Die Vision SLR von 1999

In Detroit auf der damaligen NAIAS präsentierte Mercedes-Benz im Jahr 1999 die Studie eines Gran Turismo, der die Stilelemente der damaligen F1-Silberpfeile und der SLR-Sportwagen aus den fünfziger Jahren zu einem Konzept vereinen sollte: die Vision SLR.

Die Vision SLR von 1999 aus dem Hause Mercedes-Benz

Vision SLR sollte der zukünftige Silberpfeil werden

Es sollte der Silberpfeil „von morgen“ sein, welchen mal als Vision SLR im Januar 1999 in Detroit präsentierte: mit einem Front-Design der damals aktuellen Formel 1-Rennwagen sowie der kraftvolle Linienführung im Stil der legendären SLR-Sportwagen aus den fünfziger Jahren. Für Crash-Sicherheit und Leichtbau nutzten man Kohlefaser und Aluminiummaterialien. Als Antrieb wählte man einen V8 Kompressormotor mit 410 kW / 557 PS, gebremst wurde mittels eines elektro-hydraulischen Bremssystem und Bremsscheiben aus Keramik.

Die spannungsvollen Wölbungen der vorderen Kotflügel sollten neugierig machen und den Blick von der Front- zur Seitenperspektive wandern lassen. Hier rückte das zweite Design-Thema des Sportwagens in den Vordergrund: Tradition. Unverwechselbare Stilelemente des 300 SL aus den fünfziger Jahren machten in neuer, progressiver Form auf sich aufmerksam und verkünden unmissverständlich, dass dieses Auto eine gehörige Portion Kraft auf die Straße bringt. Aus heutiger Sicht wirkt das Fahrzeug dann teils auch ganz anders.

Die Vision SLR von 1999

Frontpartie mit pfeilförmiger Bugspitze

Am Formel 1-Rennwagen, mit dem Mika Häkkinen 1 998 die Weltmeisterschaft gewann, orientierte sich die markante Frontpartie mit der pfeilförmigen Bugspitze und den typischen Doppelflügeln, deren formales Konzept sich an verschiedenen Stellen von Karosserie und Innenraum wiederholte. Diese Formel 1-Optik harmonierte mit den Doppelscheinwerfern des bekannten Vier-Augen-Designs, die sich bei der Vision SLR in neuer, ungewöhnlicher Interpretation zeigten . Auf den stilistischen Ideen der legendären SL-Modelle aus den fünfziger Jahren und ihren Rennsportvarianten SLR, mit denen Juan Manuel Fangio, Karl Klink oder Stirling Moss von Sieg zu Sieg fuhren, basierte die langgestreckte Motorhaube, die kraftvoll geschwungenen Kotflügel und die Flügeltüren der Vision SLR.

Traditionelle Stilelemente kombinierten die Designer im Heck der Vision SLR mit damals aktuellen Anforderungen. Gemeint ist die formale Entkopplung der hinteren Kotflügel vom Kofferraumdeckel. Während das Heck der einstigen Silberpfeile sanft abfällt, wölbten sich bei der Vision SLR nur die Kotflügel leicht nach unten und lassen so einen eleganten Linienfluss entstehen. Der Kofferraumdeckel blieb hingegen auf hohem Niveau, was nicht nur dem Ladevolumen zugute kommen sollte. Weitaus wichtiger war den Entwicklungsingenieuren die Tatsache, dass sich mit diesem stilistischen Kunstgriff Auftrieb und Luftwiderstand der Karosserie deutlich verringern lassen – ganz im Interesse der Fahrstabilität.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG