Doppelsieg für Mercedes-Piloten beim Großen Preis von Russland

Doppelsieg ! – besser konnten die Mercedes-Piloten den Großen Preis von Russland auf der Rennstrecke in Sotschi wohl nicht abschließen. Den Sieg selbst konnte sich der Brite Lewis Hamilton sichern – vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas (+2.545 Sekunden) im zweiten Silberpfeil.

Ferrari Pilot Sebastian Vettel konnte sich im Rennen – und dabei auch im Kampf um die Weltmeisterschaft der Saison 2018 – lediglich den dritten Platz sichern (+7.487)- vor dem zweiten Ferrari Pilot Kimi Räikkönen (+16.543).

Doppelsieg für Mercedes Werkswagen in Sotschi

Vorab bremste Mercedes Valtteri Bottas im Rennen ein und lässt so Lewis Hamilton überholen. Dazu meldete sich Mercedes-Stratege James Vowles vorab persönlich via Funk an den Finnen: „Valtteri, hier spricht James. Hamilton geriet unter Druck von Sebastian. Lewis hat leichten Blasanwurf…“. Daraufhin wechselten die beiden Mercedes-Piloten die Plätze, – was durchaus unschön in den Medien ankam.

Bottas fragte jedoch später nochmals per Funk, ob die Positionen noch einmal getauscht werden können, da Vettel zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr mehr war –  als Antwort kam nur, das dies nach dem Rennen mit „Toto“ besprochen werde.

Toto Wolff dazu: „Wir besprechen Dinge am Vormittag und dann kommt es im Rennen alles ganz anders. Genau das ist heute passiert. Wir sollten nach einem Doppelsieg überglücklich sein und grundsätzlich sind wir das auch. Aber wir haben auch das Gefühl, dass es gegen Valtteri gelaufen ist. Er hätte heute gewinnen sollen und wir haben das geändert.

Mercedes-AMG Petronas Motorsport (495 Punkte) führt die Konstrukteurs-Wertung aktuell mit 53 Zählern Vorsprung auf Ferrari (442 Punkte) an. Lewis mit 306 Punkte führt hingegen die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 50 Zählern Vorsprung auf Sebastian Vettel mit dessen 256 Punkten an, Valtteri mit 189 Punkten belegt Platz drei.

Valtteri Bottas zurückhaltend

Interessant dabei die Worte von Lewis Hamilton nach dem Rennen: „Valtteri war heute ein fantastischer Gentleman. Ehrlich gesagt war das heute der seltsamste Tag, an den ich mich in meiner Formel 1-Karriere erinnern kann. Ich weiß, dass wir diese Situation und Diskussion schon einmal erlebt haben. Es hat sich schon immer unheimlich unangenehm angefühlt. Ich habe immer gesagt: „Ich möchte auf die richtige Art und Weise gewinnen.“ So war es schon immer für mich. Ich sagte: „Als Rennfahrer wollen wir immer gewinnen und wenn man uns sagt, dass wir nicht gewinnen dürfen, nimmt man uns die Luft zum Atmen.“ So ist das. Das würde ich niemandem wünschen und ich würde es niemals verlangen. Nie. Ich habe in unserem Meeting klargestellt: „Damit Du es weißt, ich bin nie zu Toto und den Jungs gegangen, so möchte ich nicht gewinnen.“ Das Team hat diese Entscheidung getroffen, als sie gesehen haben, dass meine Reifen Blasen geworfen haben und Vettel von hinten näherkam. Es gibt starke Stimmen im Team, die sagen: „Wir müssen gewinnen, nur darum geht es. Wir müssen beide Weltmeisterschaften gewinnen, egal wer vorne liegt.“ Schlussendlich glaube ich, dass es in diesem Moment vor allem wichtig ist, zuerst Valtteris Leistung anzuerkennen, weil er, wie ich schon gesagt habe, ein absoluter Gentleman ist.„.

Valtteri Bottas hält sich nach dem Rennen eher zurück und wortkarg – auch wenn er eigentlich der verdiente Rennsieger in Russland gewesen wäre: „Das war ein harter Tag. Wir haben als Team ein gutes Ergebnis mit der maximalen Punktzahl eingefahren, aber für mich persönlich war es ein schwieriges Rennen. Obwohl ich die Situation schon verstehe. Wenn man sich in die Situation der Teamleitung versetzt, spielt es keine Rolle, ob Lewis oder ich gewinne – so lange wir mit einem Doppelsieg die maximale Punktzahl holen. Für den Rest des Jahres kämpft nur noch Lewis um die Weltmeisterschaft und nicht ich. Somit ist es für das Team immer besser, wenn Lewis gewinnt – so ist das nun einmal. Das ist für mich als Sportler und Mensch nicht optimal, aber es ist ein Fakt.“

Hinter den vier schnellsten Fahrzeugen im Rennen kamen die beiden Red Bull Piloten M. Verstappen und D. Ricciardo auf Platz 5 und 6 (+31.016 bzw. +1.20.451). C. Leclerc im Sauber kam auf Platz 7 (+1:38.390). Die Top 10 komplettierten K. Magnussen im Haas, sowie die beiden Racing Point Force India Piloten E. Ocon und S. Perez.

Bilder: Daimler AG

5 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Rtl fanboy
6 Jahre zuvor

Ich kann die RTL VETTELFANBOYS HEIKO WASSER UND CHRISTIAN DANNER nicht mehr hören!!!!

Jonas
6 Jahre zuvor

Guten Tag zusammen,

weiß jemand woher man diesen Mercedes-Benz Stern, der in der Mitte des Bildes von Jemand hoch in die Luft gehalten wird, bekommt?

Vielen Dank vorab 😉
Gruß Jonas

Sascha
6 Jahre zuvor

Auch wenn ich grundsätzlich Mercedes-Fan bin; mit dieser Art von „Stallregie“ macht man den Sport kaputt. Ich jedenfalls habe mich angewidert abgewendet und ob ich mir die restlichen Rennen anschauen werde, weiß ich derzeit noch nicht.

DüdoVans
Reply to  Sascha
6 Jahre zuvor

Das ist völliger Blödsinn! Ich heiße Stallorder auch nicht gut, sie ist aber erlaubt und legitim, und es hat sie in irgendeiner Form schon immer gegeben. Es ist, obwohl rechnerisch möglich, absolut unwahrscheinlich, das der Valtteri plötzlich besser als der Lewis fährt und den relativ großen Rückstand noch aufholen wird. Verliert man am Jahresende die WM ist der Aufschrei um einiges größer: „warum hat man den Bottas nicht zurück gepfiffen“… Motorsport ist Teamsport, und hier geht nicht um ein paar Millionen, hier geht es um hunderte Millionen, daher völlig verständlich und okay. Aber unschön ist es trotzdem, thatˋs the game.

Achim
6 Jahre zuvor

Im Übrigen liefert die Fachpresse einige interessante technische Details, warum man so gehandelt hat und das es völlig richtig war.