Nach einer zurückgelegten Distanz von 15.269 Kilometern mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht hat Daimler Truck nun die Verbrauchswerte der eActros 600 European Testing Tour 2024 veröffentlicht. Im Schnitt verbrauchte der Prototyp 103 Kilowattstunden pro 100 Kilometer Wegstrecke – was umgerechnet grob 10 Liter Diesel auf 100 Kilometer entspricht.
Betrachtet man den Durchschnittsverbrauch des eActros 600 auf seiner Tour quer durch Europa, wären bei zahlreichen Tagesetappen rechnerisch Reichweiten von über 600 Kilometer ohne Zwischenladen möglich gewesen. Im Durchschnitt konnte man rund 25 Prozent des Antriebsverbrauchs des eActros 600 durch rekuperierte Energie decken.
Die Bandbreite des Tagesverbrauches lag vor allem je nach Strecke, Topographie und Temperatur zwischen 85 Kilowattstunden pro 100 Kilometer – auf den rund 360 Kilometern bergab von Madrid nach Bilbao unter sehr guten Straßen- und Wetterbedingungen – und 140 Kilowattstunden pro 100 Kilometer auf den rund 240 Kilometern von Alta ans Nordkap bei einer Tiefsttemperatur von 7 Grad Celsius und auf teilweise nicht asphaltierten Straßen.
Die Leistungsfähigkeit des zweiten Prototyps wurde im Verlauf der Tour von rund 30 Journalisten aus 20 europäischen Ländern – zumeist hinter dem Steuer – nicht nur hinsichtlich des Verbrauchs, sondern beispielsweise auch in Bezug auf die Fahrdynamik auf die Probe gestellt. Selbst bei diesem Fahrzeug lag der Verbrauch im Schnitt nur etwa 6 Prozent höher. Damit hat sich die angegebene Reichweite von 500 Kilometern mit einer Batterieaufladung im Zuge der Tour als realistische Planungsgröße bestätigt.
Daimler Truck feiert den Serienstart des eActros 600 bereits Ende November 2024 im Mercedes-Benz Werk Wörth. Noch 2024 sollen dafür erste Kundenfahrzeuge des eActros 600 gefertigt und zugelassen werden. Auch die Daimler Truck Werke Mannheim, Kassel und Gaggenau spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie liefern die für den batterieelektrischen Antrieb notwendigen Komponenten des eActros 600, wie die E-Achse, Getriebekomponenten sowie die Frontbox, welche zahlreiche Hochvolt- und Niederspannungskomponenten bündelt und im ehemaligen Bauraum des Verbrennungsmotors sitzt.
Quelle/Bilder: Daimler Truck AG