Auch wenn die Kleinwagenmarke smart seinen smart e-scooter bereits für das Jahr 2014 angekündigte, kam trotz Beschluss zur Serienfertigung im Jahr 2012 kein einziges Modell zum Kunden. Grund war damals die wirtschaftliche Entwicklung eines Vertragspartners.
smart e-Scooter
Die Idee war einfach wie genial: umso größer die Stadt, umso kleiner müssen die Fahrzeuge sein, um überhaupt noch voranzukommen. Kleinere Fahrzeuge waren also gefragt, so es Fahrräder, Roller oder eben Kleinwagen. Der Antrieb: natürlich elektrisch, dazu bequem und möglichst billig. 2010 stellte smart dazu auf dem Autosalon in Paris seinen „E-Scooter “ vor, damals noch als Studie – was sich später als PR-Gag herausstellen sollte.
2010 als Studie vorgestellt – für 2014 als Serienmodell ankündigt
Das Serienmodell wurde damals von Marketing-Chef Joachim Schmidt beim internationalen Händlertreffen im Jahre 2012 noch fleißig angekündigt: „Die Entscheidung für den E-Scooter ist gefallen“. Der Roller sollte bis ins Jahr 2014 zur Serienreife entwickelt und dann auf den Markt gebracht werden – um die Lücke zwischen E-Bike und smart fortwo zu schließen. Im Preis enthalten sollte eine 10-Jahres-Garantie sein für den Lithium-Ionen Akku, der jedoch für rund 60 Euro im Monat von smart geleast werden sollte. Inklusive Akkupaket hätte man den elektrischen Zweisitzer auch kaufen können – und das für damals mehr als stolze 24.000 Euro.
Der e-Scooter sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen und mittels 80 Ah Lithium-Akku für eine Reichweite von 100 km taugen. Aufgeladen werden konnte der Scooter über eine Ladebuchse an der Vorderseite (unter dem aufklappbarem smart-Logo). Die Front war mir Solarzellen geplant, der im geparkten Zustand die Reichweite über die Sonne erhöhen sollte. Technisch war die Studie u.a. schon mit ABS ausgestattet.
Wirtschaftliche Entwicklung eines Tochterunternehmens des Vertragspartners als Grund
Bereits Mitte 2014 wurde es dann jedoch sehr ruhig um das e-Scooter Projekt. Auf eine Rückfrage von uns bei smart selbst hieß es damals, man konzentriere sich aktuell auf den Start der neuen Smart Generation, verwies aber dann auf die negative wirtschaftliche Entwicklung eines Tochterunternehmens des Vertragspartners Gold Peak Batteries International Ltd (GPBI), was die Entwicklung und Produktion schlussendlich nicht mehr möglich machte. Einen e-Scooter hielt man grundsätzlich aber weiterhin interessant: „Daher werden wir prüfen, welche Möglichkeiten es in Anbetracht der aktuellen Entwicklung zu einer Umsetzung des elektrischen scooter gibt.” – so damals ein smart Pressesprecher. Man prüft wohl immer noch.
Bilder: Mercedes-Benz AG