Mercedes-Benz streicht 380 Stellen in Maastricht

Mercedes-Benz streicht beim CAC Kundendienstzentrum in Maastricht 380 der insgesamt 1.300 Mitarbeiter. Grund ist wohl die Verlegung des Serviceangebots an ein Unternehmen nach Griechenland.

Umorganisation ohne Ankündigung

Mercedes-Benz wird am Standort Maastricht insgesamt 380 Stellen der bestehenden 1.300 Stellen kürzen. Dies trifft 240 Mitarbeiter mit einem unbefristeten Vertrag sowie 140 Personen mit befristeter Anstellung. Informiert wurden die Mitarbeiter dazu am vergangenen Dienstag Nachmittag. Ein betroffener Mitarbeiter bestätigte uns das ebenso via E-Mail: „Ich bin fassungslos. Sie haben uns ohne Vorwarnung am Dienstag alle entlassen!„.  Die Gewerkschaften wurden vom Schritt ebenso überrascht und möchten mit dem Autobauer über einen Sozialplan sprechen.

Günstige Löhne in Griechenland

Mercedes-Benz soll die Dienste des Callcenters weitestgehend nach Griechenland verlegen, wobei das Unternehmen nach eigenen Angaben mit Auslagerungen bislang gute Erfahrungen gemacht hat. Auslöser für die Umstrukturierung ist wohl bei den niedrigen Löhnen in Griechenland zu suchen.

Im Mercedes-Benz Customer Assistence Center in Maastricht arbeiten Menschen aus mehr als vierzig Nationen. Das Callcenter unterstützt Kunden auf der ganzen Welt bei Fragen rund um das Fahrzeug. Kunden können per Fahrzeug-Telematik, E-Mail, Briefpost, Fax oder Telefon Kontakt mit dem CAC aufnehmen.

Bild: Mercedes-Benz Group AG

 

 

23 Kommentare
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Eric, der kein Bier trinkt
1 Jahr zuvor

Das Billigste oder nichts.

Torben
1 Jahr zuvor

Jetzt schon nicht Premium das CAC und demnächst dann wohl noch weniger. Fantastische Luxusstrategie. Nicht.

Pano
1 Jahr zuvor

Wenn es stimmt, daß 380 CAC-Mitarbeitenden ohne Vorlauf gekündigt wurde, um mit der Verlagerung nach Griechenland ein paar Euro zu sparen, widerspricht das so ziemlich allem, was Mercedes als vermeintlich attraktiver Arbeitgeber in den letzten Jahren kommuniziert hat. Es ist wenige Wochen her, daß die Kampagne „Becoming one of us“ mit nicht unwesentlichen Tamtam präsentiert wurde. Darin wird die Personalvorständin mit Worten wie „Kultur der respektvollen Zusammenarbeit und Wertschätzung“ zitiert und es ist viel von Motivation und Zufriedenheit die Rede. Das alles sehe ich in dieser Aktion nicht. Es erinnert vielmehr an Amerikanisch geprägtes Hire and Fire.
Wie gesagt, wenn das mit den Kündigungen stimmen sollte, sehe ich den hiesigen Betriebsrat und seine europäischen Kollegen in der Pflicht sich deutlich dazu zu positionieren und den betroffenen Mitarbeitenden ein Hilfsangebot zu machen.
Grüße
Pano

JML
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Dazu kommt noch, dass eine „Luxusmarke“ nicht um Pfennige feilscht – insbesondere bei Funktionen, die in direktem Kontakt mit Kunden stehen. Schließlich sind die Kollegen ja die Schnittstelle zwischen dem Kunden und der Organisation. Demotivierte Repräsentanten => schlechter Service => Imageverlust => niedrigere Preissetzungsmacht => Kostendruck => Sparmaßnahmen => demotivierte Repräsentanten =>…

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von JML
Pano
Reply to  JML
1 Jahr zuvor

Ich kann es auch aus finanziellen Gründen nicht nachvollziehen. Es sei denn mit der Verlagerung von 380 CAC-Stellen nach Griechenland werden unfassbare Summen eingespart…
Konzern und Betriebsrat lassen sich dafür feiern, daß den Tarifbeschäftigten ein Rekordbonus gezahlt wird. Nächste Woche werden sehr wahrscheinlich Rekordumsätze und Rekordgewinne vermeldet. Außerdem wird es wohl eine Rekorddividende geben. Alles prima.
Aber so mal im Vorbeigehen 380 Leuten den Boden unter den Füßen wegzuziehen um ein paar Euro Personalkosten zu sparen muß auch unbedingt sein?
Die verbliebenen 920 in Maastricht finden es bestimmt großartig wie mit den Kollegen umgegangen wird. Wurde ihnen doch vor Augen geführt wie sicher ihre Jobs sind…
Grüße
Pano

Johannes pinneberg
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Ich bin betroffenen als CAC Mitarbeiter. 6-8 mio werden im Jahr eingespart werden. Dies gilt nur für solange wie teleperformance (der Partner an den mein job geht) nicht wegen erhöhtem Volumen mehr Geld verlangt. Die 920 verbliebenen wissen das es Umstrukturierungapläne in Ihren Reihen geben wird aber natürlich nichts konkretes. Da uns ein Maulkorb vergeben wurde und mein Lohn ein paycheck to paycheck Niveau hat ich aber darauf angewiesen bin erfolgt dieser kommentar anonym. Wenn ihr mehr Details wissen wollt gerne Fragen

Kurt
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Hauptsache die Aktionäre sind glücklich

Dietmar Johnen
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Wenn der Bericht stimmen sollte, mein Fazit zum Vorstand: asoziale … !
Dazu paßt wohl auch, daß der SWR nach dem Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden, dessen Name ich nicht mehr aussprechen will , einen Tag später von Mercedes eine bedeutende Spende erhalten hat.

Dietmar Johnen
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Eine Schande für Mercedes! Einiger dieser Kreaturen sollen hier in Köln unter einer der Rheinbrücken vegetieren!

Johannes pinneberg
Reply to  Dietmar Johnen
1 Jahr zuvor

Hierzu ist zu erwähnen das uns die Sorge seit Monaten umtreibt (CAC Angestellte) da das Management den Dienstleister bereits eingestellt hatte. Die übernehmen bereits unsere Arbeit. Es sollte eine temporäre Partnerschaft sein.zugleich wurden bei uns Systeme eingeführt die selbige nutzen. Das macht sinn ob die Systeme für den Dienstleister zu harmonisieren damit der Übergang leichter fällt.Im November hat uns der selbe Herr der uns diesen Dienstag entlassen hat versichert das sie alles dafür tun das es nicht soweit kommt und wir uns um unsere Arbeitsplätze in Sicherheit wähnen können. Zu dieser Zeit wurden in den Hinterzimmern nur die Details ausgearbeitet. Übrigens wurde der Betriebsrat überredet eine verschwiegensheitsklausel zu unterschreiben um uns nicht konsultieren zu dürfen. Usw usf

Pano
Reply to  Johannes pinneberg
1 Jahr zuvor

Das widerspricht nicht nur allen Kampagnen zur Darstellung als attraktiver Arbeitgeber, sondern auch den Angaben des Unternehmenssprechers aus dem Artikel in der Aachener Zeitung. Darin wird nämlich suggeriert, daß das letzte Wort in Sachen Kündigung noch nicht gesprochen sei und man mit dem BR verhandle. Sollte das derselbe BR sein, der diese Verschwiegenheitsklausel unterschrieben hat ist dem eigentlich nicht zu trauen. Und Einsparungen von 6-8 Mio sind bei einem Gewinn von über 14 Milliarden in 2021 ein ganz schlechter Witz.
Ich hoffe für Sie und Ihre Kollegen, daß sich eine Lösung abzeichnet oder Sie zumindest nahtlos eine neue Beschäftigung finden.
Grüße
Pano

martin
1 Jahr zuvor

Zitat:
„das Unternehmen nach eigenen Angaben mit Auslagerungen bislang gute Erfahrungen gemacht hat“

Ich lach mich kaputt.
Man hat vor einiger Zeit die gesamt IT Betreuung des Unternehmens nach Indien verlagert. Seitdem klappt bei der IT weder Support noch Hardware -seitig gar nichts mehr.
Zumal die Menschen mit denen an im Callcenter man sprechen soll beim Support oft kein deutsch können und deren Englisch sich oft für einen Europäer anhört als würde man dem Klang eines Zündapp Mopeds zuhören.

Aber klar, es war billig und muss daher ein Erfolg sein.
Ola der Einsparungskönig hat gesprochen.Basta

Ralf
1 Jahr zuvor

Dann ist ja jetzt mehr Geld für bessere Haptik im Interieur vorhanden. 🙂

Hightechsilber
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Die belederte Lenkrad-Mittenabdeckung muss ja irgendwie finanziert werden, also rechnen wir mal fest mit Artico-Ledernachbildung (immerhin mit echter Naht und nicht Fake-Naht-Optik wie teils unter Mitbewerbern bei Kunstleder) ab Core-Luxury… 😉

Johann Fußtritt
1 Jahr zuvor

Das Beste oder nichts? Daimler Ohh, Entschuldigung Mercedes hat sich hier wohl für nichts entschieden.
Was für eine peinliche Situation! Milliarden gewinnen, aber Leute ohne Ende kündigen. Man scheint heute kein Geld mehr mit Wagen und Qualität zu erzielen, man rationalisiert einfach jede Menge Stellen weg und wirft die Leute auf den sowieso komplizierten Arbeitsmarkt in einer Zeit, wo sich kaum einer noch was leisten kann. 
Mercedes-Benz, ihr seid ein Schatten eurer selbst geworden. Karl Benz würde sich im Grab umdrehen, wenn er sehen würde, was aus seiner Marke gemacht wurde. Was kommt als nächste Produktion in Indien oder Bangladesh? weil dort auch Kinder arbeiten.

BENZinBLUT
1 Jahr zuvor

Mittleren einstelligen Millionenbetrag gespart pro Jahr weil man der Meinung ist das es über einen Dienstleister billiger und einfacher zu stemmen ist bei gleicher Qualität.
Die Quittung dafür wird kommen (Qualität?!) Dauert meist leider ein paar Jahre. Bis dahin wurde das stetig wechselnde Management nach oben wegbefördert mit nem guten Bonus. Traurig.
Die Versäumnisse liegen klar beim Management und nicht bei fen Mitarbeitern. Wie immer!
Also 5 Mio gespart bei rinem global Player der Milliardengewinne vermeldet hat.
Die Truck AG hat den Service übrigens auch ausgelagert wegen der Trennung vom Konzern. Ergebnis ist nicht überzeugend. Leb wohl Kunde.

Das kleine Rädchen
1 Jahr zuvor

Naja nach der Abspaltung Bus und LKW in eigenen Laden , haben wir als erstes unsere rabatte zu mb fahzeugkäufen mehr oder weniger verloren , und das neue 24 callcenter für Pannen Fälle lkw buss , kann man vergessen . Selbst wenn Maastrich nicht perfekt war , war es immer noch das beste …… ich bin ja gespannt wann es heist die bus Sparte wird verkauft weil das nicht zu mb passt

Kleiner Baus
Reply to  Das kleine Rädchen
1 Jahr zuvor

Es war sicher nicht alles perfekt, aber die Menschen im CAC Maastricht haben sich immer als Teil von Mercedes Benz gesehen und waren sehr stolz darauf. Dort wurde für die Kunden alles getan, was eben ein Mitarbeiter im direkten Kundendienst so tun kann. Auch wenn Lösungen auf sich warten ließen, kann man dafür mit Sicherheit nicht die Menschen am Telefon verantwortlich machen.
Außerdem gab es dort für jedes Land Muttersprachler – damit der support reibungslos war.

Könnte mir gut vorstellen das beim neuen outgesourced „discount callcenter“ beides nicht vorhanden ist – die Leute haben gestern für Zara oder Saturn telefoniert und heute für Mercedes – morgen kann wieder was anderes sein – wer weiß wieviel Markenverbundenheit und Kundenfreundlichkeit da bleibt.

Werden die Fahrzeuge jetzt eigentlich billiger?

MB_S
1 Jahr zuvor

Ich bin schockiert. Bin wohl in Griechenland gelandet und der Mitarbeiter konnte nicht einmal unsere Sprache. Er kann nichts dafür, aber Mercedes macht damit einen großen Fehler!

F. H. Ge
1 Jahr zuvor

Ich habe einigemale Kontakt zu Maastricht gehabt. Da gab es einige Großkotze. Lieber Kunde wir geben 2 Jahre Garantie. Kulanz? Dafür haben wir die Garantieverlängerung MB 100 u. MB 80. Das bei einem Mercedes CLK 280 knapp 30 Monate alt.2 versuchte Kulanz Anträge.