Mit einem geplanten Einsparprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro im Jahr will EvoBus drastische Veränderungen im gesamten Produktionsnetzwerk in Europa umsetzen. Der Betriebsrat schlägt bereits Alarm und spricht von einem „Horrorszenario“ für die deutschen Standorte.
Produktionsverlagerung am Standort Mannheim
Nach Informationen des Betriebsrates will EvoBus am Standort Mannheim den gesamten Stadtbus-Rohbau bis in das Jahr 2030 auflösen und nach Holysov in Tschechien verlagern. Hierdurch will man – nach Angaben der IG Metall – rund 30 Millionen Euro jährlich einsparen. Gleichzeitig soll die Maximalkapazität in der Mannheimer Montage bis 2030 bei 1.440 Bussen pro Jahr gedeckelt werden. Alle darüberhinausgehenden Stadtbusse sollen dazu nur noch am Standort Ligny in Frankreich produziert werden. Am Standort Mannheim sollen bis zu 1.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.
Produktionsdeckelung für Neu-Ulm
Am Standort Neu-Ulm soll die Reisebus-Überlandkapazität von ehemals 2.500 Bussen auf künftig maximal 1.200 Einheiten pro Jahr abgesenkt werden. Darüberhinausgehende Produktionen soll das Werk Hosdere in der Türkei übernehmen. Hier plant man mit Einsparungen von rund 40 Millionen Euro jährlich. Zusätzlich sollen am Standort angeblich rund 600 Arbeitsplätze entfallen.
Betriebsrat fordert Gespräche
Der Betriebsrat forderte das Unternehmen auf, in Gespräche einzutreten, um gemeinsam getragene Lösungen zu finden, die nicht nur einseitig zu Lasten der deutschen Standorte von EvoBus gehen. Offizielle Bestätigungen von Seiten des Unternehmens Daimler Truck AG / EvoBus GmbH liegen uns bislang noch nicht vor.
Symbolbilder: Daimler Truck AG