Mercedes investiert in US-Hersteller Apptronik

 

Mercedes-Benz investiert einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ in humanoide Roboter und den US-Hersteller Apptronik. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Dienstag in Marienfelde unterzeichnet. Die Stuttgarter planen, den Roboter vom Typ „Apollo“ künftig in der Produktion sowie im Logistikbereich einzusetzen. Derzeit laufen Tests in den Werken Kecskemét und Berlin-Marienfelde.

Die humanoiden Roboter von Apptronik sind 1,73 Meter hoch, wiegen 72 Kilogramm und können Lasten von bis zu 25 Kilogramm tragen. Ihr Akku hält rund vier Stunden. Laut Mercedes-Benz ist das System vielseitig einsetzbar und soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken – jedoch nicht als Ersatz für Arbeitskräfte, sondern als Unterstützung, insbesondere bei gefährlichen oder monotonen Aufgaben. Aktuell wird Apollo noch umfassend getestet, da ein einzelner Roboter viele verschiedene Aufgaben übernehmen kann. Apollo soll zukünftig auch autonomer werden und selbständig Aufgaben ausführen, wie in der Produktion das Picking oder das Einsammeln von Teilen aus Lagerboxen. Auch soll das Modell bei der Qualitätskontrolle helfen.

Eine Herausforderung sind bislang die hohen Anschaffungskosten des Systems. Der Preis pro Einheit liegt derzeit bei einen höheren zweistelligen Tausend-Euro Betrag. Durch die geplante Serienproduktion von Apollo soll der Preis jedoch bis 2030 um 50 Prozent sinken.

„Derzeit haben wir eine einstellige Zahl von Robotern im Einsatz“, erklärte Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer in Berlin. Die bestehenden Apollo-Roboter übernehmen bereits einfache Aufgaben, wie das Sortieren von Teilen aus einem Regal in einen Transportwagen, der anschließend in die Produktion gebracht wird. In Berlin wird Apollo derzeit noch in einer Testumgebung eingesetzt, um Daten zu sammeln und das System für den späteren Einsatz in der Produktion zu optimieren.

Bilder: Mercedes-Benz / MBpassion.de