Bereits vor über zehn Jahren stellte Mercedes-Benz nach der B-Klasse F-CELL auch die A-Klasse mit E-CELL Elektroantrieb vor. Das fünfsitzige Fahrzeug basierte auf der damals aktuellen A-Klasse und bot eine Reichweite von 200 km (nach NEFZ). Angetrieben wurden das Modell mittels 70 kW E-Motor mit 290 Nm Drehmoment.
A-Klasse E-CELL: nur 500 Exemplare in Kundenhand
Von der A-Klasse E-CELL gingen ab Herbst 2010 lediglich 500 Exemplare in Kundenhand, wurde aber nur an mehrere Kunden in Europa vermietet bzw. verleast. Verkauft wurde das Modell hingegen nicht.
Das fünfsitzige Fahrzeug bot dabei die gleiche Variabilität im Innenraum sowie im Kofferraum, wie das Modell mit Verbrennungsmotor (435 bis 1.370 Liter) sowie 350 Kilogramm Zuladung (einschließlich Fahrer und Gepäck) und war durchaus alltagstauglich.
Der Elektromotor der A-Klasse E-CELL war eine permanent erregte Synchronmaschine mit einer Spitzenleistung von 70 kW (95 PS) sowie einer Dauerleistung von 50 kW (68 PS). Von null auf 60 km/h beschleunigte das Elektroauto in 5,5 Sekunden – auf die 100 km/h in 14 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit war bereits damals elektronisch auf 150 km/h abgeregelt. Als Stromspeicher kamen zwei leistungsstarke Lithium-Ionen Batterien mit Hochvolt-
Technik zum Einsatz. Der Energieinhalt der beiden Lithium-Ionen Batterien betrug insgesamt 36 kWh. Mit voll aufgeladenen Batterien erzielt die A-Klasse E-CELL so eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern (NEFZ-Wert).
Mit der A-Klasse E-CELL nutzte man kurz vor dem Generationswechsel der A-Klasse die Sandwich-Bauart erstmals sinnvoll für die Positionierung der Fahrbatterien, welche damals von
smart übernommen wurden und ursprünglich von Tesla stammen. Bei den konventionellen Antrieben war die teure Doppelbodenkonstruktion der Baureihe praktisch nutzlos.
Thermomanagement für die Batterie
Ein spezielles Thermomanagement gewährleistete die Kühlung der Hochvolt-Batterien innerhalb ihres optimalen Temperaturfensters. Die Kühlung der Batterien erfolgte dabei über einen Niedertemperatur-Kühlkreislauf. Die Flüssigkühlung durch ein Wasser-/Glykolgemisch sorgte für eine stabile Betriebstemperatur, die den hohen Wirkungsgrad und die Langlebigkeit des Energiespeichers förderte. Bei sehr hohen Außentemperaturen wurde die Batteriekühlung zusätzlich durch den Kältemittelkreislauf der Klimaanlage unterstützt. Die Kühlung des E-Antriebs und der beiden Onboard-Ladegeräte erfolgte über einen Hochtemperatur-Kühlkreis.
Ladezeiten von damals – zu langsam für heute
Die Batterie selbst konnte bei der A-Klasse E-CELL – neben öffentlichen Ladestationen – auch an der haushaltsüblichen Steckdose aufgeladen werden. Die Ladezeit am einphasigen 230 Volt Netz betrug dazu jedoch stolze 8 Stunden, um eine Reichweite von 100 km zu erzielen. An der Wallbox oder Ladestation (400 V) stand diese Distanz nach 3 Stunden zur Verfügung. Mit diesen technischen Daten wäre heutzutage wohl kein Elektrofahrzeug mehr verkaufbar, war aber 2010 ein durchaus guter Wert. Immerhin war eine Klimatisierung während des Ladens bereits damals möglich.
Von den damals 500 produzierten Einheiten befindet sich aufgrund der abgelaufenen Leasingverträge kein Fahrzeug mehr in Kundenhand. Nach unseren Informationen sollte dazu kein Fahrzeug von damals noch auf den öffentlichen Straßen unterwegs sein, sondern wurde hierzu bereits der Verwertung zugeführt. In die werkseigene Sammlung sollte trotz dessen mindestens ein Fahrzeug gekommen sein.