Knapp eineinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung hat Daimler Truck am vergangenen Freitag im Beisein des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Stuttgart, Frank Nopper, das Nutzfahrzeugzentrum Mercedes-Benz Stuttgart offiziell in Betrieb genommen. Der Standort ist von Beginn an auf Nutzfahrzeuge, die von Batterie- und Brennstoffzellen-Technologie angetrieben werden, ausgelegt.
Auf einer Fläche von rund 22.000 Quadratmetern werden in Stuttgart-Feuerbach ab sofort Vertrieb und Service von Lkw der Marken Mercedes-Benz und FUSO sowie Service von Bussen der Marken Mercedes-Benz und Setra angeboten. Der Standort an der Wernerstraße wird zudem als Mietstützpunkt für CharterWay Fahrzeuge fungieren.
Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses: „Das neue Nutzfahrzeugzentrum Mercedes-Benz Stuttgart markiert nicht nur einen bedeutenden Meilenstein für Daimler Truck, sondern auch für Daimler Buses. Wir freuen uns besonders über die Integration von Busservices am Standort Stuttgart. Damit stärken wir zum einen unser europaweites Servicenetz, welches das größte busspezifische Servicenetz in Europa ist und zum andern setzen wir auch neue Maßstäbe bei Wartung und Reparatur von Fahrzeugen mit Batterie- und Brennstoffzellen-Technologie. Unser Anspruch bei Daimler Buses ist es, unsere Kunden bestmöglich bei der Transformation zur Elektromobilität zu unterstützen. Dies erreichen wir durch die enge Verzahnung eines flächendeckenden Servicenetzwerks, höchste Kompetenz bei Zukunftstechnologien sowie ganzheitliche Konzepte für die Mobilität von morgen, die wir mit der Daimler Buses Solutions GmbH umsetzen.“
Neubau bereit für Batterie- und Brennstoffzellen-Fahrzeuge
Der Neubau ist von Beginn an auf die Zukunft des Transportwesens hervorragend vorbereitet: So wurden beispielsweise Hochvolt-Arbeitsplätze eingerichtet, um batterieelektrische Modelle wie die Mercedes-Benz Lkw eActros und eEconic, den FUSO eCanter sowie den Stadtbus Mercedes-Benz eCitaro im Service bedienen zu können. Zudem ist in Stuttgart ein hochmoderner, variabel anpassbarer Arbeitsplatz entstanden, um an den Dächern von Fahrzeugen – am Lkw-Fahrerhaus oder Omnibusdach – zu arbeiten. Dieser sogenannte Dacharbeitsplatz ist insbesondere für den elektrischen Stadtbus Mercedes-Benz eCitaro relevant, da er seine Batterien auf dem Dach trägt.
Am Standort in Feuerbach wurde auch die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen mit Antriebstechnologien basierend auf Wasserstoff von Beginn an berücksichtigt: In der Werkstatt befindet sich ein vollumfänglich ausgerüsteter Gasarbeitsplatz mit Gassensoren und einer spezifischen Abluftanlage, die bereits die Anforderungen für Wasserstoff erfüllt. Die Voraussetzungen für das Ablassen von Wasserstoff auf einem sogenannten Evaluierungsplatz vor der Werkstatt und die nach einem Werkstattaufenthalt erforderliche Grundbetankung werden bis Mitte 2025 installiert. Damit gehört das Nutzfahrzeugzentrum Stuttgart zu den ersten Mercedes-Benz Nutzfahrzeugbetrieben in Deutschland, die alle Voraussetzungen für Reparatur und Wartung wasserstoffbetriebener Fahrzeuge erfüllen werden.
Ladeinfrastruktur für Kunden und Mitarbeiter
Natürlich wurden am Standort auch ausreichend Elektro-Ladeplätze eingeplant: für Mitarbeiter- und Kunden-Pkw in Summe sechs Ladesäulen mit zwölf Ladepunkten, für Lkw und Busse stehen vorerst zwei Ladesäulen mit vier Ladepunkten für Ladekapazitäten bis 300 Kilowatt zur Verfügung, an denen Kundenfahrzeuge nach Verlassen des Service sowie die CharterWay Mietfahrzeuge wieder aufgeladen werden können. Eine dynamische Lastmanagement-Verteilung erlaubt die bedarfsgerechte Steuerung des Ladestromes zwischen den Ladepunkten.
Moderne Werkstatt, moderne Arbeitsplätze
Das neuen Nutzfahrzeugzentrum wurde nach modernsten Gesichtspunkten gestaltet. Es bietet Wartezonen für die Kunden, für die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Wege so kurz wie möglich ausgelegt. Wo möglich, wurden Arbeitsabläufe digitalisiert.
Die Werkstatt ist unter anderem mit zwei Rollenprüfständen für Bremsenprüfungen, einem Tachoprüfstand, einer Abteilung für Karosseriearbeiten sowie vier Deckenkränen, z.B. zum Ausheben von Motoren und Getrieben, ausgestattet. Dank einer sogenannten Truck Lift Anlage kann eine komplette Lkw-Anhänger-Kombination angehoben werden, um ergonomisch optimal beispielsweise Arbeiten an Rädern und Bremsen durchzuführen. Mit zwei Werkstattwagen nimmt der Standort in Feuerbach am mobilen Pannendienst in und um Stuttgart teil.
Nachhaltigkeit am Standort
Für die Energieversorgung des Standorts mit ein- bis zweigeschossigen Gebäuden und einer Bruttogrundfläche von rd. 4.600 Quadratmetern wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die einen Großteil der Energieversorgung übernehmen kann. In Kombination mit der Beheizung der Gebäude über Wärmepumpen hat das Bauvorhaben damit den BEG-40-Standard für effiziente Gebäude erreicht. Es benötigt also höchstens 40 Prozent des durch das Gebäudeenergiegesetz vorgegebenen maximalen Energiebedarfs.
Lage in Stuttgart-Feuerbach ideal für neues Nutzfahrzeugzentrum
Das Grundstück im Norden Stuttgarts ist hervorragend für den neuen Standort geeignet. Sowohl zur A81, Anschluss Zuffenhausen, als auch zur Tangente der B10 zwischen Neckartal und Autobahn besteht eine gute Anbindung. Gleiches gilt für den Verteilerverkehr Richtung Innenstadt. Die Nähe zur Innenstadt bringt zudem kurze Wege für die Stadtbuskunden und spart Zeit für den Transfer zum und vom Service.
Quelle: Daimler Truck AG