Intelligente Betriebsstrategie im S 500 PLUG IN HYBRID: Energiemanagement und Bedienkonzept

Einsteigen, starten, losfahren und dabei neben vorbildlicher Effizienz auf Wunsch per Kickdown den besonderen Antritt des Elektromotors genießen – so einfach ist Hybridfahren mit dem neuen S 500 PLUG-IN HYBRID. Denn im Alltag lässt er sich so kinderleicht wie jedes andere Automatikfahrzeug bewegen.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Im Hintergrund des neuen S 500 PLUG IN HYBRID wählt eine intelligente Betriebsstrategie automatisch die ideale Kombination aus Verbrennungsmotor und E-Maschine und passt ihre Strategie dabei nicht nur dem Ladezustand der Batterie, sondern im Fahrprogramm E+ sogar vorausschauend dem Verkehr oder der Strecke an. Wer möchte, kann aber auch manuell eingreifen und mit Hilfe von vier Betriebsarten und drei Fahrprogrammen das Hybrid-Zusammenspiel selbst regeln. Das so genannte haptische Fahrpedal liefert dem Fahrer dabei Rückmeldung über den Einschaltpunkt des Verbrennungsmotors oder signalisiert per Doppelimpuls, wann er zum Segeln und Rekuperieren den Fuß vom Fahrpedal nehmen sollte.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Um effizient unterwegs zu sein, war vorausschauendes Fahren ohne unnötige Brems- und Beschleunigungsmanöver schon immer die beste Strategie. Bei einem Hybridmodell gewinnt dies ganz neu an Bedeutung: Denn Bremsmanöver dienen nicht nur dem Verzögern, sondern können auch zum Rekuperieren von Energie genutzt werden. Und der Streckenverlauf hat erheblichen Einfluss auf das effizienteste Auf- und Entladen der Hochvolt-Batterie.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Die intelligente Betriebsstrategie unterstützt den Fahrer umfassend und gleichzeitig unaufdringlich bei der effizientesten Fahrweise. Die Regelstrategie hat beispielsweise zum Ziel, dass die Batterie am Ende einer Bergfahrt möglichst leer ist, damit sie bergab wieder geladen werden kann. Ein weiterer Eckpunkt ist die Vorgabe, Städte möglichst mit voller Batterie zu erreichen, um im Stop-and-Go effizient und häufig elektrisch fahren zu können.

Beim S 500 PLUG-IN HYBRID lässt sich die intelligente Betriebsstrategie grundsätzlich in diese drei Bereiche einteilen:

Streckenbasiert: automatisch oder über vier Betriebsarten
Fahrerbasiert: über drei Fahrprogramme
Verkehrsbasiert: mit Hilfe von Radar.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Vier Betriebsarten und drei Fahrprogramme
Per Betriebsart- und Fahrprogrammschalter neben dem Controller in der Mittelkonsole lässt sich zwischen vier Betriebsarten wechseln. Eine entsprechende Anzeige mittig im Kombiinstrument informiert über die aktuelle Wahl. Hier alle vier Betriebsarten in der Übersicht:

Hybrid: Wie der Name schon signalisiert, bietet dieser Standard-Modus hybridisches Fahren, kombiniert also den Betrieb von Elektro- und Verbrennungsmotor. In welchem Maß der Elektromotor dabei zur Optimierung des Verbrauchs oder zum besonders dynamischen Antritt per Boost-Funktion eingesetzt wird, hängt neben der Fahrweise des Kunden vom Ladezustand der Batterie und vom jeweiligen Fahrprogramm ab. Drei Fahrprogramme stehen in diesem Modus zur Wahl und können per Fahrprogrammschalter aktiviert werden:

Das Fahrprogramm E (Economy) ist Standard, der E-Motor wird sowohl zu Gunsten von Effizienz als auch von Fahrspaß genutzt. Für die E-Maschine wird eine Leistungsreserve vorgehalten, dadurch ist maximaler zusätzlicher Schub möglich.
Im Fahrprogramm E+ (Economy +) geht es um maximale Verbrauchseinsparung, alle Features der intelligenten Betriebsstrategie sind in E+ aktiv. Dabei wird die Energieeffizienz des Hybrids möglichst stark ausgenutzt, indem zum Beispiel im Schubbetrieb möglichst viel gesegelt und erst beim Auflaufen auf ein vorausfahrendes Fahrzeug zunehmend rekuperiert wird. Das Fahrprogramm E+ nutzt dazu Radartechnologie, zu den Details siehe den Abschnitt „Verkehrsbasierte Betriebsstrategie“.
Im Fahrprogramm S (Sport) dominiert die sportliche Ausprägung des Antriebsstrangs. Das Getriebe wählt die Schaltpunkte zu Gunsten der Agilität. Auf rein elektrisches Fahren wird verzichtet. Die dadurch in größerem Maße verfügbare elektrische Energie wird für den elektrisch unterstützenden Boostbetrieb eingesetzt.
E-Mode: In dieser Betriebsart ist der S 500 PLUG-IN HYBRID so viel wie möglich rein elektrisch unterwegs. Damit der Fahrer nicht per Tritt aufs Fahrpedal den Verbrennungsmotor versehentlich zuschaltet, ist in diesem Modus automatisch das haptische Fahrpedal mit Druckpunkt aktiviert. Erst wenn der Fahrer den spürbaren Druckpunkt des Pedals überwindet, schaltet sich der Verbrennungsmotor zu.
E-Save: Der Ladezustand der Batterie, wie er bei Aktivierung dieser Betriebsart bestand, wird hier erhalten. So kann zum Beispiel eine voll geladene Batterie vorgehalten werden, wenn später noch eine rein elektrische Fahrt etwa in einer Großstadt ansteht. Eine E-Fahrt in dafür besonders günstigen Situationen, etwa nach kurzen Stopps, wird weiterhin zugelassen, aber so dosiert, dass der Ladezustand nicht unter den beim Drücken der Taste gesetzten Wert fällt.
Charge: Hier wird die Hochvolt-Batterie im Fahrbetrieb mit Hilfe des Verbrennungsmotors aufgeladen. Dabei werden auf jegliche E-Fahrt und Boostbetrieb verzichtet. Unter optimalen Rahmenbedingungen kann eine leere Hochvolt-Batterie in nur etwa einer halben Stunde voll aufgeladen werden. Sobald die Hochvolt-Batterie voll ist, wird automatisch in den Modus E-Save gewechselt.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Streckenbasierte Betriebsstrategie
Die streckenbasierte Betriebsstrategie nimmt dem Fahrer die Entscheidung für eine streckenoptimale Abfolge der Betriebsarten ab. Ist das genaue Ziel der Fahrt durch die Eingabe entsprechender Daten ins Navigationssystem bekannt, werden Ladung und Entladung der Hochvolt-Batterie für die optimale Nutzung der Energie auf der Gesamtstrecke von bis zu 1.000 Kilometern gesteuert. Ziel ist es dabei beispielsweise, bergauf den Energieinhalt der Batterie für den Antrieb zu nutzen, um sie bergab durch Rekuperation wieder zu laden. Um das Rekuperationspotenzial der vor dem Fahrzeug liegenden Strecke zu berechnen, nutzt das System Daten aus dem Navigationssystem COMAND Online. Sie liefern beispielsweise in einem Ein-Meter-Raster bis zu sieben Kilometer vorausschauende Informationen über das Streckenprofil und Geschwindigkeitslimits.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Ist das Fahrtziel hingegen nicht bekannt, wird mit Hilfe von Abbiegewahr­scheinlichkeiten der vermutete Streckenverlauf zugrunde gelegt. Dabei berechnet das System die Wahrscheinlichkeit abhängig von der Straßen­kategorie. Ist das Hybridfahrzeug beispielsweise auf einer Autobahn unterwegs, geht es davon aus, dass es auf den nächsten sieben Kilometern auf der Autobahn bleibt.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Verkehrsbasierte Betriebsstrategie
Im Fahrprogramm E+ wird das Schubmoment in der E-Fahrt auf ein Minimum reduziert, sodass so oft und so lange wie möglich gesegelt wird. Starkes Bremsen nach einer längeren Segelphase oder zu frühes Segeln, bei dem anschließend erneut der Verbrennungsmotor gestartet werden muss, sind allerdings kontraproduktiv. Darum nutzt das System Radarinformationen, um sich im Kolonnenverkehr am vorausfahrenden Fahrzeug zu orientieren.
Mit Hilfe der Radarsensorik werden Abstand und Differenzgeschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug erkannt. Genau in dem Augenblick, zu dem das Lösen des Fahrpedals zu einem verbrauchsoptimalen „Andocken“ an den Vordermann führt, erhält der Fahrer durch einen spürbaren Doppelimpuls im haptischen Fahrpedal die Empfehlung, vom Gas zu gehen.

Mercedes-Benz S-Klasse. S 500 PLUG-IN HYBRID (V222), 2014

Folgt er der Empfehlung, wird bei verfügbarer E-Fahrt der Verbrennungsmotor abgeschaltet und vom Antriebsstrang abgekoppelt. Das Fahrzeug geht in den Segelbetrieb. Sollte das vorausfahrende Fahrzeug seine Geschwindigkeit verringern oder der Abstand aus anderen Gründen kleiner werden, so setzt eine radarbasierte Schubregelung ein. Durch verstärkte Rekuperation der E‑Maschine wird der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug entsprechend verändert – und Energie gewonnen.

Quelle: Daimler AG

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Peter F.
10 Jahre zuvor

Gibt es eigentlich technische Gründe, warum die Kombination „plug in“ mit dem Dieselmotor nicht in Aussicht steht? Oder – das ist vertriebstechnisch gedacht – liegt es am noch fehlenden Reihen 6-Zylinder? Zu wann wird der denn angekündigt?

Sternchen
10 Jahre zuvor

Auch wenn Mercedes mit dem Plugin etwas später nun kommt, als der Panamera oder der Volvo 60, so haben sie aber mit der intelligenten Betriebsstrategie was Einmaliges geschafft. Diese Integration des Navi und des Radar in die Motorsteuerung bietet ja sonst keiner! Respekt. Da wird dann auch der Mehrpreis vom COMAND fairer (auch wenn bei der S-Klasse es eh Serie ist)

Daniel K
10 Jahre zuvor

Ist schon echt verrückt, was da alles in so einem Auto steckt

Josef Hagermeyer
10 Jahre zuvor

Vielen Dank für die Info´s hier. Lange eine Seite gesucht, die sich nur um Mercedes kümmert – hier seit Ihr ein Alleinstellungsmerkmal vor allen anderen. Andere Seiten tippen nur ab, und glauben sogar anhand einer Artikelnummer „A190…“ an ein Cabrio vom GT, – wie naiv.

Zum Thema S500 Plug In Hybrid: Schaut Euch das Fahrzeug bitte mal genau an, da ich mir dieses Fahrzeug als neues Geschäftswägelchen hinstellen möchte, so kann der bisherige S500 (V222) eingetauscht werden, und Kurzstrecken mittels Strom gefahren werden. Auch gut, – vielleicht kann mein Händler Euch dann eine Vermittlungsprovision zukommen lassen?

Marc W.
10 Jahre zuvor

Könnte mir vorstellen, dass ein Wählrädchen, welches das Segel-/Rekuperationsverhältnis steuert (ähnlich Distronic mit Abstand) auf der Autobahn hilfreich wäre, da die Auffahr- und Ausrollstrategie doch sehr fahrer-, strecken- und verkehrsabhängig sein dürfte und kein noch so intelligentes System den Menschen und seine Erfahrung (oder: Stimmung) ersetzen kann.
Insgesamt jedoch Hochachtung vor dem Gesamtsystem !

Sternchen
10 Jahre zuvor

Hallo Markus, du hattest gesagt, dass Du den S500 Plugin im September fahren wirst. War es schon soweit? Wenn nicht, mich würde Dein Fahrerlebnis der beschriebenen streckenbasierten Betriebsstrategie und der radarunterstürzten Rekuperation interessieren – das hört sich spannend an.

Sternchen
10 Jahre zuvor

@Markus: ok, Danke, dann ich mal gespannt!

Manuel
10 Jahre zuvor

So engagiert Mercedes die Plug-in-Technik vorantreiben will, buchstäblich am Ende haben die Schwaben gespart. Denn während die Konkurrenz teils elegante und aufwändige Ladelösungen entwickelt hat, wird die S-Klasse wenig vornehm hinter einer billigen Plastikklappe im Stoßfänger mit dem Stromnetz verbunden. Nicht, dass den Ingenieuren keine andere Lösung eingefallen wäre, sagt der Projektleiter des S500 Plug-in Uwe Keller. Aber eine größere Tankklappe mit Benzineinfüllstutzen und Ladebuchse oder etwa ein Stromanschluss hinter dem Mercedes-Stern hätten Eingriffe ins Blech erfordert, so Keller. „Und das war uns schlicht zu teuer

mehrzehdes
10 Jahre zuvor

das gute für die blog-leser hier ist, daß man gleich weiß: wenn jemand unter dem namen manuel hier was schreibt, ist das immer mist. diesmal ist die sprache verdächtig geschliffen und es fehlen die üblichen rechtschreib- und grammatikfehler. das kommt daher, daß der freund den text von spiegel online geklaut hat. natürlich ohne die quelle zu nennen.

aber spiegel online gilt im fach automobil etwa so viel, wie „upps! die pannenshow“ für die grimmepreis-jury. der plug-in hat keine andere lösung bekommen, nicht weil das induktive laden vor der haustür steht, sondern weil aktuell viele wallboxen an der stirnseite von stellplätzen angebracht sind, so daß eine aufnahme im heck, wo übrigens gar keine blechteile verbaut sind, sinn macht. es ist eine sauber ausgeführte, lackierte klappe mit scharnier, die das kabel in gesteckter position sicher vom lack weghält, so daß der nicht verkratzen kann. das wäre bei seitlicher montage in der tankkklappe viel eher der fall. tankklappen bei mercedes sind übrigens seit einigen jahren grundsätzlich aus kunststoff.