsangaben (legal) so unfassbar weit weg vom realen Verbrauch auf der Straße sind, regt mich immer wieder auf. Allein daran erkennt man die Haltung, die dort vorherrscht.

Hula
5 Jahre zuvor

Wird echt Zeit, dass in dieser Richtung was passiert.

Denn der eigentliche Grund für die derzeitige Situation mit Fahrverboten ist ja, dass de facto alle Hersteller von Diesel-Pkw von Euro5 bis Euro6b die Zulassungsvorschriften äußerst krass interpretiert haben: nämlich meist über Thermofenster die Abgasreinigung schon oft bei wenig unter 20°C herunterzufahren.

Es wird allerhöchste Zeit, dass Gerichte klären, ob diese Thermofenster mit dem in den Zulassungsvorschriften genannten „normal use“ vereinbar ist. Meiner nicht-juristischen Privatmeinung nach ist das Betreiben eines Autos bei mitteleuropäischen Durchschnittstemperaturen „normal use“, und diese Temperaturen liegen in Deutschland deutlich unter 20°C…

Ohne diese Thermofenster hätten wir heute höchstwahrscheinlich keine Fahrverbote.

Snoubort
5 Jahre zuvor

Natürlich ist die Dieseldiskussion heute völlig übertrieben und die Maßnahmen insb. zeitlich völlig unverhältnismäßig.
Aber richtig, Schuld daran sind die Hersteller, die die besonders bauernschlauen oder sogar kriminellen Stimmen im Unternehmen gefördert haben, die statt praxisgerecht-entwickelte Motoren auf Prüfstandsoptimierung gesetzt haben (siehe Thermofenster bei knapp unter 20 Grad in Ländern mit Durchschnittstemperaturen von unter 10Grad), man setzte da halt voll auf die verlässlichen Kontakte zu Politik und Verwaltung.
Jetzt schlagen die Reaktionen halt um, und wir können uns bald endlich den ganzen Tag auf Verkehrsinseln sonnen, ohne Asthma zu bekommen.
Alle die hierfür verantwortlichen Entscheider (Hersteller, Zulieferer und Politik/Verwaltung) gehören an den Pranger und in den Knast, und die Kunden von ihnen anständig entschädigt.

Phil
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Der Wunsch, die verantwortlichen Entscheider (Hersteller, Zulieferer, Politik/Verwaltung) mit entsprechenden Anwürfen an den Pranger zu stellen oder noch besser in den Knast zu stecken, kommt pauschal und reißerisch daher.
Meines Wissens war bislang nur bei VW und Audi konkret von strafrechtlich relevantem Verhalten die Rede. Kann sein, dass das Thermofenster „zum Motorschutz“ von anderen, die sich aber auf einen Auslegungsspielraum berufen, zu sehr bemüht wurde. Wer Dritten aber Betrug oder andere Straftatbestände vorwirft, sollte hierfür besser Belege in Händen halten, um nicht selbst unter die Räder zu kommen.
Zur Versachlichung der Diskussion tragen solche Äußerungen jedenfalls nicht bei.
Vom allgemeinen Diesel-Bashing distanziere ich mich ebenso wie von verallgemeinernden Äußerungen, „die Hersteller“ hätten Entwicklungen verschlafen. Könnte es nicht ebenso sein, dass die nationale Politik die von der EU gesetzten Grenzwerte nicht wirklich ernst genommen und die weitreichenden Folgen, sollten die Grenzwerte nicht eingehalten werden, gar nicht gesehen hat?
Geradezu tragisch ist, dass Daimler eine hervorragende neue Generation an Dieselmotoren auf den Markt gebracht hat, was aber keinen angemessenen Anklang findet. Wie sollen wir kurzfristig die CO2-Ziele erreichen?

Snoubort
Reply to  Phil
5 Jahre zuvor

? Die ersten 11.411 (von 700.000) Belege sind doch hier im Text aufgeführt?!? Der Rückruf erfolgt wegen verbotener Abschalteinrichtungen!
Wir sind alle die Gelackmeierten einer völlig aus dem Ruder laufenden – und völlig unverhältnismäßigen Kampagne, weil es Vollidioten gab, die es eben für besonders clever fanden, keine wirklich sparsamen und schadstoffarmen Motoren entwickeln zu lassen, sondern welche, die das den Prüfständen nur vorgaukeln. Ob das jetzt durch aktives Erkennen von Prüfständen erfolgt, oder durch für D völlig absurde „Thermofenster“, mag juristisch einen Unterschied spielen, ich finde beides gleich sch…, und es führt auch zum selben Ergebnis. Ich würde mir halt nur wünschen, dass diese Vollnasen die uns den ganzen Schlammassel eingebrockt haben, dafür auch persönlich zur Rechenschaft gezogen werden würden. Wenigstens kotest es die Unternehmen schon einmal wirklich Geld.

MrUNIMOG
Reply to  Phil
5 Jahre zuvor

Schön gesagt. Würde ich so unterschreiben. 🙂

driv3r
Reply to  Phil
5 Jahre zuvor

@Phil Danke. Amen.
Das KBA versucht zur Rettung seiner verschlafenen Arbeit (und vor allem seiner Versäumnisse in den letzten Jahren wo blind durchgewinkt wurde) eine aus physikalischen/motortechnischen legale Gesetzesregelung nun zu seinen Gunsten als unverhältnismäßig-illegal darzustellen um selbst in all dem Diesel-Chaos irgendwie eine halbwegs weiße Weste zu bewahren. Das Ergebnis ist, dass die panisch-hysterische Öffentlichkeit nun vorsätzlich illegale Prüfstanderkennungssoftware wie von VW und Töchtern angewandt über einen Kamm schert mit einer logischen Legalität einer Steuerung (Thermofenster), die ALLE Fahrzeughersteller so betreiben. Eine Bewertung dieses Sachverhaltes obliegt nun Gutachtern, Experten und Gerichten.
Insbesondere DAI beweist zurzeit mit fertig zertifizierten EU 6d-Modellen (!) in A-, B- und GLE-Klasse (plus weitere folgende Modelle), dass sauberste Dieselmotoren technisch darstellbar sind und dass im Zuge noch stärkeren Umweltbewusstseins nun auch freiwillig (!) ältere Modelle einen optimierten Softwarestand erhalten.

Martin Grzan
Reply to  driv3r
5 Jahre zuvor

Fanke! Wenigstens noch ein normaler, nicht medial verstrahlter Mensch! Unfassbar was die Leute hier an Kommentaren ablassen!
Ich erwarte! von einem Premiumhersteller, dass die Gesetzgebung bis zum äußersten ausgereizt wird auf legale Weise!!!!
Ihr seht alle zu viel TV!!! Daimler ist hier nix vorzuwerfen, die Gesetze werden IMMER für die Zukunft neu geschrieben, auch hier erwarte ich wieder maximalen Output!

Benzfahrer
5 Jahre zuvor

Interessant ist, dass der GLC 350d nicht auf der Liste steht, obwohl für diesen bei der Abfrage mit der FIN auf der MB-Homepage ein freiwilliges Update angegeben ist.

Hr.Schmidt
5 Jahre zuvor

@ Markus Jordan, ich würde mir wünschen, dass ihr solche Artikel mehrfach prüft um nicht den Hysterikern noch eine Steilvorlage gebt. ‚Ihr seht ja, wer hier sofort aufs „Pferd“ springt. Es sind immer die Gleichen.
Vielleicht erleben wir es noch, dass ein deutsches Gericht unabhängig von politischen Einflüssen, mal zu einer Entscheidung kommt, was unerlaubt war und was nicht. Wenn wir dann noch irgendwann verstehen warum ausgerechnet die Gazette, die schon 1983 unrühmliche Zeilen erzeugt hat, sich so gegen die deutschen Hersteller hervortut, ja dann gehts uns wieder gut. Wir werden sonst nie Ruhe hineinbekommen. Dass gerade der große Wolfsburger Konzern die Hosen voll haben müsste ist klar, irgendwie versucht man aber politisch die Schuld zu nivellieren, gemäß dem Motto, ein bisschen beschissen haben ja alle.
Noch etwas zu gewissen Indiskretionen von vermutl. Werksangehörigen in diesem Blog, ich bin da einer Meinung mit anderen Usern, Interna sind Interna und wer sich profilieren will kann zur Topografischen Abteilung wechseln, aber hier gehört es nicht hin.

Reply to  Hr.Schmidt
5 Jahre zuvor

@Hr. Schmidt
Wir haben uns zuerst im Artikel auf eine Mitteilung des KBA bezogen, auf Rückfrage bei der Daimler AG wurde die Aussage dann relativiert, dass es sich nicht um einen neuen Rückruf handelt sondern den bestehende, wo nun neue Software für diverse Fahrzeuge durch die Behörde freigegeben wurde