Im Rahmen der Transformation der Mobilität beeinflussen zentrale Fokusthemen wie alternative Antriebe, Digitalisierung und Vernetzung, automatisiertes Fahren und Nachhaltigkeit auch die Sicherheitskonzepte zukünftiger Fahrzeugentwicklungen. Das Tech Center i-protect bildet als strategisches Kooperationsprojekt aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Brücke und versteht sich als agiles Kompetenznetzwerk für die Sicherheit von Menschen und Fahrzeugen. Gemeinsam verfolgen die Partner das langfristige Ziel der „Vision Zero“.
In dem Kompetenznetzwerk schafft Mercedes-Benz seit 2016 zusammen mit der Robert Bosch GmbH,
dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM), dem Exzellenzcluster SimTech der Universität Stuttgart, dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg (LZN) sowie der Technischen Universität Dresden und Technischen Universität Graz die Grundlagen und Methoden der Sicherheitssysteme für Fahrzeuge von morgen. Jetzt geht Tech Center i‑protect in die nächste Phase: In Anwesenheit von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, haben die Projektpartner den Kooperationsvertrag für weitere fünf Jahre bestätigt. Mercedes-Benz leistet als Technologiepartner einen wichtigen Beitrag und investiert zudem weitere rund 5 Millionen Euro.
„Neben klimaneutralen Antrieben und der Digitalisierung wird die Fahrzeugsicherheit eines der zentralen Themen in der Fahrzeugentwicklung bleiben. Denn die Mobilität auf unseren Straßen muss für alle Verkehrsteilnehmer noch sicherer werden“, sagt Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut. „Das Tech Center i‑protect ist deshalb eines der Ankerprojekte im Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg. Hier werden nicht nur Technologien für die eigentliche Unfallsituation, sondern auch Methoden zur Vermeidung von Unfällen untersucht. Sowohl Fahrer und Fahrzeuginsassen als auch Fußgänger und Fahrradfahrer stehen hier im Mittelpunkt der Forschung. Ich freue mich sehr, dass sich Mercedes-Benz und Bosch gemeinsam mit ihren Partnern aus der Wissenschaft auch in den kommenden fünf Jahren im Tech Center i-protect engagieren“, so die Wirtschaftsministerin weiter.
„Unser Ansporn ist nicht weniger als die Vision des unfallfreien Fahrens. Der Weg in Richtung ‚Vision Zero‘ ist daher ein fester Bestandteil unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Fahrzeugsicherheit von Mercedes-Benz zeichnet sich aus durch die Kombination von innovativen Fahrassistenzsystemen, intelligenten Struktur-konzepten und umfassendem Insassenschutz. Die Experten unseres globalen Forschungs- und Entwicklungs-netzwerks finden kontinuierlich Antworten auf neue Herausforderungen und nutzen die technologischen Möglichkeiten. Denn der Schutz von Fahrzeuginsassen und anderen Verkehrsteilnehmern hat bei uns oberste Priorität“, sagt Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO. „Das Tech Center i-protect erweitert die Möglichkeiten darüber hinaus. Die Erkenntnisse aus diesem Kompetenznetzwerk von Industrie und Wissenschaft fließen in zukünftige Entwicklungen der Fahrzeugsicherheit. Deshalb investieren wir in den kommenden Jahren erneut rund 5 Millionen Euro in i-protect“, so Schäfer weiter.
Auch Bosch engagiert sich für die Fortsetzung des Kompetenznetzwerks und leistet zudem zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu einer Million Euro in den kommenden fünf Jahren. „Lösungen für mehr Verkehrssicherheit und Insassenschutz stehen im Zentrum unserer Entwicklungsarbeit und erfüllen in besonderer Weise unser Unternehmensleitbild: ‚Technik fürs Leben‘. Bei Bosch arbeiten wir seit Jahrzehnten mit aller Kraft daran, uns der Vision Zero zu nähern. Als Pionier in Sachen Verkehrssicherheit haben wir bereits viele bedeutende Erfolge erzielt und beispielsweise bahnbrechende Systeme wie das Airbag-Steuergerät, ABS oder ESP® erstmals und gemeinsam mit unserem Kunden Mercedes-Benz in Serie gebracht.“, sagt Dr. Steffen Berns, Vorsitzender des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. „Wir freuen uns deshalb, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Tech Center i-protect fortzusetzen. Die Partnerschaft aus Industrie und Wissenschaft beschleunigt Innovationen und die Entwicklung neuer Technologien.“
Wissenschaft und Industrie arbeiten Hand in Hand
Für Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ist die Verstetigung vom Tech Center i‑protect ein richtungsweisendes Signal in die Zukunft: „Die Entwicklung gemeinsamer Forschungsroadmaps und der intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie ermöglichen zielorientierte, auf Wirtschaftsbedarfe ausgerichtete Forschung und Entwicklung. Dies schafft ein effektives Umfeld für gemeinsame technologische Innovationen, mit denen wir uns den Herausforderungen der enormen Sicherheitsanforderungen bei gleichzeitig disruptiven Prozessen wie der Verkehrswende, e-Mobility oder automatisiertem Fahren erfolgreich stellen können.“
Ziel des Tech Centers i-protect ist der schnelle Technologietransfer, um die Sicherheitstrends der Zukunft zu setzen und damit auch den Standort Deutschland zu stärken. Ideen aus der grundlagen- und anwendungsnahen Forschung gelangen effizient in Produkte von morgen. Das macht i-protect zugleich hochattraktiv für internationale Kooperationen mit starken Partnern. Das Netzwerk leistet einen essenziellen Beitrag, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Dabei gilt es, neueste Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis zu bringen, zum Beispiel Methoden für die virtuelle Entwicklung. Faszinierende Produkte sowie neue Technologien und Innovationen können so in kürzeren Entwicklungszyklen entstehen.
Mercedes-Benz AG: Kontinuierlich neue Antworten auf Fragen der Fahrzeugsicherheit
Der Weg in Richtung unfallfreies Fahren ist daher ein fester Bestandteil der nachhaltigen Geschäftsstrategie und das Thema Sicherheit als Markenwert fest in der DNA der Mercedes-Benz AG verankert. Seit jeher leistet Mercedes-Benz auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit Pionierarbeit. Beispiele aus der Vergangenheit reichen von der Erfindung der Knautschzone (1951) über den ersten Crashtest (1959) und den Beginn der Airbagentwicklung (1967) bis zum ersten Fahrassistenzsystem, dem Antiblockiersystems ABS (1972). Die Innovationskette wird ununterbrochen fortgeführt: In jeder Fahrzeuggeneration verwirklicht die Marke neue wegweisende Sicherheitsentwicklungen und setzt Maßstäbe. Zu den jüngsten Beispielen gehören der Frontalairbag für die beiden äußeren Rücksitzplätze in der aktuellen S-Klasse sowie Hochvolt-Sicherheitskonzepte für Elektrofahrzeuge.
Mercedes-Benz gehört zu den Gründungspartnern des Tech Center i-protect im Jahr 2016. Einige Beispiele für Forschungsschwerpunkte:
- Unfallszenarien: Welche Unfallkollisionen könnten im zukünftigen Mischverkehr mit automatisiert fahrenden Autos entstehen?
- Neue Rückhaltesysteme für neue Innenraumkonzepte: Wie lässt sich auch bei vielfältigen Sitzpositionen eine umfassende Insassensicherheit sicherstellen?
- Virtuelle Crashberechnung mit rein digitalen Menschmodellen: Wenn virtuelle Dummys die Anatomie so detailreich wie nie zuvor abbilden – wie lässt sich damit die Fahrzeugsicherheit verbessern?
- Crashtests mit tiefem Blick: Welche Erkenntnisse zum Verhalten der Fahrzeugstruktur während des Crashs kann dynamische Röntgentechnologie liefern?
- Digitalisierte Prozesskette: Vom ersten Konzept über die Entwicklung und Produktion bis hin zum Recycling – wie lässt sich die durchgängige Prognosegüte digitaler Rechenmodelle weiter steigern?
- Digitale Zwillinge von Materialien und Strukturen aus der Verwendung großer Datenmengen: Wie können „Big Data“-Methoden und künstliche Intelligenz der Materialwissenschaft zusätzliche Erkenntnisse geben?
Mit diesen und weiteren Themen trägt das Kompetenznetzwerk zu herausragenden Produkten der Fahrzeugsicherheit bei. Die konsequente Fortführung und das klare Bekenntnis durch weitere Investitionen stärken die Innovationskraft und somit die Zukunftsfähigkeit aller Partner.
Quelle: Daimler AG