Daimler Truck zeigt Brennstoffzellen-Lkw in Berlin

Zu Gast in Berlin: Daimler Truck zeigt Brennstoffzellen-Lkw und wirbt für Aufbau von Wasserstoff-Tankinfrastruktur A guest in Berlin: Daimler Truck is showcasing fuel cell truck and promoting the development of hydrogen refueling infrastructure

Wasserstofftankstellen-Betreiber H2 MOBILITY Deutschland hat diese Woche in Berlin im Rahmen einer Presseveranstaltung eine Finanzierung seiner Anteilseigner in Höhe von 110 Millionen Euro verkündet. Daimler Truck beteiligt sich als Gesellschafter ebenfalls an der Finanzierungsrunde, deren Mittel in das bestehende Tankstellennetz und den Aufbau neuer Wasserstoffstationen fließen sollen.  Mit dabei in Berlin: der Mercedes-Benz GenH2 Truck. Der Brennstoffzellen-Prototyp ist seit letztem Jahr im intensiven Testbetrieb auf der Teststrecke und auf öffentlichen Straßen. Wie weit Daimler Truck bei der Entwicklung des Wasserstoff-Lkw bereits ist, demonstrierte das Unternehmen bei einer anschließenden Tour durch die Hauptstadt.

H2 MOBILITY schafft Rahmenbedingungen

Damit der CO2-neutrale Transport der Zukunft mit wasserstoffbetriebenen Lkw schnellstmöglich auf die Straße kommt, ist der zügige Aufbau einer flächendeckenden Tankinfrastruktur in Europa zwingend nötig. Dabei sind sowohl privatwirtschaftliche Initiativen wie H2 MOBILITY aber auch entsprechende Rahmenbedingungen seitens der Politik durch eine entsprechende Gesetzgebung essentiell.

GenH2 Truck mit dabei in Berlin

Der GenH2 Truck erfreute sich während der Veranstaltung großer Beliebtheit. Die Teilnehmer informierten sich zum Fahrzeug und machten auch das ein oder andere Foto mit dem Truck. Unter anderem auch Ismail Ertug, Mitglied des Europäischen Parlaments und verantwortlicher Berichterstatter im Verkehrsausschuss zur AFIR (Alternative Fuel Infrastructure Regulation), der zu einem Foto mit dem Lkw twitterte: „H2 MOBILITY Deutschland ist ein Erfolgsprojekt beim Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Die #AFIR liefert die gesetzliche Grundlage dafür.“ Damit bezog er sich auf die von ihm maßgeblich vorangetriebene anstehende Infrastrukturgesetzgebung zum wichtigen europaweiten Aufbau von Ladesäulen und Wasserstofftankstellen. In dieser fordert er nicht nur einen deutlichen Ausbau des Ladesäulennetzes auch für Lkw, sondern ein ebenso starkes Netz für Wasserstofftankstellen. Insbesondere für Flüssig-Wasserstoff-Tankstellen hat er den Kommissionsvorschlag nochmals verschärft.

CO2-neutrale Neufahrzeuge in den globalen Kernmärkten geplant

Daimler Truck verfolgt die Ambition bis zum Jahr 2039 in globalen Kernmärkten nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Dabei hat das Unternehmen seine strategischen Weichen klar gestellt und verfolgt konsequent eine Doppelstrategie bei der Elektrifizierung seines Portfolios sowohl mit batterieelektrischen als auch mit wasserstoffbasierten Antrieben.

Bilder: Daimler Truck AG

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Cornelius
2 Jahre zuvor

Sollte Europa tatsächlich in Zukunft in größerem Maßstab Flüssiggas aus den USA und dem Mittleren Osten importieren, würde dies auch die Diskussion Brennstoffzelle vs. batterieelektrischer Antrieb beeinflussen. Die Brennstoffzelle hatte bislang das Nachsehen, weil bei der Komprimierung des Wasserstoffes viel Energie verloren geht und sie so weniger effizient ist als der batterieelektrische Antrieb. Liegt der Brennstoff jedoch schon in Flüssigform vor, weil er mit dem Schiff geliefert wird, fällt dieser Nachteil weg.

Herr Holle
Reply to  Cornelius
2 Jahre zuvor

Das Flüssiggas aus den USA und dem Nahen Osten wäre nur als Treibstoff für CNG und LNG-Motoren geeignet und verhält sich zu Wasserstoff wie Benzin zu Diesel. Für Brennstoffzellen prinzipiell nicht ungeeignet, dafür braucht es aber Hochtemperatur-Brennstoffzellen die nicht für den mobilen Lastwechsel-Betrieb geeignet sind, oder einen Reformer. Abgesehen davon ist das Flüssiggas aus den USA/dem Nahen Osten fossilen Ursprungs und ganz und garnicht emissionsfrei.

Jan
Reply to  Cornelius
2 Jahre zuvor

Problem ist die Lagerung von großen Mengen in Flüssiger Form.
Entweder mit Umgebungsdruck und -260°C oder Umgebungstemperatur und 700 Bar mit den verschiedensten möglichen Kombinationen dazwischen.

Das ist dann schon eine Herausvorderung an den Behälterbau.

LPG wird meine ich bei 7 Bar flüssig gelagert.
CNG bei 200 Bar gasförmig.

Zuletzt editiert am 2 Jahre zuvor von Jan
Volta
2 Jahre zuvor

Wenn wir beim Wasserstoff nicht so langsam aus der Deckung kommen, dann werden andere Länder auch hier an uns vorbei ziehen. Wie kann es sein, dass in einem Hochtechnologie – Land wie Deutschland lediglich kleine Start-ups versuchen das Thema voran zu bringen und sich dabei völlig verausgaben. Die großen Hersteller begnügen sich mit Shows um einzelne Prototypen und dann kommt nichts mehr. Damit können die zwar unsere Politiker zum Narren halten aber nicht die globale Entwicklung.
Andere Länder nehmen das Thema zunehmend ernster und werden uns den Rang ablaufen.

PupNacke
Reply to  Volta
2 Jahre zuvor

Zu viel Bürokratie und auch Steuern.
Da geht man lieber als intelligenter Mensch und/oder Startup in die USA usw.
Dort gibt es auch mehr Pioniergeist, als hier.

Zuletzt editiert am 2 Jahre zuvor von PupNacke