Mercedes-Benz verzichtet im GLB auf Diesel aus Renault-Kooperation

Erstmals in einer neuen Kompaktwagenbaureihe verzichtet Mercedes-Benz nun beim GLB Modell der Baureihe X 247 auf den Einsatz des Dieselmotor aus der gemeinsamen Entwicklung des Kooperationspartners Renault. Im neuen GLB 180 d setzt man nun – anders als z.B. in der aktuellen A-Klasse als A  180 d –  auf den unternehmenseigenen OM 654 q – d.h. der OM 654 im Quereinbau.

Kein OM 608 Diesel-Motor im GLB

Im neuen GLB Modell wird somit auf den Einsatz des OM 608 Dieselmotors mit 85 kW / 116 PS, welcher aktuell weiterhin u.a. in der A-Klasse verbaut wird, verzichtet. Im neuen GLB Modell von Mercedes-Benz wird dabei nicht nur als 180 d ein Diesel-Motor von Mercedes-Benz selbst verbaut, sondern bei den kompletten Diesel-Varianten gar komplett auf den OM 654 q vertraut.

Im GLB leistet der OM 654 q (D20 R2 SCR) mit 1.950 cm³ Hubraum eine Nennleistung von 85 kW / 116 PS bei 3.400 – 4.400 u/min. Die Höchstgeschwindigkeit des GLB 180 d liegt dabei bei 188 km/h. Der Nenndrehmoment von 280 Nm liegt zwischen 1.200 und 2.600 u/min an. Den kombinierten NEFZ Verbrauch gibt man ab Werk mit 5.0-4.9 Liter pro 100 km an, die Emissionsklasse mit Euro 6d (ISC).

Das der Stuttgarter Hersteller bei den ersten GLB Presseinformationen Details zur kleinsten Diesel-Variante jedoch nicht genannt hatte, mag wohl kein reiner Zufall sein. Auf längerer Sicht rechnen wir auch mit einen Austausch des Antriebs in anderen Modellreihen von Mercedes-Benz.

Kooperation von Daimler und Renault-Nissan auch zukünftig ?

Die Kooperation von Daimler und Renault-Nissan startete bereits im Jahr 2010. Anfang 2014 zeigten sich jedoch bereits erste Anzeichen für ein Ende der Zusammenarbeit – gar kamen Gerüchte auf, die Kooperation stehe auf dem Prüfstand. Offizielle Äußerungen oder Bestätigungen dazu gibt es bislang aber noch nicht.

Bild: Daimler AG

 

25 Kommentare
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Christoph
5 Jahre zuvor

Hat es ggf. auch mit dem Produktionsstandort Mexico zu tun?

Rene
Reply to  Christoph
5 Jahre zuvor

Als ich damals noch in der Entwicklung gearbeitet habe war dies grade die Zeit als die ersten Renault Motoren in die testwagen kamen. Kann leider nicht viel sagen aber ein wichtiger Grund damals war die Kosten Ersparnis. Wenn dann aber nach den ersten Testläufen man feststellt das so viele anbauteile die nach Renault Standard (Europaregion) in Ordnung ist aber für Mercedesqualität nicht verkaufbar sind und dann anfängt eigene Anbauteileteile am Motor zu verbauen, Kommt man kostentechnisch fast auf das Selbe hinaus als ob man ein Mercedes Motor genommen hätte. Was dies bedeutet auf langer sicht läst dann schon erahnen

Snoubort
Reply to  Rene
5 Jahre zuvor

Was das Ganze dann noch verschlimmert ist, dass wenn man schon die hohen Anpassungsaufwände hatte, man dann auch möchte dass diese Einmalkosten auf möglichst viele Autos (also möglichst viele Modelle über möglichst viele Modelljahre) verteilt werden können, nur um das eigene Gesicht zu wahren. Ein schneller Cut – und das Einsehen von Fehlentscheidungen – wäre hier viel sinnvoller gewesen als dieser klassische Schrecken ohne Ende. Ein Paradebeispiel für die Managementkultur – und -qualität – der letzen Jahre.

Joachim
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Ich glaube, das da doch gewisse Zwänge ( vertraglich,Lieferanten, etc. ) zu beachten sind und das nicht so einfach geht, wie du dir das vorstellst.
Und deinem Nachsatz nach zu urteilen ( “ Paradebeispiel für die Managementkultur …“ ) scheinst du unter der irgendwie immer noch zu leiden.
Ansonsten würde auch ich sagen: Bitte einen schnellen Cut, also sofort und zeitgleich bei allen Modellen:
MBUX , M256, Plugins, teilautonomes fahren Stufe 3, etc.
und natürlich, wenn jetzt MBUX 2 kommt, bitte auch in allen Modellen sofort und zeitgleich!!!
Mein Appell an das Management: Bitte scheut keine Kosten. Denkt bitte auch nicht an den Aktienkurs. Also reicht einfach nur etwas von Eurer m.E vorhandenen Managementkultur und -qualität rüber. 😉 😉

Snoubort
Reply to  Joachim
5 Jahre zuvor

Nein, einmal bei PSA nachsehen wie schnell hier Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit korrigiert werden. Lieber (hohe) Vertragstrafen einmalig zahlen, als ewig Probleme und Verluste weiterführen. Man fokussiert sich hier auf alles womit man geld verdient, und hat nicht dauernd Ausreden wegen den Altlasten von früher.
In der Bilanz 2017 hatte der PSA Konzern für solche „Beendigungskosten“ (Vertragsstrafen, Abfindungen, Abrisskosten) 2 Mrd. € ausgewiesen (der Anteil von Opel findet sich größtenteils erst 2018). Danach sind sie dann aber eben weg, und werden nicht jahrelang mitgeschleppt…
bei Daimler sieht man aber eben das Paradebeispiel wie solche Fehlentscheidungen jahrelang Entwickler und Management (und in dem Fall auch Kunden) aufhalten, und demotivieren.
Bzgl. Aktienkurs: einfach mal die Entwicklung beider Konzerne in den letzten 2, 3 Jahren vergleichen…

driv3r
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Ich finde es immer traumhaft, wenn Managemententscheidungen aus der Retrospektive generell immer für völlig falsch und grundlegend unrichtig bezeichnet werden, ohne dass der Kritiker auch nur im Ansatz über all das Wissen und die Interna verfügen mag, die zu dieser oder jenen kompetenten und fachlich richtigen Entscheidung zum damaligen Zeitpunkt geführt haben mögen…

Snoubort
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Driv3r, Du hast den Kern meiner Aussage nicht ganz verstanden:
Natürlich können Entscheidungen sich erst nachträglich als Fehler erweisen, z.B. wenn sich Rahmenbedingungen geändert haben. Aber auch dann sollte man nicht länger an diesen festhalten, sondern sich schnell von den Altlasten befreien.
Im Fall der Renault Motoren möchte ich aber ganz klar sagen, dass das Desaster mit gesundem Menschenverstand und etwas mehr Demut von vornherein abzusehen war.

Joachim
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Also mit deinen Aussagen im letzten Absatz hast du dich für einen Beratervertrag mit MB empfohlen. Frage: Wäre das für dich, obwohl du schon lange Rentner bist, eine Möglichkeit?

R.K.
Reply to  Rene
5 Jahre zuvor

Bitte die Geheimhaltungsklausel, die man mit seinem Vertrag unterschrieben hat, beachten und respektieren. Ich arbeite ebenfalls in der Entwicklung und will mich an den „Spekulationen“ nicht beteiligen.
VG R.K.

Ralf
Reply to  R.K.
5 Jahre zuvor

Na ja, ob das „Geheimnisse“ sind…

DüdoVans
Reply to  Christoph
5 Jahre zuvor

Es sind ja schon vor längerer Zeit BM für BM mit OM607 (?) durch OM651 ersetzt worden. Die Renault Motoren waren nicht fit zu kriegen für die neuen Abgasnormen. Das ist mein Kenntnisstand. Die Qualität tat Sicherheit ihr Übriges.

Jürgen
5 Jahre zuvor

Richtige Entscheidung
Wie auf der Mercedes Homepage zu lesen ist, ist in der X-Klasse momentan auch nur noch der 350d bestellbar.

driv3r
5 Jahre zuvor

Wenn ich das vielleicht noch korrigieren darf: Es ist nicht – wie oft auch gerne in der Presse dargestellt „der Motor vom Kooperationspartner“, sondern ein in Kooperation entwickelter Motor, wie auch der M282.

Ralf
Reply to  driv3r
5 Jahre zuvor

Danke! Auch die auto-motor-sport hatte zuletzt auf dem YouTube-Kanal reißerisch vom „Renault-Motor“ gesprochen. Das ist aber, wie auch hier im Blog ausgeführt, falsch.

Dav
Reply to  driv3r
5 Jahre zuvor

ja und nein… der Diesel ist ohne größere Änderungen übernommen.
Der M282 Benziner wurde in Kooperation entwickelt. Und warum man fälschlicherweise bei den Benzinern vom „Renault“ redet ist mir schleierhaft.

A205 Fahrer
5 Jahre zuvor

Eigentlich hätte man die 116PS Version auch einfach weglassen können. Aber zum Glück gibt’s den alten Diesel nicht mehr.

Ralf
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Weil wir eh so schön plauden 🙂 Bisher bin ich den A 180 (nicht eingefahren, 20 km), A 180 (eingahren, 4.000 km), A 220 4MATIC (1.200 km), A 250 (1.000) km (alle mit DCT) gefahren.
Also, der A 180 war, wenn er eingefahren ist, ein ganz munterer Geselle – wenn er einmal fuhr! Beim Anfahren quält er sich mit dem kleinen Hubraum, dann ist es aber solide, wenngleich nicht souverän, dafür aber sehr sparsam (wenn man will 5,0). Das GETRAG war solide. Für einen Kompakten okay. (Der A 180 im W 176 wirkte unaufdringlicher…)
Bei den 2-l-Maschinen kam dann eine gewisse „Mercedes-Souveränität“ auf, wie man sie von größeren Autos erwartet und kennt. (Das Allrad hat allerdings gefühlt ein wenig Kraft geraubt.) Vor allem das Anfahren hat der Motor und das Getriebe schön aus dem Ärmel geschüttelt.
Die Nische „A 200“ ist preislich irgendwie komisch. Die ist näher am A 220, als am A 180.

Und um auf das Thema zurückzukommen: Ähnlich wird es beim A 180 d sein, wobei der OM 654 q ja ein paar Nm mehr erzielt. Alles in allem nur gut, dass man (endlich) umstellt.

Ob da noch was bei den Benziner passiert, ist fraglich?

Ralf
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Ja, der (bzw. alles ab) 220 ist definitiv der schönere Motor. Mehr braucht man (fast) nicht – im Alltag. Wenngleich ich beim 250 Allrad nicht vermisst habe, aber es war auch trocken. Die Diesel „scharren“ da schon eher…
Den 180 d auch meiden, wenn es kein OM 608, sondern ein OM 654 ist? Wenigstens Laufkultur und Komfort sollte doch dann halbwegs passen. (Der OM 608 wäre mir definitiv auch gar nichts, wenn man nur das Datenblatt anschaut.)

sebtor
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Hallo Markus,
was findest du am 180d so schlecht? Ich bin Vielfahrer und finde den Motor insgesamt überraschend gut. Die 115 PS fühlen sich gut an und der Motor atmet frei und lässt sich gut ausdrehen. Gerade bei den 200d Modellen fehlte mir das. Die empfand ich immer als zugeschnürt. Eigentlich auch logisch da die Motoren ja auch mehr können. Mit dem Renaultdiesel in seiner höchsten Ausbaustufe bin ich zufrieden, gerade auch was die Laufkultur angeht. Nur das Anfahren, trotz DCT, ist ein bisschen merkwürdig.

Andre
Reply to  sebtor
5 Jahre zuvor

Hallo,

finde auch dass der 180D langt und im Alltag und für Langstrecke sehr gut tauglich ist. Vermute mal es kommt darauf an welchen Standpunkt man vertritt. Wenn ich gerne mit viel PS schnell Beschleunigen möchte dann sind 116 PS da zu wenig. Wenn ich aber zügig im Verkehr mitschwimmen möchte und mir 200 km/h genügen, dann reicht das locker.
Interessant wäre mal ein Vergleich von 116 PS Dieseln an sich. Stellt sich die Frage ob eine Eigenentwicklung von Mercedes in dem Bereich schöner läuft als der Kooperationsmotor.
Das mit dem DSG verstehe ich nicht. Läuft bei mir butterweich und würde aber auch in der Fachpresse bemängelt. Hängt wohl aber auch davon ab wie man mit dem Gasfuss umgeht. Überflüssig finde ich nur die Schaltpaddel. Noch nie persönlich benutzt.

Gruß André

Nai
5 Jahre zuvor

Hoffentlich werden die Renault Kooperations Motoren nach und nach im W177 durch echte Mercedesmotoren ersetzt. Entspricht dem Premiumpreis eher sowie wie viele hier berichten scheint Mercedes dadurch nicht viel günstiger davonzukommen als hätten sie einfach ihre eigen entwickelten Motoren verbaut.

1,3 L Hubraum geht gar nicht. Auch der Technische Overkill den man dem A200 verpasst hat mit der Zylinderabschaltung – unnötig.

Hoffentlich werden die Benziner und die Diesel nach und nach der echte Mercedes Motoren ersetzt.

Andre
5 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

in meiner A Klasse steckt der Kooperationsdiesel mit 116 PS. Zusammen mit dem Getrag Getriebe harmoniert das wunderbar und ist am Auto bisher die Komponente, welche noch keine Probleme gemacht hat. Motor und Getriebe sind das Beste an dem Auto. Ansonsten nervt die A Klasse mit Dingen welche ich bei Mercedes nie erwartet hätte. Das ein Mercedes Premium ist wenn möglichst viele Mercedes Teile drinnen stecken ist Ansichtssache.
5,5 Liter Schnitt auf 30.000 Kilometer. Und wenn man es drauf anlegt gehen auch 4,5 Liter im Alltag.
Ob einem 116 PS reichen muss jeder für sich entscheiden. Mit 100 PS mehr bin ich auch nicht schneller einmal durch die Republik unterwegs. Mir persönlich reicht das.
Wenn ein „echter“ Mercedes Diesel mit 116 PS nun leiser ist oder eine schönere Laufkultur hat soll es mir recht sein.
Ich hatte mal eine aktuelle C Klasse als Ersatzfahrzeug. Der Motor war nur einen Tick leiser als der Diesel im A. War dann doch verwundert, da es ein Benziner war… . Hätte auf Diesel getippt.

Was ist denn an einem Mercedes überhaupt noch von Mercedes? Denke da gibt es so viele Zulieferer, das man den Stern ansteckt und dann ist es ein Mercedes.

Gruß Andre