Daimler produziert elektrischen Antriebsstrang eATS selbst

Der Standort Untertürkheim wird nun doch zukünftig Teile des elektrischen Antriebsstangs selbst produzieren. „Nach intensiven Verhandlungen haben sich Unternehmensleitung und Betriebsrat des Mercedes-Benz Werks Untertürkheim geeinigt. Die Produktion des eATS ist ein Bekenntnis zum Mercedes-Benz Traditionsstandort Untertürkheim und ein zukunftweisendes Signal für die Beschäftigten„, erklärten der Standortleiter Frank Deiß zusammen mit dem Betriebsratschef Michael Häberle in einer Mitteilung. Weitere Details wollen beide Seiten am morgigen Donnerstag bekanntgeben.

Bekenntnis zum Traditionsstandort Untertürkheim

Für das Werk in Untertürkheim ist die Produktion des eATS Antriebsstrangs ein wichtiges Standbein für die Zukunft. Die Montage des Antriebsstrangs für zukünftige Modelle soll im Jahr 2024 beginnen und für 350 Mitarbeitern eine Stelle im Konzern sichern. Entwickelt wird der eATS 2.0 ebenfalls in Untertürkheim.

Zuletzt hatte sich der Zulieferer ZF für den neuen Produktionsauftrag beworben, der aktuell bereits den Antrieb für das EQC Modell liefert.

Produktion voraussichtlich ab dem Jahr 2024 

Der eATS ist eines der zentralen Komponenten im Fahrzeug und für den Standort Untertürkheim wichtig für eine künftige Beschäftigungssicherung. In Untertürkheim sind aktuell rund 10.000 Mitarbeiter mit der Produktion von Motoren und Getrieben beschäftigt, denen bei der Umstellung auf den Elektroantrieb die zukünftige Arbeit ausgehen könnte.

Bereits vor einen Monat hatte der Betriebsrat mit der Konzernführung vereinbart, keine Diesel-Antriebe mehr in Untertürkheim zu produzieren und stattdessen den Anteil an Benzinmotoren so hochzufahren, dass alleine dadurch mehr Arbeitskräfte in Untertürkheim benötigt werden.

Bild: Daimler AG

11 Kommentare
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Christian
4 Jahre zuvor

Halleluja damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet!

mbmb
4 Jahre zuvor

Gott sei Dank! Heißt das, dass der EQC im Laufe der Zeit jetzt einen anderen Antriebsstrang erhält?

Christian
4 Jahre zuvor

mbmb: Nein, der nächste EQC wird erst den echten Daimler-Antrieb erhalten.

Philipp Meier
4 Jahre zuvor

2024? Da lässt man aber seeeehr viel Zeit verstreichen und muss dann reichlich Know-how aufholen.. Eine dauerhafte Auslagerung dieser Kernkomponente wäre fatal, nicht nur für die 10’000 Untertürkheimer

Martin
Reply to  Philipp Meier
4 Jahre zuvor

Warum fatal? Elektromotoren und die Technik Kompotenten aussenrum sind ja nicht unbedingt eine Kernkompetenz von Mercedes.Ob es nicht besser gewesen wäre alles zuzukaufen wird erst die Zukunft zeigen.
Wenn sie es so machen wie aktuell Accumotive in Kamenz mit den Batterien, dann gute Nacht Mercedes.

Jeff
4 Jahre zuvor

Wo will man denn dann stattdessen zukünftig die Dieselmotoren stattdessen produzieren, wenn diese nicht mehr in Untertürkheim gebaut werden sollen?
Nach wie vor ist die Nachfrage ja alles andere als gering und zukünftig Aufgrund CO2 Vorgaben auch sehr wichtig.

Jeff
4 Jahre zuvor

Ich habe die Antwort schon selbst recherchiert.
Die Wichtigsten Bauteile sollen weiterhin in Untertürkheim produziert werden. Die Endmontage soll zukünftig jeodch nur noch im thüringischen Kölleda und im polnischen Jawor stattfinden.

Reto Teuschle
Reply to  Jeff
4 Jahre zuvor

Ist doch cool, der Diesel kommt aus Polen und die nächste E-Klasse aus Ungarn. Dann geht es auch wieder mit der Rendite hoch. Und wer „Made in Germany“ und nicht „Made in EU“ will, kauft einen EQC, der wird in Bremen hergestellt oder alternativ EQS, der kommt aus Stuttgart. Damit müsste auch der letzte Zukunftsverweigerer zufrieden sein.

Snoubort
4 Jahre zuvor

Was für eine Alibi-Veranstaltung, wenn man es sich genau durchliest: „TEILE des elektrischen Antriebsstrangs“ in Untertürkheim produzieren zu wollen, mit Sage und Schreibe 3% der aktuellen Beschäftigten am Standort, das nenne ich mal ein starkes Signal…
Nur mal zum Vergleich ein Ansage von Herbert Diess von heute:
„Wir müssen die wichtigsten Komponenten des Autos – Batterien und Software – selbst Herstellen können. Wir müssen hier nachhaltig Kompetenz aufbauen“ (kombiniert mit dem Hinweis hierzu 16 Mrd. € in die niedersächsischen Standorte zu investieren).