„Stronger 2030“: Daimler Truck kündigt massive Einsparungen an

Daimler Truck stellte auf seinem gestrigen Kapitalmarkttag die neue Konzernstrategie „Stronger 2030“ vor. Der Nutzfahrzeughersteller setzt auf ambitioniertes Wachstum, höhere Profitabilität und eine tiefgreifende Umstrukturierung. Besonders in Deutschland steht der Konzern nun vor einem massiven Stellenabbau.

Das Management von Daimler Truck kündigt an, den Umsatz im Industriegeschäft bis 2030 jährlich um 3 bis 5 Prozent steigern zu wollen. Dabei setzt der Konzern gezielt auf margenstarke Geschäftsfelder:

  • Servicegeschäft: Wartung, Reparatur und digitale Services sollen als stabile Ertragsquelle ausgebaut werden.

  • Elektromobilität in Europa: Bis 2030 will Daimler Truck bis zu 50 Prozent seines Absatzes mit emissionsfreien Fahrzeugen erzielen.

  • Spezialfahrzeuge und Verteidigung: Chancen zur Expansion sieht das Unternehmen in Nordamerika, Indien und im Defense-Segment.

Gleichzeitig strebt Daimler Truck eine bereinigte Rendite von über 12 Prozent im Industriegeschäft an – was eine deutliche Anhebung der bisherigen Profitabilitätsziele bedeutet.

Von links nach rechts: Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, verantwortlich für Truck Technology, Eva Scherer, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, verantwortlich für Finanzen und Controlling, Achim Puchert, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG und CEO Mercedes-Benz Trucks, Karin Rådström, Vorsitzende des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, John O’Leary, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, verantwortlich für Daimler Truck North America, Karl Deppen, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, verantwortlich für FUSO und RIZON, und Jürgen Hartwig, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG, verantwortlich für Personal und Arbeitsdirektor

Harter Sparkurs: Bis zu 5.000 Jobs in Deutschland gefährdet

Teil der neuen Strategie ist aber auch ein umfassendes Sparprogramm, das vor allem die deutsche Belegschaft hart treffen dürfte. Dazu sollen rund 5.000 Arbeitsplätze bis ins Jahr 2023 gestrichen werden – d.h. knapp ein Fünftel der deutschen Standort-Arbeitsplätze. Der Stellenabbau soll dazu sozialverträglich erfolgen, vor allem über Altersteilzeit, Abfindungen und natürliche Fluktuation. Bis Ende 2034 garantiert der Konzern dazu einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Betroffen sind dazu voraussichtlich vor allem die Werke in Gaggenau, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Wörth. Ziel ist es, die jährlichen Kosten in Europa bis 2030 um mehr als eine Milliarde Euro zu senken.

Weitere Maßnahmen: Aktienrückkauf und Standortverlagerungen

Zudem kündigt Daimler Truck ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 2 Milliarden Euro an. Der Start ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant, die Laufzeit reicht bis Ende 2027. Parallel will der Konzern Teile der Produktion an „Best-Cost-Standorte“ außerhalb Europas verlagern, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.

Bilder: Daimler Truck AG

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