Mercedes-Benz soll einen möglichen Verkauf seiner Leasing-Sparte Athlon prüfen. Laut Konzernkreisen – so zumindest ein Medienbericht – hat man bereits Kontakt zu potenziellen Käufern aufgenommen, um deren Interesse an einem möglichen Deal auszuloten. Die Überlegungen befinden sich jedoch noch in einem frühen Stadium, sodass nicht sicher ist, ob es tatsächlich zu einer Transaktion kommen wird. Eine offizielle Stellungnahme von Mercedes gibt es bislang nicht.
Die Autoleasing-Branche steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere die niedrigen Restwerte von Elektrofahrzeugen setzen die Unternehmen unter Druck, da der anhaltende Preiskampf bei Neuwagen die Wiederverkaufswerte sinken lässt. Diese Entwicklung hat bereits andere Leasingunternehmen wie Ayvens, die Autoleasing-Sparte der französischen Bank Société Générale, betroffen.
Auch Mercedes selbst kämpft mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Margen des Unternehmens stehen unter Druck, da die Nachfrage nach seinen Fahrzeugen insbesondere auf dem wichtigen chinesischen Markt nachlässt. Gleichzeitig wächst der Absatz in Europa nur verhalten. Zudem gibt es Spekulationen, dass der frühere US-Präsident Donald Trump im Falle einer Wiederwahl hohe Zölle auf europäische Fahrzeuge erheben könnte, was zusätzliche Unsicherheiten für den deutschen Autohersteller mit sich bringen würde.
Trotz dieser Herausforderungen hat Mercedes kürzlich signalisiert, dass das Unternehmen das Geschäftsjahr besser als erwartet abgeschlossen hat. Investoren und Analysten erwarten im Rahmen der anstehenden Jahrespressekonferenz am 20. Februar genauere Informationen zur zukünftigen Gesamtstrategie des Unternehmens. Mercedes hatte Athlon im Jahr 2016 für rund 1,1 Milliarden Euro von der niederländischen Rabobank übernommen und plante damals, das Leasing-Geschäft mit der eigenen Fuhrpark-Management-Sparte zusammenzuführen. Die aktuellen Verkaufsüberlegungen könnten somit ein Zeichen für eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens sein.
Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG