Mercedes-Benz und Hydro intensivieren Partnerschaft

Im Rahmen der New York Climate Week geben Mercedes-Benz und Hydro die Erweiterung ihrer strategischen Partnerschaft bekannt. Im Fokus steht das gemeinsame Corridor-Programm, das die vertikale Integration ihrer Aluminiumlieferkette in Brasilien stärken und eine langfristige nachhaltige Entwicklung im Amazonasgebiet vorantreiben soll. Beide Unternehmen unterzeichneten hierzu gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Partnern eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zur Zusammenarbeit im Bundesstaat Pará, Brasilien.

Das Ziel des Programms ist es, die Aluminiumlieferkette nachhaltiger zu gestalten, Menschenrechte zu fördern, Biodiversität zu schützen und neue Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Dr. Gunnar Güthenke, Leiter Einkauf & Lieferantenqualität Mercedes-Benz Cars, erklärte: „Bei der verantwortungsvollen Gestaltung unserer Lieferketten konzentrieren wir uns auf drei Ziele: die Dekarbonisierung unserer Produkte, die Förderung von Menschenrechten und den Fokus auf mehr Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge. Das gemeinsame Corridor-Programm schafft es, alle drei miteinander zu verbinden. In enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern hat es das Potenzial, die vertikale Integration unserer Lieferkette auf ein neues Niveau zu heben.“

Einbindung der lokalen Bevölkerung und Schutz der Umwelt

Im Zentrum der Initiative steht die 244 Kilometer lange Bauxit-Pipeline von Hydro, die durch sieben Gemeinden im Bundesstaat Pará verläuft – von der Bauxitmine in Paragominas bis zur Raffinerie Alunorte in Barcarena. Das Programm zielt darauf ab, die lokale Bevölkerung aktiv in die wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklung der Region einzubinden und ihnen zu helfen, ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Mercedes-Benz wird im Rahmen des Programms als Teil der Governance-Struktur mitwirken, um die notwendigen Strukturen für ein nachhaltiges Risikomanagement in der Rohstofflieferkette aufzubauen.

Das Corridor-Programm spiegelt das Engagement von Mercedes-Benz für einen „gerechten Wandel“ (Just Transition) wider, der die Dekarbonisierung des Geschäftsmodells mit sozialen und ökologischen Zielen in Einklang bringt. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort soll das Programm zu einer Blaupause für nachhaltige Rohstofflieferketten werden, die sowohl die Bedürfnisse der Menschen als auch den Schutz der Umwelt berücksichtigen.

Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Das gemeinsame Programm mit Hydro in Brasilien hat Modellcharakter: Wir beziehen CO₂-reduziertes Aluminium und setzen uns für die Menschenrechte entlang unserer Lieferkette ein. So setzen wir unsere nachhaltige Geschäftsstrategie in die Praxis um. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Austausch mit den Menschen vor Ort. Das Beispiel zeigt, dass Dekarbonisierungsmaßnahmen und soziale Aspekte für eine erfolgreiche, nachhaltige Transformation Hand in Hand gehen können.“

Soziale und wirtschaftliche Entwicklung sowie Biodiversität im Fokus

Das Corridor-Programm basiert auf einem neuartigen Ansatz und soll langfristig Wertschöpfung in der Region schaffen. Bereits angelaufene Projekte wie die Förderung lokaler Landwirtschaft (Tipitix) und Nähinitiativen (Estilo) bilden den Auftakt. Die betroffenen Gemeinschaften entlang der Pipeline sollen selbst Projekte identifizieren und priorisieren, um reale Verbesserungen vor Ort zu bewirken. So werden die lokalen Interessengruppen gestärkt und in die Lage versetzt, eigenverantwortlich Fortschritte zu erzielen.

Der datenbasierte Ansatz und die strikte Einhaltung brasilianischer Gesetze und Vorschriften stellen sicher, dass das Programm tatsächliche Verbesserungen für die Region und die Bevölkerung erreicht. Die Governance-Struktur wird dabei von mehreren Institutionen getragen, darunter Hydro Brazil, Alunorte, Mercedes-Benz, IPAM, IMAZON, CEA und der Hydro Sustainability Fund.

Das Programm stützt sich auf drei strategische Säulen:

  1. Wirtschaftliche Entwicklung: Identifikation von Hindernissen für die wirtschaftliche Entwicklung und Suche nach Lösungen zur Verbesserung der Bedingungen für rohstoffbasierte Wertschöpfungsketten in der Region.
  2. Soziale Entwicklung: Ein umfassender Ansatz zur Verbesserung des Wohlstands und der Chancen der lokalen Bevölkerung, der sich sowohl auf die innerstädtischen als auch ländlichen Gemeinden konzentriert. Ein Beispiel hierfür ist das TerPaz-Programm, das in den betroffenen Regionen bereits erste Erfolge erzielt hat.
  3. Umwelt- und Biodiversitätsschutz: Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität im Amazonasgebiet und zur Eindämmung der Entwaldung, sowie zur Regeneration der natürlichen Lebensräume in der Region.

Eivind Kallevik, Präsident und CEO von Hydro, kommentierte: „Wir freuen uns, unsere strategische Partnerschaft mit Mercedes-Benz weiter auszubauen und unsere Zusammenarbeit über die Entwicklung CO₂-armer Produkte hinaus zu erweitern – um positive soziale und ökologische Effekte im Amazonasgebiet zu erzielen. Zusammen wollen wir die Nachhaltigkeit in unserer gemeinsamen Wertschöpfungskette von der Mine bis zum fertigen Produkt verbessern. Ziel ist es, wirtschaftliche Chancen und den Erhalt der Biodiversität in den Regionen zu fördern, in denen wir tätig sind.“

Langfristige Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

Das Corridor-Programm setzt auf langfristige Investitionen und Kooperationen, die auf Fundraising-Konzepten basieren. Ein entscheidender Bestandteil ist die Erfolgskontrolle auf Basis von datenbasierten Methoden, um die Fortschritte in den Bereichen Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz zu messen und sicherzustellen, dass das Programm seine Ziele erreicht.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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