Die Käufer von Mercedes-Kleinwagen müssen sich noch auf absehbare Zeit auf Lieferfristen von mehreren Monaten einstellen. Die völlig ausgelastete Produktion lasse sich kurzfristig nicht mehr erhöhen, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche nun der Zeitschrift auto motor und sport. Mercedes leide jetzt darunter, dass man in der Vergangenheit nicht an einen derartigen Erfolg von Modellen wie der neuen A-Klasse geglaubt und deshalb die Kapazitäten nicht entsprechend ausgebaut habe.
„Ich habe vor einigen Jahren unsere Strategie bis 2020 ausgerufen. Da haben nicht wenige von unrealistischen Zielen gesprochen, wollten sich auch intern einige lieber darauf konzentrieren, sehr gute, aber nicht viele Autos zu bauen“, äußert Zetsche Kritik auch am Verhalten des eigenen Managements. „Dass wir heute Kapazitätsprobleme haben, liegt an unserer damaligen Mentalität, nicht ausreichend an Wachstum geglaubt zu haben.“
Kurzfristig ließen sich die Kapazitäten deshalb nicht erhöhen. „Wir haben in den Werken, die A- und B-Klasse sowie CLA und GLA produzieren, von zwei auf drei Schichten umgestellt und zusätzlich alle verfügbaren Kapazitäten beim Auftragsfertiger Valmet in Finnland in Anspruch genommen“, so Zetsche. „Limitierende Faktoren sind auch die Motoren- und Getriebewerke, in denen wir aktuell expandieren. Doch das alles geht nicht von heute auf morgen.“
Quelle: dpp-AutoReporter / Bild: Daimler AG