In der neuen elektrischen G-Klasse ist ein doppelstöckiger Lithium-Ionen-Akku mit 216 Zellen in zwölf Zellmodulen zwischen drei Kühlebenen verbaut. Die Batterie ist in den Leiterrahmen aus bis zu 4 Millimeter dickem Stahl integriert. Das sorgt für einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt und macht das Gesamtfahrzeug deutlich verwindungssteifer. Um sie vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz zu schützen, ist die Batterie in einem verwindungssteifen Gehäuse untergebracht. So ist die neue elektrische G-Klasse auch für ambitionierte Offroad-Einsätze bestens gerüstet. Die nutzbare Kapazität der Batterie liegt bei 116 kWh. Damit stellt der neue Mercedes-Benz G 580 mit EQ Technologie ausreichend Energie für Reichweiten von bis zu 473 Kilometern nach WLTP bereit.
Die Ladekomponenten und -funktionen
Die neue elektrische G-Klasse beherrscht sowohl das Laden mit Wechselstrom (AC) als auch mit Gleichstrom (DC). Beim Laden mit Wechselstrom, beispielsweise an einer Wallbox, wandelt der On-Board-Lader den Strom im Fahrzeug um. Er hat eine maximale Ladeleistung von bis zu 11 kW. Für das Schnellladen mit Gleichstrom ist ein DC-Schnellladesystem mit einer Ladeleistung von bis zu 200 kW an Bord. In diesem Fall beträgt die Ladezeit von 10 bis 80 Prozent SoC (State of Charge, deutsch: Ladezustand) rund 32 Minuten.
In der neuen elektrischen G-Klasse lassen sich drei Ladeprogramme nutzen – „Standard“, „Arbeit“ und „Zuhause“. Darin sind Parameter wie Abfahrtszeit, Klimatisierung und maximaler Ladezustand einstellbar. Die Ladeprogramme „Zuhause“ und „Arbeit“ können standortbasiert aktiviert werden. Sie werden automatisch eingeschaltet, sobald das Fahrzeug an einer hinterlegten Ladepunkt-Position abgestellt wird. Nutzerinnen und Nutzer werden darüber in MBUX informiert.
Energierückgewinnung während der Fahrt mittels Rekuperation
Eine weitere Möglichkeit der Energiegewinnung bietet das rekuperative Antriebssystem der neuen elektrischen G-Klasse. Es wandelt die Bewegungsenergie des Fahrzeugs im Schubbetrieb und beim Bremsen in elektrische Energie um. Abhängig von der gewählten Rekuperationsstufe funktionieren die Elektromotoren als Generator und laden die Hochvoltbatterie während der Fahrt auf. Die Rekuperation im Schubbetrieb setzt ein, sobald die Fahrerin oder der Fahrer in der Getriebestellung „D“ oder „R“ den Fuß vom Fahrpedal nimmt.
Mithilfe der Lenkradschaltpaddles lässt sich in der Getriebestellung „D“ die Stärke der Rekuperation auch manuell anpassen. Folgende Rekuperationsstufen stehen zur Verfügung:
- DAuto: Das Fahrzeug passt die Intensität der Rekuperation entsprechend der Verkehrssituation automatisch an. Der ECO Assistent zeigt im Instrumentendisplay an, wann die Fahrerin oder der Fahrer den Fuß vom Pedal nehmen sollte. Das Fahrzeug wählt dann die passende Rekuperationsstärke aus.
- D+: Keine Rekuperation – Das Fahrzeug segelt und rollt frei.
- D: Normale Rekuperation
- D–: Starke Rekuperation mit erhöhter Fahrzeugverzögerung im Schubbetrieb
- D—: Maximale Rekuperation mit maximaler Fahrzeugverzögerung im Schubbetrieb
Mehrstufiges Hochvolt-Sicherheitskonzept
Mercedes-Benz hat zur Vermeidung von Stromschlägen und hochenergetischen Kurzschlüssen ein mehrstufiges Hochvolt-Schutzkonzept für seine elektrischen Fahrzeuge entwickelt. Es umfasst acht wesentliche Elemente für die Sicherheit der Batterie und aller Komponenten mit einer Spannungslage von mehr als 60 Volt. Dazu gehört beispielsweise ein sich selbst überwachendes Hochvoltsystem, das sich im Falle einer schweren Kollision automatisch abschaltet.
Spezieller Unterbodenschutz
Der Unterbodenschutz ist bei jedem Geländewagen elementar. Die neue elektrische G-Klasse stellt da keine Ausnahme dar. Bei eventuellen Aufsetzern im Geländebetrieb darf die Batterie keine physischen Einwirkungen erhalten. Darüber hinaus müssen wichtige Bauteile im unteren Bereich der Karosserie vor Beschädigungen durch Steine, Staub oder Sand geschützt werden. Ein hoher Schutz stand daher bei der Entwicklung der Unterbodenplatte im Fokus. Auch die Auswirkungen auf das Crashverhalten und die Aerodynamik berücksichtigte das Team im Entwicklungsprozess.
In der neuen elektrischen G-Klasse kommt ein Unterbodenschutz aus einem intelligenten Materialmix mit Carbon-Anteil zum Einsatz. Er erhöht die Steifigkeit gegenüber Alternativen aus Stahl oder Aluminium. Außerdem spart er Gewicht. Die Unterbodenplatte ist 26 Millimeter dick, wiegt 57,6 Kilogramm und wird mit mehr als 50 Stahlschrauben am Leiterrahmen befestigt. Ein vergleichbares Bauteil aus Stahl wäre mehr als dreimal schwerer. Von unten ist eine Schicht zum Steinschlagschutz aufgebracht.
Unterstützung beim elektrischen Fahren: der ECO Assistent
Der ECO Assistent wertet Navigationsdaten zum voraussichtlichen Streckenverlauf einer Fahrt aus. Dadurch kann das System helfen, die Fahrweise ökonomisch an die vorausliegende Strecke anzupassen, indem es minimal Energie verbraucht und maximal rekuperiert. Es kann vorausliegende Ereignisse – wie einen Kreisverkehr, eine scharfe Kurve oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung – und vorausfahrende Fahrzeuge erkennen. Nähert sich die neue elektrische G-Klasse einem Ereignis, berechnet der ECO Assistent die optimale Geschwindigkeit. Ist eine Anpassung der Fahrweise erforderlich, fordert er im Display dazu auf, den Fuß vom Fahrpedal zu nehmen. Je nach Situation wird automatisch die ideale Rekuperationsleistung gewählt, um Energie zurückzugewinnen.
Die Navigation mit Electric Intelligence
Bei der Navigation mit Electric Intelligence ist der Name Programm. Denn sie plant auf Basis zahlreicher Faktoren die schnellste und komfortabelste Route inklusive Ladestopps. Für die Berechnung der Route wird der Energiebedarf kalkuliert. Dabei berücksichtigt diese Funktion Topografie, Streckenverlauf, Umgebungstemperatur, Geschwindigkeit, Heiz- und Kühlbedarf. Außerdem reagiert sie dynamisch auf Staus oder eine Änderung der Fahrweise. Kundinnen und Kunden haben ferner die Möglichkeit, die geplante Route individuell zu bearbeiten.
Die Navigation mit Electric Intelligence berücksichtigt auch die verfügbaren Ladestationen, ihre Ladeleistung und die Bezahlfunktionen. Darüber hinaus berechnet sie die voraussichtlichen Kosten für einen Ladestopp. Die Ladestopps werden so geplant, wie es am günstigsten für die Gesamtreisezeit ist: Unter Umständen können zwei kurze Ladestopps mit höherer Ladeleistung vorteilhafter sein als einmal lange zu laden. Die Ladeeinstellungen des Fahrzeugs passt die Navigation mit Electric Intelligence automatisch an und optimiert sie für das Schnellladen entlang der Route. Kundinnen und Kunden können bevorzugte Ladestationen hinzufügen oder vorgeschlagene Ladestationen ausschließen. MBUX zeigt an, ob die vorhandene Batteriekapazität ausreicht, um ohne Laden zum Startpunkt zurückzukehren.
Besteht das Risiko, das Ziel oder die Ladesäule mit den gesetzten Einstellungen nicht zu erreichen, gibt die Aktive Reichweiten-Überwachung den Hinweis, ECO-Fahrfunktionen zu aktivieren. Zudem wird die exakte Fahrgeschwindigkeit errechnet, mit der die nächste Ladestation oder das Ziel wie geplant erreichbar ist. Unter dem Menüpunkt „Reichweite“ können Fahrerinnen und Fahrer zur Erhöhung der Reichweite verschiedene Energieverbraucher ausschalten. Auch die ECO-Fahrfunktionen können hier zur Unterstützung einer effizienteren Fahrweise aktiviert werden.
Quelle: Mercedes-Benz Group AG