Impressionen zur Weltpremiere des neuen Actros #NewActros #Actros

Mercedes-Benz Trucks hat am Mittwoch Abend in Berlin sein neues Flaggschiff vorgestellt: den neuen Actros, der u.a. das teilautomatisierte Fahren (Level 2) nun in die Serie bringt. Aber auch optisch unterscheidet sich der neue Actros von seinem Vorgänger: so werden der Haupt- sowie Weitwinkelspiegel  durch das serienmäßige MirrorCam System ersetzt. In der Summe bietet das Modell über 60 Neuerungen. Wir haben uns das Modell vor Ort angesehen- vorab der IAA in Hannover.

MirrorCam und Active Drive Assist für den neuen Actros

Der neue Active Drive Assist im Actros kann nun bremsen, Gas geben sowie lenken. Das System bietet dazu teilautomatisiertes Fahren – nach Level 2 – nicht nur in Teil- sondern in allen Geschwindigkeitsbereichen. Einsatzfelder sind u.a. gerade Straßen, leichte Kurven, Stop-and-Go Verkehr auf der Autobahn oder dichter Verkehr. Der aktive Spurhalte-Assistenz bleibt dabei jederzeit erhalten. Der Abbiege-Assistent ist optional ab Werk bereits seit 2016 erhältlich und wird nun auf den Displays des MirrorCam Systems angezeigt.

MirrorCam System und neue Frontscheinwerfer

Als erster Serien-Lkw kann der Actros mir dem MirrorCam System ausgestattet werden – als Ersatz zu Außenspiegeln – und steigert so parallel Sicherheit und Effizienz. Besonders für die Aerodynamik, Sicherheit sowie  Fahrzeughandling ist die MirrorCam eine enorme Verbesserung. Das System vom Zulieferer Bosch bietet eine  verbesserte Rundumsicht und besteht aus zwei rechts + links außen an der A-Säule angebrachten Kameras sowie  zwei je 15 Zoll großen Displays an den A-Säulen im Innenraum.

Die Kameras sind beheizbar, die Arme sind in Fahrtrichtung sowie entgegen der Fahrtrichtung klappbar. Die Helligkeit der Displays des MirrorCam Systems kann der Fahrer individuell steuern, wie auch der Sichtbereich über ein Türbedienfeld variiert werden kann. Mittels eines Schalters beim Parken kann das System zusätzlich u.a.  für jeweils zwei Minuten aktiviert werden, um jederzeit das Fahrzeugumfeld kontrollieren zu können. Das System funktioniert auch bei geschlossenen Vorgang oder komplett ausgeschaltetem Fahrzeug. Das MirrorCam System ist übrigens bereits in Europa zertifiziert, weitere Zertifizierungen sind geplant.

Zusammen mit den neu gestalteten Frontscheinwerfern mit LED Technik ergibt sich so – in Kombination mit dem serienmäßigen MirrorCam System – ein progressiver Look. Für einen späteren Weiterverkauf können übrigens jederzeit herkömmliche Spiegel nachgerüstet werden, entsprechende Aufnahmepunkte an der Karosserie sind dafür bereits ab Werk vorgesehen. Dies gilt auch für den Einsatz des LKWs in Märkten, wo das MirrorCam System noch keine Zulassung hat – oder nicht bekommen wird.

Komplett neues Multimedia-Cockpit mit Touchscreen

Der neue Actros erhält ebenso ein komplett überarbeitetes Multimedia-Cockpit. Zwei serienmäßige (!) interaktive Bildschirme dienen dazu als zentrale Informationsquelle für den digitalen Fahrerarbeitsplatz . Neben allen fahrerrelevanten Basisinformationen werden hier auch die Assistenzsysteme visualisiert. Smartphones können dazu mittels Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden werden. Das Truck Data Center verbindet das Modell parallel mit der Mercedes-Benz Cloud und dient als Basis für die angebotenen Konnektivitätslösungen, u.a. für eine Echtzeitkontrolle über Fleetboard und die Nutzung von Mercedes Me Uptime.

Neue Hinterachsübersetzung für Actros mit OM 471 Motorisierung

Zur weiteren Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs trägt eine neue serienmäßige Übersetzung an der gewichtsoptimierten Hinterachse bei. Das Übersetzungsverhältnis wurde von bisher i = 2,533 auf i = 2,412 reduziert. Die neue Übersetzung ist dank des gewichtsoptimierten Getriebes G211 nun auch für alle neuen Actros erhältlich, die mit dem 6-Zylinder-Reihenmotor OM 471 der zweiten Generation und einer Bereifung mit 315/70 R 22,5 ausgestattet sind. Am Getriebe selbst wurden keinen Änderungen vorgenommen.

Kein Hybrid-Antrieb im Actros

Einen Hybrid-Antrieb beim Actros wird es nicht geben, wie es bei der statischen Präsentation in Berlin hieß.  Auf der IAA zeigt man den voll elektrischen Actros (eActros) für den schweren Verteilerverkehr, während man ansonsten auf den Diesel-Antrieb setzt. Die Verkaufsfreigabe startet am 19.09.2018.

Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe

9 Kommentare
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DüdoVans
6 Jahre zuvor

Ich habe mir den Livestream angeschaut,
Und war bitter enttäuscht! Die Rede des Kollegen war inhaltlich ganz okay, aber der Vortrag nicht. Und das Ergebnis auch nicht. Äußerlich gibt es nur die MirrorCam neu, sowie die Leuchtengrafik. Bei einer groß angekündigten Weltpremiere des „New Actros“ habe ich mir mehr erwartet! Eine große Designänderung zumindest. Die Konkurrenz hat inzwischen Einzelradaufhängung an der Vorderachse, mehr Power schon länger sowieso….. Das Angebot an Digitalisierung ist dagegen toll und aller Ehren wert! Aber nur dafür lohnt sich der Weg nach Hannover für mich nicht, schade.

Truckseller.ch
Reply to  DüdoVans
6 Jahre zuvor

Wie viel ordern bei Volvo die Einzelradaufhängung? Fast niemand, viel zu teuer und keinen wirklichen Mehrwert.
Bezgl. der Motorenleistung, gehen Sie auf einen Rastplatz, 280-450 PS ist das höchste der Gefühle.
Motorenleistungen im oberen Bereich benötigt man nur bei Schwerlasttransporte und dort reichen die 625 PS in Verbindung mit der TRK bei weitem.

DüdoVans
Reply to  Truckseller.ch
6 Jahre zuvor

Das mag alles sein. Es geht aber um‘s Image! Als weltgrößter Truckbauer muss man in allen Bereichen den Benchmark setzen, das ist meine Meinung. ERA ist ein absoluter Komfortgewinn und steigert die Fahrsicherheit. TRK ist gut, aber mit mehr Leistung und Kraft als die Konkurrenz eben noch besser! Und was ich speziell beim Actros echt gräßlich finde ist das beige Interieur!!! Warum gibt es partout keine Alternativen?!?

TB
Reply to  DüdoVans
6 Jahre zuvor

Ich sehe das auch anders. Image interessiert doch einen profitorientierten Spediteur nicht oder nur seltenst. Höchstens einen Einzelunternehmer. Genausowenig wie Komfortgewinn durch ERA, kostet nur und bringt nichts rein. Und die über 700 PS sind auch Quatsch, weil die aus thermischen Gründen gar nicht dauerhaft abrufbar sind. Mit solchen Sachen verdient man kein Geld.

PHEV
Reply to  DüdoVans
6 Jahre zuvor

Sollte der Schwingsitz (optional sogar mit Massagefunktion) nicht eine ERA überflüssig machen, wenn es um Komfortfragen geht? Und was Fahrsicherheit angeht denke ich, setzt man mit dem Actros gerade den Benchmark egal ob er nun ERA hat oder nicht.

Leider kollidiert ein Benchmark bei der Leistung oft mit einem Benchmark bei dem Verbrauch. Und da ist mir und vielen anderen mit Sicherheit letzteres lieber, vor allem wenn die Leistung dann trotzdem noch angemessen ist.

DüdoVans
Reply to  PHEV
6 Jahre zuvor

Was bitte hat der Schwingsitz mit der Achsart zu tun? Bitte nicht Federung mit Radführung verwechseln! Es gibt einen oder eher gesagt viele Gründe, warum man sich bei PKW schon lange von der Starrachse verabschiedet hat. Beim LKW ist der Anfang gemacht, jetzt muss es weitergehen. Sonst verpasst man vielleicht den Anschluss. Das gilt auch für Leistung und Kraft. Wer es nicht braucht, muss es ja auch nicht bestellen. Aber gerade die Owner Operater kaufen fast nie MB, die kaufen Volvo oder Scania, weil die die Leistungsklassen bedienen. Und bitte global denken! Den Actros gibt es auch in einer Road Train Version für Australien, da braucht man Leistung im Outback, wenn hinten 90T dran hängen… Ich persönlich glaube, mechanisch gibt es der OM673 locker her, er ist konzeptionell meines Wissens nach das jüngste Aggregat im Wettbewerb. Vermutlich sind 800PS und 4000Nm ganz nah.

Marc W.
6 Jahre zuvor

Wenn ich mir die Displaygrafiken anschaue und andere Details: die besten Ingenieure des Konzerns sind bei Trucks. Und das zurecht, denn LKW-Käufer lassen sich nicht durch bling-bling blenden, es zählen nur Fakten.

Filou
6 Jahre zuvor

Ist zufällig jemandem bekannt auf welchem Reifenfanbrikat dieses Modell zum Kunden rollt?

Vielen Dank!
Filou

DüdoVans
Reply to  Filou
6 Jahre zuvor

Das ist unterschiedlich. Und es gibt einen Code „Reifenfabrikat Sonderwunsch“. Am abgebildeten Modell ist gut zu erkennen, das Michelin montiert wurde.