Mercedes-Benz Trucks treibt die Transformation der Transportbranche hin zu CO2-neutralen Antrieben voran und setzt dabei auch in der eigenen Lieferkette auf E-Lkw. Im Jubiläumsjahr 2023 macht das Mercedes-Benz Werk Wörth hierfür einen entscheidenden Schritt hin zur Elektrifizierung des Werksverkehrs: Zahlreiche Logistikpartner übernehmen 20 batterieelektrische eActros 300 für den Einsatz in der Inbound-Logistik. Die Übergabe der ersten zwölf Fahrzeuge an die Logistikdienstleister wurde am 4. Dezember im Werk Wörth gefeiert. Ab dem ersten Quartal 2024 werden mit diesen Fahrzeugen täglich ca. 50 Transporte in das Werk Wörth rein elektrisch durchgeführt. Mercedes-Benz Trucks hat basierend auf der im Zuge dieses Projekts aufgebauten Expertise das Beratungsangebot „ELA“ (Electrified Logistics Accelerated) entwickelt. Die spezialisierten ELA-Consultants von Mercedes-Benz Trucks unterstützen damit andere Industrieunternehmen bei der Elektrifizierung ihrer Werkslogistik.
Das Projekt zur Elektrifizierung der Wörther Inbound-Logistik wird im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt rund 3 Mio Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.
„Elektro-Lkw können heute über kurze und mittlere Entfernungen einen Großteil der Zustellwege abdecken.“, sagt Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks. „Wir möchten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg den kleinstmöglichen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Hierzu gehört auch das Thema Inbound-Logistik in unser Wörther Werk. Wir freuen uns, dass zahlreiche unserer Logistikpartner nun auf den vollelektrischen Mercedes-Benz eActros umstellen und mit uns die Transformation der Branche vorantreiben. Für einige unserer Logistikpartner bedeutet dies den Einstieg in die Elektromobilität. Unser Team unterstützt dabei tatkräftig mit Consulting- und Service-Angeboten.“ „Die Tatsache, dass wir nun die ersten entscheidenden Schritte hier in Wörth machen, belegt die Innovationskraft des Standorts passend zum 60. Jubiläum in diesem Jahr“, so Rådström weiter.
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr überbrachte ein Grußwort zur Auslieferung der ersten Fahrzeuge: „Ich freue mich über den erfolgreichen Einsatz unserer Fördermittel, die dazu beitragen, klimaschonende Nutzfahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Mit der engagierten Umsetzung eines emissionsfreien Anlieferverkehr im Werk Wörth setzt Daimler Truck ein deutliches Zeichen: Elektromobilität kann auch im großen Maßstab und mit schweren Nutzfahrzeugen hervorragend funktionieren.“
Die ersten Logistikpartner, die den eActros 300 einsetzen werden, sind:
- Alfred Schuon GmbH, Haiterbach
- DHL Freight GmbH, Bonn
- Edgar Rothermel Internationale Spedition GmbH, Östringen
- fachspedition karl dischinger GmbH, Ehrenkirchen
- Große-Vehne Speditions-GmbH, Kornwestheim
- Hans Geis GmbH + Co KG, Bad Neustadt
- Hubert Eichenlaub Transporte und Spedition GmbH, Herxheim
- Lakner Spedition + Logistik GmbH & Co. KG, Schwäbisch Gmünd
- LDB Logistik GmbH, Bühl
- Paul Schockemöhle Logistics Group GmbH, Steinfeld
- Schenker Deutschland AG, Frankfurt am Main
- Seifert Logistics GmbH, Ulm
- Spedition NUSS GmbH, Wörth am Rhein
- Toni Hotz Transporte GmbH, Offenbach an der Quaich
- TROHA SPEDITION, Jacques-Michel Tropf e.K., Hagenbach
- Walter Schmitt GmbH, Bietigheim
- Wiedmann & Winz GmbH, Geislingen an der Steige
Passende Ladeinfrastruktur für E-Lkw im Werk Wörth
Integraler Bestandteil des künftigen Inbound-Logistikkonzepts von Mercedes-Benz Trucks zum emissionsfreien Anlieferverkehr ist der Aufbau einer werkseigenen Ladeinfrastruktur am Standort Wörth. Nach der Einweihung einer Pilot-Ladesäule im Sommer dieses Jahres, werden nun bis Jahresende in einem weiteren Schritt die nächsten fünf Ladesäulen direkt in verschiedenen Anlieferbereichen innerhalb des Werkes sowie zwei Ladesäulen auf dem Lkw-Parkplatz vor dem Werkstor errichtet.
Insgesamt werden zunächst rund 30 Ladesäulen, darunter auch Megawatt Charging-Stationen für Hochleistungsladen der Batterie, an Schlüsselstellen für den Anlieferverkehr in unmittelbarer Nähe zur Produktion im Werk Wörth aufgestellt. Die in der Produktion verbauten Teile werden just-in-time an das Montageband angeliefert. Die Zeit, in der die Fracht des E-Lkw entladen wird, soll künftig genutzt werden, um die Batterie des Fahrzeugs wieder aufzuladen. Somit muss das Fahrzeug idealerweise keine weitere Standzeit einplanen und kann nach der Teileanlieferung seine Route direkt wiederaufnehmen. Zudem wird aktuell die Möglichkeit geprüft, die Lieferströme im Transportnetzwerk in einem neuen Konsolidierungscenter nahe dem Standort neu zu bündeln und damit zu optimieren.
Entscheidend bei der Elektrifizierung der Wörther Inbound-Logistik war ein ganzheitlicher Beratungsansatz. Sowohl Logistik- als auch Ladeinfrastruktur-Experten von Mercedes-Benz Trucks waren von Beginn an im engen Austausch mit den involvierten Partnerunternehmen zu Themen, die weit über die reine Fahrzeugbeschaffung hinausgehen. Neben der benötigten Ladeinfrastruktur an den Logistik-Hubs standen hier vor allem die genaue Analyse der ein- und ausgehenden Routen für die Versorgung des Produktionsstandortes und die Planung der Ladepunkte im Fokus.
Beratungskonzept für andere Industrieunternehmen entwickelt
Mit dem Ziel, künftig auch andere Industrieunternehmen ohne eigenen Fuhrpark bei der Elektrifizierung ihrer Logistikprozesse zu unterstützen, bietet Mercedes-Benz Trucks nun ein spezielles Beratungsprogramm namens „ELA“ (Electrified Logistics Accelerated) an. Hier geht es vor allem darum, gemeinsam mit diesen Unternehmen mögliche zu elektrifizierende Strecken im Bereich deren In- und Outbound-Logistik zu evaluieren, unter Einbeziehung der jeweiligen Flottenbetreiber eine optimale Tourenplanung mit entsprechenden Ladepunkten zu erstellen und auf dieser Basis individuelle Ladelösungen sowohl für die Industrieunternehmen als auch für die Spediteure auszugestalten.
Andreas Scharff, Head of eMobility Sales and Dealer Network Development Mercedes-Benz Trucks: „Mit dem Projekt zur Elektrifizierung der Werkslogistik am Produktionsstandort Wörth haben wir gemeinsam mit unseren Kollegen echte Pionierarbeit geleistet. Umso wichtiger ist es jetzt für uns, diese Expertise auch mit anderen Industrieunternehmen zu teilen und somit die Transformation zur nachhaltigen Logistik zu befeuern und einen gemeinsamen Beitrag zur wirksamen CO2 Reduzierung zu leisten. Mit unserem ELA-Programm erweitern wir daher ganz bewusst unser Beratungs- und Serviceportfolio in Richtung Industrieunternehmen.“
Über den eActros 300/400 – im Wörther Werksverkehr im Einsatz als Pritschenfahrzeug, Sattelzugmaschine und Lowliner
Der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300/400 für den schweren Verteilerverkehr rollt seit 2021 im Werk Wörth als Pritschenfahrzeug vom Band. Die Batterien des Verteilerverkehrs-Lkw bestehen wahlweise aus drei (eActros 300) oder vier Batteriepaketen (eActros 400), die jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh[1] bieten. Der eActros 300 hat eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern[2], der eActros 400 kommt bis zu 400 Kilometer[3] weit ohne Zwischenladung.
Die eActros 300 Sattelzugmaschine basiert auf derselben Technologie wie der eActros 300 als Pritschenfahrgestell-Variante. Drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh installierter Batteriekapazität[4] ermöglichen bei der Sattelzugmaschine eine Reichweite mit einer Batterieaufladung von bis zu 220 km[5]. Der eActros 300 kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Die drei Batteriepakete benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden[6].
Die eActros 300 Sattelzugmaschine gibt es – zunächst als Pilotprojekt für die ausgewählten Kunden in der Werkslogistik – auch als Lowliner-Variante, die insbesondere für den Einsatz mit Megatrailern und in der Automobil-Logistik geeignet ist. Auch bei Volumentransporten, die eine Innenhöhe von bis zu drei Meter benötigen, kann der eActros 300 als Lowliner eine passende Lösung darstellen. Ab nächstem Jahr soll der eActros 300 Lowliner als Kleinserie gefertigt werden, bestellbar ist er ab Januar 2024.
Jubiläumsjahr 2023: 60 Jahre Mercedes-Benz Werk Wörth
Das größte Lkw-Montagewerk von Mercedes-Benz Trucks in Wörth am Rhein wurde 1963 gegründet. Seit Beginn wurden hier rund 4.4 Mio Lkw gebaut. Heute sind dies die Baureihen Actros, Arocs und Atego. Auch die Mercedes-Benz Special Trucks Econic, Unimog und Zetros werden in Wörth gebaut. 2021 startete die Serienproduktion des batterieelektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eActros 300/400, 2022 folgte der zweite Elektro-Serien-Lkw Mercedes-Benz eEconic und im Oktober 2023 wurde der eActros 600 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Er geht Ende 2024 in Wörth in die Serienfertigung. Mit rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Mercedes-Benz Werk Wörth zweitgrößter Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz.
Quelle: Daimler Truck AG
[1] Nennkapazität einer neuen Batterie, basierend auf intern definierten Rahmenbedingungen. Diese kann je nach Anwendungsfall und Umgebungsbedingungen variieren.
[2] Die Reichweite wurde unter optimalen Bedingungen, u. a. mit 3 Batteriepaketen nach Vorkonditionierung im teilbeladenen Verteilerverkehr ohne Anhänger mit einer 4×2 Achskonfiguration bei 20 °C Außentemperatur, intern ermittelt.
[3] Die Reichweite wurde unter optimalen Bedingungen, u.a. mit 4 Batteriepaketen nach Vorkonditionierung im teilbeladenen Verteilerverkehr ohne Anhänger bei 20°C Außentemperatur, intern ermittelt.
[4] Siehe 1
[5] Die Reichweite wurde unter optimalen Bedingungen, u.a. mit 3 Batteriepaketen nach Vorkonditionierung im teilbeladenen Verteilerverkehr mit Sattelanhänger bei 20°C Außentemperatur, intern ermittelt.
[6] Der eActros kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Die drei Batteriepakete benötigen basierend auf intern ermittelten Erfahrungswerten unter optimalen Bedingungen, unter anderem bei einer Umgebungstemperatur von 20°C an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80% geladen zu werden.