Das Mercedes-Benz Museum zeigt aktuell im Untergeschoss ein ganz besonderes Ausstellungsstück: einen unrestaurierten Scheunenfund eines Mercedes-Benz 500 K Cabriolet B, welches die Classic-Abteilung von Mercedes ganz gezielt nicht restaurieren wird.
Kompressorwagen mit Reihen-8-Zylinder
Der im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart präsentierte Scheunenfund wurde so – wie er nun ausgestellt wird – im Jahre 2001 in einer Garage in den USA entdeckt. Der Fahrzeugbesitzer war dazu ein amerikanische Offizier. Er hatte den Kompressorwagen nach dem Zweiten Weltkrieg einem Bochumer Maschinenfabrikanten abgekauft und war mit dem Wagen jahrelang in Deutschland unterwegs. Als der Offizier in den 1950er Jahren in die USA zurückkehrte, nahm er seinen Mercedes-Benz auch mit.
Nach einen Unfall restaurierte der Amerikaner das Cabriolet in seiner Garage notdürftig – aber fuhr nicht mehr und geriet, zwischen Kisten eingebaut, bald in Vergessenheit. Erst nach dem Tod des Offiziers entdeckte ein Nachbar bei der Sichtung des Nachlasses das seltene Stück und verkaufte es 2003 im Auftrag der Witwe an Mercedes-Benz Heritage.
Keine Restaurierung geplant
Da der 500 K zwar zerlegt aber mit allen wesentlichen Teile vorhanden ist, war ursprünglich geplant, das Cabriolet wieder zu restaurieren und in den Auslieferungszustand zurück zu versetzen. Jedoch wurde später bewusst entschieden, den „Scheunenfund“ in seinem unrestaurierten Fundzustand zu belassen und so die Geschichte des Fahrzeuges zu bewahren und erlebbar zu machen.
Den 500 K gab es – neben dem Cabriolet B – in sechs weiteren Karosserievarianten und wurde in Sindelfingen produziert. Das Fahrzeug der Baureihe W 29 verfügt im Auslieferungszustand über einen Reihen-8-Zylinder mit 5.018 cm³ Hubraum und 74 kW / 100 PS bzw. 118 kW / 160 PS mit zugeschalteten Kompressor (bei 3.400 u/min). Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges lag bei 160 km/h. Vom Cabriolet B wurden damals 296 Einheiten produziert.
Bilder: MBpassion.de