Daimler AG beantragt zum 06. April 2020 Kurzarbeit

Aufgrund der sich zuspitzenden COVID-19-Pandemie haben Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Daimler AG beschlossen ab 6. April 2020 Kurzarbeit für einen Großteil der Produktion und ausgewählte Verwaltungsbereiche zu beantragen.

 

Kurzarbeit in Deutschland ab 6. April 2020

Mit der Beantragung von Kurzarbeit  reagiert das Unternehmen auf die weitreichenden Auswirkungen des Corona-Virus und die daraus resultierenden zunehmend schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Unternehmensleitung und Betriebsrat haben sich deshalb darauf geeinigt, die bestehenden Maßnahmen zu erweitern und zunächst bis zum 17. April 2020 in Kurzarbeit zu gehen. Von der Kurzarbeit sind sowohl Pkw-, Transporter- und Nutzfahrzeug-Werke des Unternehmens in Deutschland betroffen. Notwendige Grundfunktionen sowie Zukunftsthemen und strategische Projekte sind von der Kurzarbeit ausgenommen, um nach der Krise wieder voll durchstarten zu können. Die konkrete Ausgestaltung der Kurzarbeit wird jetzt standortspezifisch in lokalen Betriebs¬vereinbarungen geregelt, die gemeinsam mit dem Betriebsrat abgeschlossen werden.

Mit diesen Maßnahmen leistet Daimler seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen, die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen und die Beschäftigung weiterhin zu sichern. Gleichzeitig trägt diese Entscheidung dazu bei, Daimler auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern.

 

Lokale Betriebsvereinbarungen regeln die Umsetzung an den Standorten

Bereits Mitte März hat sich Daimler entschieden, den Großteil seiner Produktion sowie die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa für zunächst zwei Wochen zu unterbrechen. Der Konzern orientiert sich dabei an den Empfehlungen der internationalen, nationalen und lokalen Behörden. Die Unterbrechung betrifft europäische Pkw-, Transporter- und Nutzfahrzeug-Werke des Unternehmens. In dieser Phase konnten die Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter in Deutschland weitgehend abgebaut und somit die Voraussetzungen für Kurzarbeit geschaffen werden. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat beobachten die Lage stetig und werden, wenn notwendig, weitere Maßnahmen einleiten. Für die europäischen Standorte gelten die länderspezifischen Regelungen.

Quelle: Daimler AG

8 Kommentare
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Hube
4 Jahre zuvor

naja, wie ich kürzlich schrieb, sollte es den durchschnittlichen Angestellten, egal ob bei Daimler oder woanders, nicht interessieren dürfen, ob er ein paar Monate auf einen Teil des Gehalts verzichtet. „Mitgefühl“ halte ich für überzogen.

Und die ams war mir irgendwann das Geld nicht mehr wert, weshalb ich das Blatt abbestellt habe …

Flo
Reply to  Hube
4 Jahre zuvor

@hube: was ist das für eine Aussage, auch ein Daimler Mitarbeiter muss seine laufenden Kosten bezahlen oder übernimmst du diese?
Das ein Daimler Mitarbeiter ggf. länger über die Runden kommt kann sein, muss aber nicht. Finde deine Aussage echt mal…..

Snoubort
Reply to  Flo
4 Jahre zuvor

@Flo: es wird hier aber realistischerweise bei den meisten um max. 10-15% Nettolohnverlust gehen – im Vergleich zu vielen anderen Schicksalen aktuell ein überschaubarer Einschnitt – solange es temporär bleibt. Dazu kommt, ausgeben kann man das Geld ja gerade auch nicht 😉

MartinBerlin
Reply to  Hube
4 Jahre zuvor

Kurzarbeitergeld sind 60 bzw. 67% der Nettoentgeltdifferenz (also die Differenz von bisher zum jetzigen gekürzten Gehalt). Also nicht, wie leider auch überall medial kommuniziert, 60 bzw. 67% vom Netto.

Marc W.
4 Jahre zuvor

Zu einer aufgeklärten Gesellschaft gehört es, bereits jetzt Tote gegen Wirtschaft aufzurechnen bzw. zu prognostizieren, wieviele Tote (Suizid, Gram) eine Wirtschaftsdepression nach sich zieht.
Beobachte das staunend, garantiert nicht in der ams und auch ohne jedes Mitgefühl bei nur prozentualen Einkommensverlusten, wo Abertausende vor dem Komplett-Aus stehen.

Michael Maier
4 Jahre zuvor

Lasst euch doch nicht für blöd verkaufen… die wollen primär an die staatlichen Gelder.

Sebastian Eckert
4 Jahre zuvor

Im internen Schreiben steht doch klar, dass ein Grund auch die wirtschaftliche Lage ist.

Sybille
3 Jahre zuvor

Der Konzern vermeldet einen Gewinn von 50% Plus – wegen Kurzarbeit / Personalkosteneinsparung – und rühmt sich auch noch damit? Hab‘ ich da irgendwas beim Thema“Gerechtigkeit“ verpasst? Aktionärsgewinbe auf Kosten der Menschen, die das überhaupt erst ermöglichen? Und sich dann auch noch als „geniale“ Unternehmensführer auf die Schulter klopfen?
Liebe Aktionäre, liebe Automobilkäufer und liebes ach so geniales Vorstandsteam von Daimler: ich glaube, ihr habt den Schuss nicht mehr gehört. Euch hätte das Thema „Ethik“ und „soziale Marktwirtschaft“ in eurer bestimmt sehr privilegierten Ausbildung mehr als gut getan. Liebe Grüße von einem Bürger, der euer Auto mit Sicherheit niemals kaufen wird – ebensowenig wie Eure Aktie. Fremdschämen auf höchstem Niveau kann ich da nur sagen. Ihr habt die Werte des ehrbaren Kaufmannes mehr als verraten. Haut ab nach China und macht den Markt frei für echte Unternehmer. Und wüsste ich, wie, würde ich diesen Kommentar öffentlich stellen, damit der geniale Vorstand mal kapiert, WER bei Daimler die Leistung erbringt – das sind idR nicht die hochbezahlten Positionen, sondern die Menschen, auf deren Kosten ihr die Dividende zahlt. Schämt euch in Grund und Boden. Und das soll ein deutsches Unternehmen sein? Ekelhaft, kann ich da nur sagen. Und willkommen im 21.Jahrhundert und in der Zukunft, die Vorstände wie Euch hoffentlich überflüssig machen.