Einsatzfahrzeug der DLRG im Museum: Mercedes-Benz 230 G

Im Raum „Collection 5: Galerie der Alltagshelden“ des Mercedes-Benz Museums wird ein besonderes Fahrzeug ausgestellt: Der Mercedes-Benz 230 G der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus dem Jahr 1982. Dieses robuste Einsatzfahrzeug, das fast vier Jahrzehnte im Katastrophenschutz diente, verkörpert die Tradition und Leistungsfähigkeit der G-Klasse von Mercedes-Benz.

Historie und Einsatzgebiete

Das Mercedes-Benz G-Modell der Baureihe 460 feierte 1979 Premiere und beeindruckte von Beginn an durch seine hervorragenden Geländeeigenschaften. Diese Fähigkeiten machten es nicht nur bei Abenteurern beliebt, sondern auch bei Hilfsorganisationen wie der DLRG, die sich auf die Wasserrettung spezialisiert hat. Das G-Modell ermöglichte den Rettern, selbst die unwegsamsten Einsatzorte, wie überflutete Gebiete oder abgelegene Strände, sicher zu erreichen. Heute setzt die G-Klasse der Baureihe 464 diese Tradition fort und wird weiterhin für Rettungs- und Sondereinsätze genutzt.

Der ausgestellte Mercedes-Benz 230 G, der im Jahr 1982 von der Firma Ziegler als Gerätewagen Wasserrettung aufgebaut wurde, war beinahe 40 Jahre lang im Einsatz. Seine Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind bemerkenswert, und erst im Jahr 2021 wurde das Fahrzeug mit der Einsatzkennung 2/58/2 in den Ruhestand versetzt. Im Museum ist es mit seinem originalen Nummernschild, das die Behördenkennung „F“ für Frankfurt am Main trägt, zu bewundern.

Technische Ausstattung und Besonderheiten

Das Einsatzfahrzeug beeindruckt durch seine vielseitige Ausstattung, die speziell auf die Bedürfnisse der DLRG abgestimmt ist. Der 230 G verfügt über eine Sondersignalanlage mit Blaulicht, Frontblitzer und Horn sowie eine leistungsstarke Frontseilwinde. Auch die Kommunikation war dank eines Funkgeräts stets gesichert. DLRG-Fahrzeuge in Frankfurt am Main trugen den Rufnamen „Pelikan“.

In den 1980er-Jahren diente der 230 G vor allem der Tauchergruppe der Frankfurter DLRG. Mit einem 2,3-Liter-Vierzylindermotor, der 102 PS leistet, und einer umfassenden Ausrüstung war das Fahrzeug bestens für anspruchsvolle Einsätze gerüstet. Zu dieser Ausrüstung zählten unter anderem Taucheranzüge, Flossen, Tiefenmesser und ein Kompressor zur Befüllung der Pressluftflaschen. Auch spezielles Werkzeug für Bergungseinsätze, wie ein Brennschneidgerät, fand seinen Platz im Fahrzeug.

Weitere Einsatzbereiche

Der Mercedes-Benz 230 G zeigte seine Vielseitigkeit auch außerhalb der Wasserrettung. Durch seine Watfähigkeit war er ideal für den Einsatz bei Hochwasserlagen geeignet, und die Bootsgruppe der DLRG nutzte das Fahrzeug regelmäßig zum Ziehen von Anhängern. Auch im saisonalen Rettungsdienst, bei technischen Hilfeleistungen und nach Unwettern bewährte sich der Allrad-Alleskönner. Mit Ausrüstung wie Kettensäge, Schutzkleidung und Schläuchen war der 230 G auf jede Situation vorbereitet.

Ein Stück Zeitgeschichte im Ruhestand

Obwohl der Mercedes-Benz 230 G der DLRG nun im Ruhestand ist, bleibt seine Einsatzbereitschaft im Museum deutlich spürbar. Die Besucher können das Fahrzeug aus nächster Nähe betrachten, die Blaulichter erahnen und sich vorstellen, wie es einst durch unwegsames Gelände zu seinen Einsätzen eilte. Im Mercedes-Benz Museum steht das Einsatzfahrzeug als stolzer Vertreter einer Ära und erinnert an die wichtigen Dienste, die es über fast vier Jahrzehnte hinweg geleistet hat.

Das Mercedes-Benz Museum lädt Interessierte ein, diese und weitere Geschichten von Alltagshelden in der „Galerie der Alltagshelden“ zu entdecken. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter ggb.mercedes-benz.com/de.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG