Die T-Modelle der Baureihe 123 von Mercedes-Benz

Auf der Frankfurter IAA im September 1977 wurde als dritte Karosserievariante der Baureihe 123 das sogenannte „T-Modell“ – „T“ für Touristik und Transport – präsentiert; erstmals war nun ein in eigener Regie produziertes Kombimodell im offiziellen Verkaufsprogramm. Die Produktion erfolgte ab April 1978 im Werk Bremen, das zuvor der Transporter-Fertigung vorbehalten war und nun sukzessive als Pkw-Montagewerk ausgebaut wurde.

Die T-Modelle der Baureihe 123 von Mercedes-Benz

Technisch und stilistisch entsprachen die T-Modelle weitestgehend den zugrundeliegenden Limousinen: Abgesehen von der abweichenden Heckgestaltung und den daraus resultierenden Änderungen waren keine Unterschiede zu verzeichnen. Aggregate, Bremsanlage und Fahrwerk hatte man praktisch unverändert von den Limousinen übernommen. So besaßen auch die T-Modelle eine Schräglenker-Hinterachse, die nun allerdings serienmäßig mit hydropneumatischer Niveauregulierung kombiniert war, sowie eine Doppelquerlenker-Vorderachse mit Lenkrollradius 0. Angeboten wurden die auf Anhieb erfolgreichen T-Modelle mit Diesel- und Benzinmotoren; die Modellpalette umfaßte zunächst die Typen 240 TD, 300 TD, 230 T, 250 T und 280 TE. Wie bei den Limousinen gab es Unterschiede in der Karosserie-Ausstattung: Rechteckige Breitbandscheinwerfer und verchromte Lufteinlaßgitter vor der Windschutzscheibe wies nur das Topmodell 280 TE auf. Alle anderen Typen waren mit den charakteristischen Doppelscheinwerfern und schwarzen Lufteinlaßgittern ausgestattet.

In der Motorenpalette der T-Modelle kam es in den Jahren 1978 und 1979 zu den gleichen Änderungen wie bei den entsprechenden Limousinentypen. Zunächst wurde im August 1978 die Leistung des 240 TD auf 72 PS erhöht. Ein Jahr später, im September 1979, erfuhren auch der Fünfzylinder-Dieselmotor des 300 TD und der Sechszylinder-Vergasermotor des 250 T eine Leistungssteigerung.

Zwischen Juni und November 1980 ergänzten drei neue Varianten das Typenprogramm der T-Modelle. Im Juni wurde zunächst der 230 TE vorgestellt, der den seit zwei Jahren produzierten 230 T mit Vergasermotor ersetzte. Der vollkommen neu entwickelte 2,3-l-Vierzylindermotor mit mechanisch gesteuerter Benzineinspritzung mobilisierte 136 PS und löste den seitherigen Vergasermotor gleichen Hubraums nicht nur im T-Modell, sondern auch in Coupé und Limousine ab.

Im Oktober 1980 begann die Serienfertigung des bereits im Herbst des Vorjahres präsentierten Typs 300 TD Turbodiesel. Dieser war mit der 125 PS starken aufgeladenen Version des 3,0-l-Fünfzylindermotors ausgerüstet, die vom gleichen Zeitpunkt an auch in das S-Klasse Exportmodell 300 SD eingebaut wurde. Der 300 TD Turbodiesel war der erste auf dem Inlandsmarkt erhältliche Mercedes-Benz Pkw mit Turbomotor und belegte preislich die Spitzenposition innerhalb der Typenreihe. Dementsprechend präsentierte er sich, wie der 280 TE, in der gehobenen Karosserie-Ausstattung mit rechteckigen Breitwandscheinwerfern und verchromten Lufteinlaßgittern vor der Frontscheibe.

Ab November lief schließlich eine weitere T-Modell-Variante vom Band, die bereits im Juni gemeinsam mit dem 230 TE der Öffentlichkeit vorgestellt worden war. Der neue Typ 200 T besaß einen 2,0-l-Vierzylinder-Vergasermotor mit 109 PS, den man zusammen mit dem 136 PS starken 2,3-l-Einspritzer entwickelt hatte. Beide Aggregate stellten verschiedene Versionen des von Grund auf neu konstruierten Reihenvierzylinders M 102 dar und unterschieden sich nur im Hubraum und der Art der Gemischaufbereitung. Ab August 1980 war für alle Modelle der Baureihe 123 auf Wunsch das ABS erhältlich, im Januar 1982 kam als weitere Sonderausstattung der Airbag hinzu.

Die T-Modelle der Baureihe 123 von Mercedes-Benz

Im September 1982 kam den T-Modellen, wie auch den anderen Typenfamilien der Baureihe 123, ein umfangreiches Modellpflegepaket zugute. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der verbesserten Varianten waren die rechteckigen Breitband-Scheinwerfer, mit denen man zuvor nur die Topmodelle ausgerüstet hatte. Die Lufteinlaßgitter vor der Windschutzscheibe waren nun einheitlich in schwarz gehalten, und zur Minimierung der Windgeräusche hatte man die Schutzabweisblenden an den A-Säulen optimiert. Weitere Verbesserungen betrafen zahlreiche Details der Innenausstattung. Darüberhinaus wurden jetzt auch die Vierzylindermodelle serienmäßig mit Servolenkung geliefert. Für den 250 T kamen alle diese Maßnahmen zu spät; die Fertigung war schon im August 1982 ausgelaufen.

Im Januar 1986 wurden die T-Modelle der ersten Generation aus der Produktion genommen. Die Serienfertigung der Nachfolgemodelle hatte bereits im Oktober/November des Vorjahres begonnen. In der knapp achtjährigen Produktionszeit waren im Werk Bremen insgesamt 199.517 Einheiten entstanden.

Die T-Modelle der Baureihe 123 von Mercedes-Benz

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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Karl Frohlich
1 Monat zuvor

Wonderful memories !!!! Hab‘ so einen grünen 200t von 1981 bis 2000 gefahren. Unverwüsstlich !
Er fährt immer noch hier in Irland herum. Sieht aus wie neu.

E-Klässler
1 Monat zuvor

Mh erschreckend. Während BMW ein Modell und einen Erfolg nach dem anderen präsentiert, wird hier in der Nostalgie und von alten Erfolgen berichtet

Mario
Reply to  E-Klässler
1 Monat zuvor

Mecker Mecker Mecker………

Dr Alexander
Reply to  E-Klässler
1 Monat zuvor

Na ja so toll sind die neuen Modelle von BMW ja nun nicht. Habe gerade die neue ams vor mir liegen mit dem Vergleichstest der E-SUV Audi Q4 E-tron versus BMW iX2 versus Kia EV 6 versus Volvo C 40. Welch elende, zudem hässliche Kiste dieser IX2 mit den schlechtesten Fahrleistungen und Fahrverhalten. Er kann sich nur mühsam vor dem Volvo auf den vorletzten Platz retten. Und warum soll hier nicht über Classic-Modelle berichtet werden? Gerade die Klassiker stehen ja für den Mythos der Marke. Aber man muss BMW zugestehen, dass sie ihre Autos gut verkaufen

Lucman
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Sie müssen natürlich mal wieder maßlos übertreiben. Der Abstand zum Zweitplatzierten Kia beträgt gerade mal sieben mickrige Punkte. Was heißt denn er kann sich nur mühsam vor dem Volvo retten ? Der Abstand beträgt immerhin 31 Punkte. Aber Objektivität war ja noch nie ihre Stärke. Wenn sie den iX2 als hässliche Kiste bezeichnen wie sieht denn der Kia aus? Und wenn die neuen Modelle von BMW nicht so toll sind wieso verkaufen sie denn im Premiumsegment die meisten E-Autos im Vergleich zu Audi und Mercedes. Sie können aber ruhig weiter gegen BMW bashen , auch wenn es langsam langweilig wird, dem Erfolg der Marke tut es keinen Abbruch.

Dr Alexander
Reply to  Lucman
1 Monat zuvor

Ruhig Blut. Es ging um die Eigenschaftswertung. Und da war der Abstand zum Zweitplatzierten eben 29 Punkte (der iX2 gewann ja keine Eigenschaftswertung, also weder Karosserie, noch Sicherheit, Komfort, Antrieb und Fahrverhalten). Und der Abstand zum Volvo betrug eben hier schmale 19 Punkte.

Lucman
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Am Ende zählt aber das Endergebnis.

Dr Alexander
Reply to  Lucman
1 Monat zuvor

Auch unter Einbeziehung der Kapitel Umwelt und Kosten änderte das nichts am Endergebnis.

Pano
Reply to  E-Klässler
1 Monat zuvor

Seit dem Launch der Baureihe 123 hat Mercedes das eine oder andere neue Modell auf den Markt gebracht…
Grüße
Pano

Hightechsilber
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Nur bei der E-Klasse alleine schon 6(!) weitere Generationen: 124, 210, 211, 212, 213, 214

Für manche scheint die Welt einfach still zu stehen… 😉

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Hightechsilber
MarkusGLK
Reply to  Hightechsilber
1 Monat zuvor

Das Problem ist, dass Daimler nun wohl die T-Modelle beerdigen will. Der S214 ist wohl de Letzte seiner Art. Vom EQE kommt ja auch nichts als T-Modell. Wer als Kunde weiter einen Kombi fahren möchte, muss sich zukünftig eben bei BMW und Audi umschauen. Der neue A6 avant etron ist IMHO richtig gut geworden und technisch im Direktvergleich Benchmark.

MarkusGLK
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

,,, alles natürlich bezogen auf die EQ Zukunft.

MarkusGLK
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

Hier ein Vergleich EQE / A6 etron, der alles sagt.
https://jesmb.de/23117/

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von MarkusGLK
Dr Alexander
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

Die T-Modelle beerdigen wäre ein weiterer katastrophaler Fehlschlag bei Mercedes. Wie heute AB berichtet, entscheiden sich nach Herstellerangaben z.B. bei der C-Klasse zwei von drei Käufern für das T-Modell. Das T steht für Touristik und Transport, ist also aktueller denn je zuvor. Und gerade das T-Modell der E-Klasse war schon immer der Klassenprimus (ams). Deswegen sollte schnellstens den i5 Touring und dem A6 Avant e-tron was entgegen gesetzt werden.

schwob
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Diese Aussage -„zwei von drei Käufern für das T-Modell“- bezieht sich auf DE, global hat der S weniger als 10% Marktanteil, und ob man für diese Stückzahl in Zukunft noch eigene Modelle entwickeln soll ist fraglich, selbst in Europa ist der T nicht überall gefragt, typische T-Ländern sind BENELUX, DACH, Skandinavien.

Snoubort
Reply to  schwob
1 Monat zuvor

Was allerdings vor allem auch daran liegt dass generell etwa 80 % der E-Klassen in China verkauft (und gebaut) werden. Von der Logik her könnte man auch den W in Frage stellen.

Hier wird das Thema auch genannt, dass der Markt nicht noch die 100er Elektro-Fließheck Limo oder Minivan benötigt:
https://www.finanzen.net/amp/mehr-abwechslung-teslas-marktanteil-schrumpft-rivian-ceo-sieht-saettigung-des-marktes-13715521

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Snoubort
E-Klässler
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

Und warum will man die beerdigen? Weil das derzeitige Management unfähig ist, richtige Entscheidungen zu treffen. Beispiele: Luxus Strategie: Preis rauf / Qualität runter. T-Modell abschaffen. EQ Modelle mit einer Designsprache die nicht ankommt. Zurückgerudert. Kompaktmodelle zusammenstreichen und auf top end Modelle setzen die nicht gehen. S-Klasse zu spät weiter entwickeln und nicht investieren … fällt in den Verkaufszahlen ab. Electric only strategy. Utopisch und gefährlich: zurückgerudert AMG Modelle mit 4 Zylindern: zurückgerudert usw. usw. …

Dietmar Johnen
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

Von der Batterie, ja. Aber der Innenraum: derselbe Scheiß wie bei MB. Anscheinend können die einheimischen Autobauer nur noch Hartplastik einbauen. Wenn ich das will, gehe ich zu Dacia Oder zu Toys r US und kaufe Lego.

martin
Reply to  MarkusGLK
1 Monat zuvor

das kein T- Modell mehr kommt ist ein unqualifiziertes Gelaber das seit mehreren Jahren schon durchs Netz geistert, es gibt dazu immer noch keine Entscheidung.
Nur weil einer mal laut nachgedacht hat heisst das noch lange nicht das es so ist.
Siehe dazu auch das Zurückrudern beim Thema E Mobilität only. Und das war sogar offiziell verkündert worden !!!
Auch die Herren im CEO Umfeld haben gemerkt dass der Kunde entscheidet was er kaufen will und nicht das Wolkenkuckucksheim in UT

MarkusGLK
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Sorry. Was ich von Leuten höre, die bei DAI arbeiten, ist jedoch genau dies der Fall (Streichung T-Modelle). Für den EQE wird es definitiv keinen Kombi geben. Jetzt kann man nur hoffen, dass der Markt es richten wird und Audi und BMW diesbezügkich viel Erfolg wünschen.

schwob
1 Monat zuvor

Mein erstes Auto

Gebrauchter S123.183, 0-100 konnte man mit der Eieruhr messen, Vmax geringfügig über Richtgeschwindigkeit, aber die Karre war für mich die große Freiheit, erste Urlaubsreise Stuttgart – Dubrovnik.

Wurde 1 Jahr später gegen S123.283 getauscht, das war schon besser.

Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Und Mercedes will die T-Modelle einstellen … aber wenn man mal schaut
.. etwa bei der C-Klasse und der E-Klasse … die T-Modelle sind nach wie vor die meisten Auslieferungen … wenn solche „Entscheidungs-Fehlschläge“ weiter gehen wird es Mercedes in 20 Jahren nicht mehr geben …

schwob
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Die meisten Auslieferungen in DACh/Skandinavien/Benelux, im Rest der Welt ist das Interesse an Handwerkerautos überschaubar

MarkusGLK
Reply to  schwob
1 Monat zuvor

DAI sollte sich besser darauf einstellen, dass sie in Zukunft in China deutlich weniger Autos verkaufen werden, und somit der europäische Heimatmarkt prozentual an Bedeutung gewinnt. Eine Ausrichtung der Produktstrategie an China ist deswegen törricht. Und für EU sind absolut D/A/CH/Benelux und Scand. in Zulassungszahlen zusammen deutlich mehr als der Rest.