„Sifi“ feiert 22-millionstes Fahrzeug von Mercedes-Benz

Das 22-millionste Mercedes-Benz Fahrzeug, ein EQS 580 4MATIC in MANUFAKTUR hyazinthrot metallic rollte in der Factory 56 in Sindelfingen vom Band. Dieses Produktionsjubiläum ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für Sindelfingen, sondern auch ein starkes Symbol für die erfolgreiche Produktion von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse im Mercedes-Benz Werk, das 1915 eröffnet wurde und sich seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1946 zu einem Kompetenzzentrum für die Produktion hochwertiger Fahrzeuge entwickelte. Der Meilenstein von 22 Millionen Fahrzeugen ist der Höhepunkt einer Phase stetigen Wachstums für Sindelfingen nach der Wiederaufnahme der Pkw-Produktion im Jahr 1946.

In der Factory 56 laufen neben dem EQS alle Varianten der Mercedes-Benz S-Klasse inklusive Hybrid und Mercedes-Maybach S-Klasse vom Band. In Sindelfingen entstehen außerdem die Modelle E-Klasse, GLC, CLS, S-Klasse Guard sowie Mercedes-AMG GT 4-Türer. Neue Modelle und Antriebsvarianten werden schnell in die laufende Linie integriert – ein Beweis für die hohe Flexibilität und Effizienz der Factory 56. Im Jahr 2022 stiegen die Auslieferungen der S-Klasse auf über 90.000 Einheiten, ein Plus von 5% gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus konnte der EQS neue Kunden für das Top-End Segment gewinnen. Im Jahr 2022 wurden 19.200 Fahrzeuge dieses Modells an Kunden ausgeliefert, angetrieben von einer starken Nachfrage in den USA.

„Ich gratuliere den Sindelfinger Kolleginnen und Kollegen zum eindrucksvollen Produktionsjubiläum von 22 Millionen Fahrzeugen. Flexibel, digital, effizient und nachhaltig: Sindelfingen ist und bleibt unser Kompetenzzentrum für Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse im weltweiten Produktionsnetzwerk. Sindelfingen blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück und ist gleichzeitig bestens aufgestellt für die Zukunft: Das Leadwerk im Top-End Luxury Segment wird ab 2025 Modelle der vollelektrischen AMG EA-Plattform produzieren.“ so Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Produktion und Supply Chain Management

Mercedes-Benz Werk Sindelfingen seit 1915 in Betrieb

Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen besteht seit 1915 und ist mit seiner über hundertjährigen Geschichte das Kompetenzzentrum für die Fertigung von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse im weltweiten Produktionsnetzwerk. Der Standort beschäftigt rund 35.000 Mitarbeitende und vereint alle Bereiche rund um die Fahrzeugproduktion, genauso wie Planungsbereiche und das zentrale Einkaufs- und Lieferantenmanagement. Zudem sind in Sindelfingen die Konzernforschung, die Entwicklung und das Design der Mercedes-Benz Group AG beheimatet.

„22 Millionen produzierte Fahrzeuge, das sind 22 Millionen erfüllte Wünsche – eine beeindruckende Zahl, auf die wir wirklich stolz sein können. Diesen Stolz und diese Hingabe verkörpern unsere Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag ihr Bestes für den Stern geben. Ihnen gebührt mein ganz besonderer Dank. Seit 108 Jahren sind sie der Erfolgsgarant für unseren Standort. Mit unseren Vereinbarungen zum Zukunftsbild Sindelfingen 2030+ haben wir den Grundstein dafür gelegt, dass auch in Zukunft traumhafte Autos aus Sindelfingen in die ganze Welt gehen. Der Einzug neuer Technologien und Produkte an unseren Standort ist der Schlüssel zur Zukunftssicherung und damit zur Sicherung von Beschäftigung.“
Ergun Lümali, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Mercedes-Benz Group AG und Vorsitzender des Betriebsrats des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen

„Die Belegschaft am Standort Sindelfingen kann zu Recht stolz sein auf dieses Produktionsjubiläum. Mein Dank gilt unseren hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen, die hier Tag für Tag hochmotiviert mit großem Engagement und Herzblut die begehrenswertesten Automobile der Welt entwickeln, planen und fertigen. Insbesondere seit dem Beginn des Automobilbaus 1919 erfindet sich der Standort immer wieder erfolgreich neu – mit jeweils modernster Fertigungstechnik sowie Design- und Entwicklungsleistungen.“ so Michael Bauer, Standortverantwortlicher und Leiter Produktion des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen

„Sindelfingen ist eines der traditionsreichsten Fahrzeugwerke unserer Marke. Legendär sind die ‚Sindelfinger Karosserien‘ auch schon der 1920er Jahre. Sie stehen für eine Glanzzeit von
Mercedes-Benz Spitzenautomobilen mit individuellen Aufbauten für höchste Ansprüche aus einer Hand. Diese Highlights sind ein wichtiger Teil unseres Heritage.“ so
Marcus Breitschwerdt, Leiter Mercedes-Benz Heritage

Nachhaltigkeit in der Produktion

Mercedes-Benz produziert seit 2022 in allen eigenen Werken weltweit CO2-neutral. Der Strom stammt ausschließlich aus regenerativen Energien. Darüber hinaus strebt das Unternehmen an, die Erzeugung von erneuerbarer Energie an seinen Standorten zu erhöhen. Die Factory 56 in Sindelfingen setzt auf eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion: Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die die Halle mit selbst erzeugtem, grünem Strom versorgt. Über 12.000 Module erzeugen rund 5.000 kWp Leistung. Damit kann jährlich rund 30 Prozent des Strombedarfs der Factory 56 gedeckt werden. Bis Ende 2024 wird in einen weiteren Ausbau der Photovoltaik am gesamten Standort Sindelfingen investiert. Einen weiteren Fokus legt der Standort Sindelfingen auf eine stetige Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie des Abfallaufkommens.

Produktions-Meilensteine am Traditions-Standort Sindelfingen

1919 beginnt die Geschichte der Automobilproduktion am Standort Sindelfingen der Daimler-Motor-Gesellschaft (DMG). Er ist ursprünglich 1915 als Flugzeugwerk gegründet worden. Das erste hier gefertigte Modell ist der Mercedes-Knight 16/45 PS. In den 1920er- und 1930er-Jahren steht Sindelfingen für besonders exklusive Aufbauten sportlicher Mercedes-Benz Luxusfahrzeuge – die „Sindelfinger Karosserien“. In derselben Epoche wird der Karosseriebau auf Großserienfertigung umgestellt und in den 1930er-Jahren die moderne Fließbandfertigung im Werk eingeführt. In den 1950er-Jahren beginnt dann der rasante Aufstieg von Sindelfingen. Zum Vergleich: Allein im Jahr 1966 werden hier doppelt so viele Fahrzeuge gebaut wie in der Zeit von 1946 bis 1952 insgesamt. Neben der Produktion spielen in Sindelfingen weitere Bereiche eine wichtige Rolle. Dazu gehört die Sicherheitsentwicklung, unter anderem mit dem Beginn systematischer Crashtests 1959. Auch Design und Aerodynamikentwicklung haben hier ihren Sitz.

Das Fahrzeug von Mercedes-Benz Classic: Mercedes 15/70/100 PS Offener Tourenwagen (1924)

Das Oberklasseautomobil Mercedes 15/70/100 PS mit Sechszylindermotor und Kompressoraufladung stellt die Daimler-Motoren-Gesellschaft im Dezember 1924 auf der Deutschen Automobil-Ausstellung in Berlin vor. Es entsteht unter der Leitung von Ferdinand Porsche, der von 1923 bis 1928 das Konstruktionsbüro des Unternehmens leitet. Der Mercedes 15/70/100 PS läutet zusammen mit dem parallel entwickelten Mercedes 24/100/140 PS eine neue Ära im Bau hochkarätiger Luxusautomobile ein.

Technische Daten Mercedes 15/70/100 PS:

Produktionszeitraum: 1924-1929
Motor: 6 Zylinder/Reihe
Hubraum: 3.920 Kubikzentimeter
Leistung: 51 kW (70 PS) bei 2.800/min, mit Kompressor 74 kW (100 PS) bei 3.100/min
Höchstgeschwindigkeit: 112 km/h (mit Hinterachsübersetzung 1:4,88)

Meilensteine Mercedes-Benz Standort Sindelfingen

  • 1915 Die Daimler Motoren Gesellschaft (DMG) erwirbt in Sindelfingen 51 Hektar für eine Flugzeugfabrik und ein Automobilkarosseriewerk.
  • 1916 Baubeginn der ersten Flugzeugmontagehalle. Das Gebäude existiert bis heute.
  • 1917 Auslieferung der ersten Flugzeuge mit Daimler-Motoren aus Sindelfingen.
  • 1918 Das Werk, zuvor unter der Leitung von Untertürkheim, wird selbständiger Betrieb.
  • 1918 Die Karosserieabteilung Untertürkheim beginnt mit dem Umzug nach Sindelfingen.
  • 1919 Produktionsbeginn von Automobilkarosserie. Erstes Fahrzeug ist der Mercedes-Knight 16/45 PS.
  • 1919 Sindelfingen stellt Möbel als Notprodukte her.
  • 1924 Der spätere Betriebsdirektor Wilhelm Friedle engagiert sich nach einer Studienreise in die USA für die Modernisierung des Karosseriebaus nach dem Vorbild der Ford Motor Company.
  • 1928 Umstellung des Presswerks von manueller Einzelfertigung auf Serienproduktion mit Tiefziehpressen.
  • 1930er-Jahre: Einführung und Umstrukturierung der Fließbandproduktion.
  • 1946 Der 170 V (W 136) wird als Pritschen-, Kasten- und Krankenwagen gebaut, ab 1947 auch als viertürige Limousine. So beginnt die Pkw-Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • 1952 Der 100.000 Sindelfinger Pkw seit 1946 wird gebaut, ein Mercedes-Benz 170 S (W 136).
  • 1953 Premiere des Mercedes-Benz 180 (W 120) „Ponton“ in Sindelfingen. Erster Mercedes-Benz Personenwagen mit selbsttragender Karosserie.
  • 1954 Produktionsstart des 300 SL (W 198), ab 1955 auch des 190 SL (W 121).
  • 1959 Beginn der ersten systematischen Crashtests in Sindelfingen.
  • 1962 Der einmillionste Pkw der Nachkriegsproduktion aus Sindelfingen verlässt das Band: ein Mercedes-Benz 220 SE „Heckflosse“ (W 111).
  • 1966 Sindelfingen produziert erstmals mehr als 200.000 Pkw in einem Jahr.
  • 1969 Im Mai werden erstmals werden mehr als 1.000 Fahrzeuge am Tag im Werk produziert.
  • 1971 Internationale ESV-Konferenz in Sindelfingen, Mercedes-Benz präsentiert das Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 05.
  • 1972 Europas erste vollautomatische Robotertransferstraße geht im Rohbau in Betrieb.
  • 1972 Produktionsstart der Oberklassebaureihe 116, die erstmals „S-Klasse“ heißt.
  • 1976 Produktionskapazität soll bis 1986 auf 430.000 Fahrzeuge jährlich wachsen.
  • 1979 Mit Produktionsstart der S-Klasse der Baureihe 126 wird die Teilautomatisierung der Produktionsbänder eingeführt.
  • 1981 Eröffnung des neuen Kundencenters für die persönliche Neufahrzeugabholung.
  • 1994 Erster Spatenstich für ein neues Entwicklungs- und Vorbereitungszentrum.
  • 1994 Auftakt für die flächendeckende Umstellung auf wasserbasierte Karosserielacke.
  • 1995 Eröffnung des weltweit ersten designo-Beratungszentrums.
  • 1998 Einweihung des Mercedes-Benz Technology Centers.
  • 2000 Einweihung des modernsten Virtual-Reality-Centers der Automobilindustrie.
  • 2002 Eröffnung des Centers of Excellence für die Luxusmarken Maybach und SLR-McLaren.
  • 2002 Der Transport per Schiene mit geschlossenen Autotransportzügen beginnt.
  • 2006 Neue Anlauffabrik für Prototypenbau und Fahrzeuge der nächsten Entwicklungsstufe.
  • 2009 Einstieg in die Kunststoffverarbeitung bei Karosserieteilen mit dem Heckdeckel der CL-Klasse der Baureihe C 216 aus Glasfaser-Kunststoff-Verbundmaterial (GFK).
  • 2014 Beim Anlauf des neuen S-Klasse Coupés kommt erstmals Fertigungsmethode des Wärmeunterstützten Umformens (WuU) zum Einsatz.
  • 2014 Produktionsstart Mercedes-AMG GT (Baureihe 197).
  • 2015 Feier des hundertjährigen Jubiläums. Der Standort hat rund 37.000 Mitarbeiter.
  • 2015 In Sindelfingen wird das 20-millionste Fahrzeug gebaut, ein S 500 e Plug-in Hybrid der Baureihe 222.
  • 2016 Eröffnung des Technologiezentrums Fahrzeugsicherheit (TFS).
  • 2018 Auftakt für die Factory 56 für höchstmögliche Flexibilität und Effizienz.
  • 2020 Eröffnung der Factory 56 und Produktionsstart der neuen Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe 223).
  • 2021 Produktionsanlauf EQS (Baureihe 297): die erste Elektro-Luxuslimousine aus der Factory 56.
  • 2022 Produktionsstart der neuesten Generation des GLC (Baureihe 254) und Eröffnung des Electric Software Hub

Quelle/Bilder: Mercedes-Benz Group AG

14 Kommentare
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Jürgen
1 Jahr zuvor

Kann jemand erklären, warum die „Manufaktur“ Lackierung, zum Beispiel „siliziumgrau uni“ 7000€ kosten? Ist dies ein gesonderter Prozess in der Sindelfinger Produktion, welche deutlich aufwändiger ist, als ein „Graphitgrau Metallic“ welches 0€ kostet?

Ansonsten ist das ein wirklich schöner Beitrag! Vielen Dank dafür.

Phil
Reply to  Jürgen
1 Jahr zuvor

Reiner Marktpreis. Solange es der Markt hergibt…

Snoubort
Reply to  Jürgen
1 Jahr zuvor

Wie der Name es sagt wird der Lack per Hand angerührt, ca. ein halbes Jahr luftgetrocknet und dann über einen Zeitraum von 4 Wochen in 200 Schichten von hierfür speziell angestellten Fachkräften aufgetragen.

Bei Designo waren es hingegen einfach nur spezielle Farben.

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Snoubort
Phil
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Man kann nur froh sein, wenn es nicht auf einmal heißt: MANUFAKTUR obsidianschwarz. 😉

LukasA250e
1 Jahr zuvor

Wie bekommt es MB eigentlich hin das genau DIESER EQS in der DER Farbe der 22-millionste Mercedes ist und nicht ein mausgrauer A 180?
Nimmt man da dann einfach ein „passendes“ Modell oder ist es einfach Glück und „paßt“ gerade?
Würde mich mal interessieren…

Erik
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Schon auffällig, dass der 20 Mio. Benz ne S Klasse (aus Sifi) war und jetzt der 22Mio wieder ne (EQ)S Klasse (und wieder zufällig Sifi) ist

LukasA250e
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Danke.

harry
Reply to  LukasA250e
1 Jahr zuvor

Das wäre in der Tat dann aber auch ein ganz besonderer A180 der ausschließlich exklusiv alleine nur in Sindelfingen gebaut wurde!

Snoubort
Reply to  harry
1 Jahr zuvor

Halt ein Manufaktur A180

LukasA250e
Reply to  harry
1 Jahr zuvor

War auch eher nur als Beispiel gedacht um meine Frage zu verdeutlichen…

Hightechsilber
1 Jahr zuvor

Das Foto oben ist ja toll, da waren die heutigen Manufaktur-Lacke noch normaler alltäglicher Wahnsinn (vermutlich ohne Aufpreis mit Luxus-Zuschlag): Classicgrau uni, Classicblau uni, Jupiterrot / Marsrot uni, Vintageblau uni, und das legendäre 040 Schwarz uni

Micha
1 Jahr zuvor

Der Lack ist so schön, aber die Fronten der EQ-Modelle gehen für mich weiterhin überhaupt nicht. Gerade auf diesem Foto sieht man wieder, wie das Fahrzeug von vorn 0,0 nach Mercedes aussieht. Einfach nicht stimmig. Hoffe, das sich das mit der Nachfolgegeneration erledigt hat.