Takata Airbag Rückruf für Vito und Viano der Baureihe 639

Ein sicherheitsrelevanter Rückruf trifft nun auch zahlreiche Mercedes-Benz Vito und Viano-Modelle aus den Baujahren 2002 bis 2006. Grund ist ein potenziell gefährlicher Airbag des Herstellers Takata – verbaut ab Werk. Das Problem ist nicht neu, trifft aber nun immer mehr Baureihen verschiedener Hersteller.

Gefahr im Cockpit: Metallteile bei Airbagauslösung

Mercedes-Benz ruft nun weltweit mehr als 220.000 Fahrzeuge der Baureihe 639 zurück. Betroffen sind Vito und Viano, die zwischen dem 3. Dezember 2002 und dem 24. Februar 2006 vom Band liefen. Der Grund: Ein Konstruktionsfehler im Gasgenerator des Fahrerairbags – ausgeliefert vom umstrittenen Zulieferer Takata.

Bei der Auslösung des Airbags kann es hier zu einer Überdruckreaktion kommen. Infolgedessen entfaltet sich der Airbag nicht kontrolliert, sondern es können scharfe Metallteile aus dem Gasgenerator in den Fahrzeuginnenraum geschleudert werden. Die Folge wäre ein erhöhtes Verletzungs- oder sogar Todesrisiko für Fahrer und Insassen.

Rückrufaktion im großen Stil

Die Rückrufaktion betrifft nun weltweit 222.969 Fahrzeuge, in Deutschland rund 60.245. Anders als bei vielen früheren Takata-Rückrufen handelt es sich nicht um nachträglich eingebaute Airbags, sondern um solche, die ab Werk in den betroffenen Fahrzeugen montiert wurden. Bislang wurden keine Personenschäden oder Unfälle im Zusammenhang mit dem Defekt gemeldet. Dennoch handelt es sich um eine gravierende Sicherheitslücke, die Mercedes-Benz in Zusammenarbeit mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) untersucht. Die KBA-Referenznummer lautet: 15198R.

Was Halter jetzt tun sollten

Die Aktion wird unter den Rückrufcodes 9192111 und 9192112 geführt. Fahrzeughalter werden dringend gebeten, sich mit einer autorisierten Mercedes-Benz-Werkstatt oder dem Hersteller in Verbindung zu setzen. Dort wird geprüft, ob das jeweilige Fahrzeug betroffen ist. Der Austausch des Airbags erfolgt entsprechend kostenfrei.

Der lange Schatten von Takata

Die Probleme mit fehlerhaften Gasgeneratoren des japanischen Zulieferers Takata beschäftigen die Automobilbranche bereits seit Jahren. Weltweit mussten bereits Millionen Fahrzeuge unterschiedlichster Marken zurückgerufen werden. Takata meldete 2017 Insolvenz an, nachdem bekannt wurde, dass die fehlerhaften Bauteile für zahlreiche Todesfälle verantwortlich waren – vor allem in den USA. Mit dem aktuellen bzw. erweiterten Rückruf bei Mercedes-Benz auf weitere Baureihen und Produktionsjahre zeigt sich erneut, wie weitreichend die Folgen dieses Skandals sind – und wie wichtig eine lückenlose Sicherheitsüberwachung auch Jahre nach Produktionsende bleibt.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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martin
11 Stunden zuvor

Da Mercedes ja sehr genau weiss wann und wo Takata Airbags zum Einsatz kamen , habe ich mittlerweile die Scheibchentaktik mit dem einzelnen Airbag-Rückrufen extrem satt.(ich wollte keinen Kraftausdruck verwenden der mir auf der Zunge liegt)
Es drängt sich der starke Verdacht auf das Mercedes absichtlich die Autos immer älter werden lässt, in der Hoffnung das die Autos schon nicht mehr existieren, die man dann ggf. bearbeiten muss.
Das zeigt auch die Tasache das sich der Kunde aktiv in der Werkstatt melden muss und nicht Mercedes mittels der beim KBA vorhandenen Daten auf die Halter zugeht.
Soviel zum Thema lückenlose Sicherheitsüberwachung. Es geht ausschliesslich darum Kosten zu vermeiden weil man an Takata ja nicht mehr herankommt.
Pfui Mercedes was Ihr da abliefert.Zum fremdschämen.