Erste EQC Serienauslieferungen für Westeuropa ab Juni 2019

Mercedes-Benz startet die ersten Auslieferungen der Serienversion des neuen EQC ab Juni 2019 in Westeuropa, wie uns diese Woche ein Pressesprecher offiziell bestätigte. Über genaue Details gab es hingegen noch keine Angaben.

Markteinführung in Europa, gefolgt von China und USA

Die offizielle Bestätigung über die geplanten ersten Auslieferungen des EQC – der hierzulande  im Werk Bremen produziert wird – ist jedoch keine großartige Überraschung. Zuletzt auf der CES 2019 in Las Vegas hatte Mercedes-Benz das neue Elektroauto erfolgreich in den USA präsentiert und eine Markteinführung – beginnend mit Deutschland und gefolgt mit China – angekündigt. US-Kunden hatte man hier bereits auf das kommende Jahr 2020 vertröstet. Für den chinesischen Markt wird der EQC der Baureihe N 293 beim deutsch-chinesischen Produktions-Joint Venture Beijing Benz Automotive Co Ltd (BBAC) produziert und dazu direkt in die laufende Serienfertigung  anderer Modelle integriert.

Ola Källenius – aktuell noch Entwicklungsvorstand – kündigte dazu auf der CES in Las Vegas erneut ein größeres Portfolio an: „Der EQC ist der Mercedes-Benz unter den Elektrofahrzeugen. Bald haben wir noch einige mehr – bis 2022 streben wir mehr als zehn reine Elektro-PKW an. Wir decken so das gesamte Portfolio ab: vom Smart bis zum großen SUV. Die Zukunft ist definitiv elektrisch„.

300 kW Systemleistung – 765 Nm Drehmoment

Der EQC besitzt ein komplett neu entwickeltes Antriebssystem mit je einem kompakten elektrischen Antriebsstrang (eATS) an Vorder- und Hinterachse und hat damit die Fahreigenschaften eines Allradantriebs.  Zur Verringerung des Stromverbrauchs und zur Steigerung der Dynamik sind die eATS jedoch unterschiedlich ausgelegt: Die vordere E-Maschine ist für den schwachen bis mittleren Lastbereich auf bestmögliche Effizienz optimiert, die hintere bestimmt die Dynamik. Zusammen bringen sie eine Leistung von 300 kW auf die Straße, das maximale Drehmoment beider E-Maschinen beträgt zusammen 765 Nm.

Vorläufige offizielle Verbrauchs-Angabe: 22,2 kWh auf 100 km

Die Lithium-Ionen Batterie des EQC hat einen Energie-Inhalt von 80 kWh (NEFZ). Den Stromverbrauch gibt der Hersteller aktuell mit vorläufigen 22,2 kWh auf 100 km an. Der On-Board Lader (OBL) hat eine serienmäßige Leistung von 7,4 kW und ist für das Wechselstrom-AC Laden vorbereitet – eine stärkere Variante ist jedoch in Vorbereitung.

Bilder: Daimler AG / Teymur Madjderey

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Stefan
5 Jahre zuvor

Ich bin echt gespannt, ob sich diese Elektromobilität von selbst irgendwann durchsetzt (ohne Förderungen etc). Eine gute Technologie braucht meines Erachtens keine Förderung (siehe z.B. Smartphones oder Flachbildfernseher). Diese Teile werden von selbst gekauft. Bei E-Autos sieht das anders aus.
Ich bin auch gespannt wie das Stromnetz das packen soll, wenn alleine mal 30% aller Autos elektrisch fahren und wo die ganzen Stadtbewohner ohne festen Parkplatz laden.
Nicht zu vergessen ist die Akkuentsorgung und die Gewinnung der seltenen Erden durch Kinder in Afrika.
Für mich stehen aktuell viele Fragezeichen hinter dieser Technologie und ich habe den Eindruch, dass die Politik und einige Verbände (DUH etc.) diese Technik unbedingt in den Markt drücken wollen.
Mich würde außerdem intressieren wie weit der Mercedes im Winter bei -10 Grad und eingeschalteter Heizung kommt. Gibt es da Werte? 250 km? 350 km?

Joachim
Reply to  Stefan
5 Jahre zuvor

Wie hat Prof. Roland Baar ( Prof. für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Berlin, bis 2006 bei VW als Leiter der Motorkomponenten-Entwicklung) im Jahr 2018 im Tagesspiegel formuliert:
„Wer glaubt, dass der Wechsel zur Elektromobilität einfach wird, ignoriert alle Fakten.“
“ Der Diesel, der Verbrennungsmotor allgemein, wird uns alle überleben. Er ist kein Auslaufmodell, im Gegenteil. Im Jahr 2030 wird es viel mehr Verbrennungsmotoren als heute geben.“ Erst wenn es keine flüssigen Brennstoffe mehr gibt, wird es keine Flüge mehr geben.
Durch das Verhalten ( neutraler Begriff ) von VW wurde eigentlich eine jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Mißkredit gebracht: „Die Automobilindustrie ist auf dem Niveau der Tabak- und Chemieindustrie gelandet, trotz emotional positiv besetzter Produkte. “
Und alles hat doch nur damit angefangen, dass man aus nachvollziehbaren Gründen in den Städten lokale Emissionen vermeiden wollte.

P. Armbruster
5 Jahre zuvor

Etwas lustig finde ich ja, dass Mercedes seit Jahren versucht, alle davon zu überzeugen in kW statt in PS zu denken. Und dann geben sie dem EQC Serienmodell, das 300 kW (ca. 400 PS) mitbringt, den Modellnamen „EQC 400“ mit auf den Weg. 😉 Da werden m.E. gleich zwei Chancen verpasst:
1.) Da EQ ja tatsächlich „die Zukunft“ sein soll, wäre das die ideale Gelegenheit gewesen, wirklich aufzuräumen mit den Zahlen, welche in den letzten Jahren durch Downsizing ja immer verwirrender wurden. Eine gerundete kW Angabe hätte hier bei leistungsbezogener Namensgebung doch tatsächlich Sinn gemacht, dann wär‘ das der EQC 300 geworden.
2.) Man hätte aber auch, wenn man schon ganz neu startet und die Zahlen bei E-Mobilen ja nun wirklich nix mehr mit „Hubraum“ zu tun haben, auch statt der Leistung die Reichweite zur Hand nehmen können. Und man hätte alle Konkurrenten vor den Kopf stossen können mit Zahlen, welche dann tatsächlich erreichbar sind, also gerundet UNTER den WLTP-Werten. Die Rede ist hier von ca. 360 Kilometern Reichweite nach WLTP – und wieder wär’s ein EQC 300 geworden.

Marc W.
Reply to  P. Armbruster
5 Jahre zuvor

Der Preis bestimmt die Zahl, also besser EQC 500. Aber noch immer weit logischer als die dämliche Audi-Nomenklatur…

Gyakusou
5 Jahre zuvor

Ich bin gespannt, wie sich der EQC verkaufen wird – gerade im Vergleich zur deutschen Konkurrenz. Mich überzeugt er nicht wirklich – weder optisch noch technisch. Der kommende EQA ist für mich persönlich aber sowieso viel interessanter.

Porsche scheint ja mit ihrem Taycan auf einem guten Weg zu sein, wenn man den Nachrichten bezüglich Vorbestellungen und Verdopplung der Produktion auf 40k Einheiten pro Jahr Glauben schenkt,.

WLTP-Verbrauch
5 Jahre zuvor

Eine kleine Verständnisfrage:

Im WLTP-Verbrauch sind die Ladeverluste bereits enthalten, oder?

Uwe
Reply to  WLTP-Verbrauch
5 Jahre zuvor

Ja, im NEFZ auch.